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Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701.

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in dem unschätzbaren Reiche der Gnaden.
bare Rubin/ einer Spannen lang und eines Manns-ArmsMarc. Po-
lus l. 3. c.

19.

dicke/ so wie Feuer geflammt/ und in des Königes zu Zeila
Schatz-Kammer/ als ein Wunder der Welt auff gehoben wor-
den? Wo ist des grossen Chams/ Königes in Ost-Jndien/ so
herrlicher Baum/ welchen er an statt der Este/ Zweyge/ undPertoldus
de Divit. O-
rient, p.
7.

Blätter mit den schönsten runden Perlen und Edelsteinen Trau-
ben-weise/ und so häufig behängen lassen/ daß/ wer ihn gesehen/
nicht unbillig zweiffeln müssen/ ob so viel köstliche Perlen und E-
delgesteine in gantz Europa zu finden seyn möchten? Von diesen
und andern dergleichen alten Schätzen ist nichts mehr vorhanden/
nichts mehr mag hievon übrig seyn/ als der Buchstabe/ der
davon zeuget. Die himmlischen Schätze können nicht gestoh-
len werden/ wie leyder denen irrdischen Schätzen mehrmals
wiederfährt. So ergiengs dort dem Rampsinito bey dem He-Herod. l. 2.
rodoto, dem ein Diebischer Mäurer seinen Schatz immer nach
und nach bestahl/ durch Vermittelung eines verborgenen
Steins/ der in der Mauer der Schatz-Kammer so zugerich-
tet war/ daß er konte aus- und eingenommen werden/ dadurch
der Dieb sich konte holen/ so viel als er wolte. Die himmlischen
Schätze können nicht durch Unglücks-Fälle entzogen werden/
nicht durch Brandt/ oder Wasser-Fluth/ nicht durch öffentliche
Gewalt und Plünderung/ wie dort Joas/ der König Jsrael/ den
Tempel zu Jerusalem und des Königs Amaziae Schatz-Kam-2. Reg. 14,
14 seqq.

mer spolirte, da er alles Gold und Silber und Geräthe weg-
nahm/ das funden ward im Hause des HErrn/ und im Schatz
des Königes Hause. Dergleichen Nebucadnezar/ der König
Antiochus, und andere noch mehr gethan haben. Dionysius,Valer.
Max. l. 1.
c.
2.

König zu Syracusa, raubte zu seiner Zeit mit Gewalt aus den
Tempeln und heiligen Oertern die heiligen und theuren Tische/
von Gold und Silber gegossen/ er zog den Götzen-Bildern ihre
Röcke/ Mäntel/ Kronen/ Ketten/ Halsbande/ Ringe/ und an-
ders/ damit sie Göttlich gezieret und angekleidet waren/ ab/ und

spot-

in dem unſchaͤtzbaren Reiche der Gnaden.
bare Rubin/ einer Spannen lang und eines Manns-ArmsMarc. Po-
lus l. 3. c.

19.

dicke/ ſo wie Feuer geflammt/ und in des Koͤniges zu Zeila
Schatz-Kammer/ als ein Wunder der Welt auff gehoben wor-
den? Wo iſt des groſſen Chams/ Koͤniges in Oſt-Jndien/ ſo
herrlicher Baum/ welchen er an ſtatt der Eſte/ Zweyge/ undPertoldus
de Divit. O-
rient, p.
7.

Blaͤtter mit den ſchoͤnſten runden Perlen und Edelſteinen Trau-
ben-weiſe/ und ſo haͤufig behaͤngen laſſen/ daß/ wer ihn geſehen/
nicht unbillig zweiffeln muͤſſen/ ob ſo viel koͤſtliche Perlen und E-
delgeſteine in gantz Europa zu finden ſeyn moͤchten? Von dieſen
uñ andern dergleichen alten Schaͤtzen iſt nichts mehr vorhanden/
nichts mehr mag hievon uͤbrig ſeyn/ als der Buchſtabe/ der
davon zeuget. Die himmliſchen Schaͤtze koͤnnen nicht geſtoh-
len werden/ wie leyder denen irrdiſchen Schaͤtzen mehrmals
wiederfaͤhrt. So ergiengs dort dem Rampſinito bey dem He-Herod. l. 2.
rodoto, dem ein Diebiſcher Maͤurer ſeinen Schatz immer nach
und nach beſtahl/ durch Vermittelung eines verborgenen
Steins/ der in der Mauer der Schatz-Kammer ſo zugerich-
tet war/ daß er konte aus- und eingenommen werden/ dadurch
der Dieb ſich konte holen/ ſo viel als er wolte. Die himmliſchen
Schaͤtze koͤnnen nicht durch Ungluͤcks-Faͤlle entzogen werden/
nicht durch Brandt/ oder Waſſer-Fluth/ nicht durch oͤffentliche
Gewalt und Pluͤnderung/ wie dort Joas/ der Koͤnig Jſrael/ den
Tempel zu Jeruſalem und des Koͤnigs Amaziæ Schatz-Kam-2. Reg. 14,
14 ſeqq.

