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Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701.

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Abdanckungs-Rede
ger heissen/ wie der gottselige Churfürst zu Sachßen/ Johann
Friedrich/ diesen mercklichen Titul auff sein Epitaphium, wie
es zu Weymar gelesen wird/ ließ schreiben: Johann[e][verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt] Fride-
ricus DEI gratia, electus Martyr JESU Christi, Dux affli-
ctorum, Princeps confessor fidei, Comes veritatis, Signiser
sanctae crucis, Antesignanus patientiae & constantiae. i.e.

Johann Friedrich von GOttes Gnaden/ erwehlter Mär-
tyrer JES
U Christi/ Hertzog der Geplagten/ Fürst und
Bekenner seines Glanbens/ Graff der Wahrheit/ Fähn-
drich des heiligen Creutzes/ und ein Vorfechter der Ge-
dult und Beständigkeit.
Von eben diesem Chur-Fürsten
meldet Manlius, daß er in währenden seinen hefftigen Kranck-
heits-Schmertzen/ auff Befragen/ wie ihm zu Muthe sey? ge-
antwortet: Jch habe ein muthiges Hertz/ und gutes Gewis-
sen; den äusserlichen Schmertzen an meinem Fleische will ich
gerne mit Gedult ertragen/ umb Christi willen. Denn Er
wuste/ daß solchen treuen Kämpffern gehöre zum Lohne die
himmlische Ehren-Crone. Wie denn der Römische Käyser
Ferdinandus II. ließ bey seiner Crönung eine Müntze schlagen/Theat. Eu-
rop. P. I. p.

[5]71.

darauff ein Arm aus denen Wolcken eine Crone reichete/ mit
der Beyschrifft:

Legitime certantibus.
Den rechten Kämpffern allen
Soll diese Cron heimfallen.

Wer wolte aber zweiffeln/ daß nicht auch unsere Wohlseelige
Frau Pfarrin/ der Seelen nach/ schon in der Crone des Lebens
prange? Sie war Jhr ja auch von GOtt durch den trauen He-2. Tim. 4,
7. 8.

rold/ den Apostel Paulum/ zugesagt/ dieweil sie auch einen guten
Kampff gekämpffet/ den Lauff vollendet/ Glauben gehalten/
und die Erscheinung JEsu lieb hatte. Der himmlische Ehren-
König und HErr über alle Länder des Erdbodens/ wird seiner

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H

Abdanckungs-Rede
ger heiſſen/ wie der gottſelige Churfuͤrſt zu Sachßen/ Johann
Friedrich/ dieſen mercklichen Titul auff ſein Epitaphium, wie
es zu Weymar geleſen wird/ ließ ſchreiben: Johann[e][verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt] Fride-
ricus DEI gratiâ, electus Martyr JESU Chriſti, Dux affli-
ctorum, Princeps confeſſor fidei, Comes veritatis, Signiſer
ſanctæ crucis, Anteſignanus patientiæ & conſtantiæ. i.e.

Johann Friedrich von GOttes Gnaden/ erwehlter Maͤr-
tyrer JES
U Chriſti/ Hertzog der Geplagten/ Fuͤrſt und
Bekenner ſeines Glanbens/ Graff der Wahrheit/ Faͤhn-
drich des heiligen Creutzes/ und ein Vorfechter der Ge-
dult und