mer ſpolirte, da er alles Gold und Silber und Geraͤthe weg-
nahm/ das funden ward im Hauſe des HErrn/ und im Schatz
des Koͤniges Hauſe. Dergleichen Nebucadnezar/ der Koͤnig
Antiochus, und andere noch mehr gethan haben. Dionyſius,Valer.
Max. l. 1.
c.
2.

Koͤnig zu Syracuſa, raubte zu ſeiner Zeit mit Gewalt aus den
Tempeln und heiligen Oertern die heiligen und theuren Tiſche/
von Gold und Silber gegoſſen/ er zog den Goͤtzen-Bildern ihre
Roͤcke/ Maͤntel/ Kronen/ Ketten/ Halsbande/ Ringe/ und an-
ders/ damit ſie Goͤttlich gezieret und angekleidet waren/ ab/ und

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[31/0031] in dem unſchaͤtzbaren Reiche der Gnaden. bare Rubin/ einer Spannen lang und eines Manns-Arms dicke/ ſo wie Feuer geflammt/ und in des Koͤniges zu Zeila Schatz-Kammer/ als ein Wunder der Welt auff gehoben wor- den? Wo iſt des groſſen Chams/ Koͤniges in Oſt-Jndien/ ſo herrlicher Baum/ welchen er an ſtatt der Eſte/ Zweyge/ und Blaͤtter mit den ſchoͤnſten runden Perlen und Edelſteinen Trau- ben-weiſe/ und ſo haͤufig behaͤngen laſſen/ daß/ wer ihn geſehen/ nicht unbillig zweiffeln muͤſſen/ ob ſo viel koͤſtliche Perlen und E- delgeſteine in gantz Europa zu finden ſeyn moͤchten? Von dieſen uñ andern dergleichen alten Schaͤtzen iſt nichts mehr vorhanden/ nichts mehr mag hievon uͤbrig ſeyn/ als der Buchſtabe/ der davon zeuget. Die himmliſchen Schaͤtze koͤnnen nicht geſtoh- len werden/ wie leyder denen irrdiſchen Schaͤtzen mehrmals wiederfaͤhrt. So ergiengs dort dem Rampſinito bey dem He- rodoto, dem ein Diebiſcher Maͤurer ſeinen Schatz immer nach und nach beſtahl/ durch Vermittelung eines verborgenen Steins/ der in der Mauer der Schatz-Kammer ſo zugerich- tet war/ daß er konte aus- und eingenommen werden/ dadurch der Dieb ſich konte holen/ ſo viel als er wolte. Die himmliſchen Schaͤtze koͤnnen nicht durch Ungluͤcks-Faͤlle entzogen werden/ nicht durch Brandt/ oder Waſſer-Fluth/ nicht durch oͤffentliche Gewalt und Pluͤnderung/ wie dort Joas/ der Koͤnig Jſrael/ den Tempel zu Jeruſalem und des Koͤnigs Amaziæ Schatz-Kam- mer ſpolirte, da er alles Gold und Silber und Geraͤthe weg- nahm/ das funden ward im Hauſe des HErrn/ und im Schatz des Koͤniges Hauſe. Dergleichen Nebucadnezar/ der Koͤnig Antiochus, und andere noch mehr gethan haben. Dionyſius, Koͤnig zu Syracuſa, raubte zu ſeiner Zeit mit Gewalt aus den Tempeln und heiligen Oertern die heiligen und theuren Tiſche/ von Gold und Silber gegoſſen/ er zog den Goͤtzen-Bildern ihre Roͤcke/ Maͤntel/ Kronen/ Ketten/ Halsbande/ Ringe/ und an- ders/ damit ſie Goͤttlich gezieret und angekleidet waren/ ab/ und ſpot- Marc. Po- lus l. 3. c. 19. Pertoldus de Divit. O- rient, p. 7. Herod. l. 2. 2. Reg. 14, 14 ſeqq. Valer. Max. l. 1. c. 2.

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Zitationshilfe: Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392438/31>, abgerufen am 21.11.2024.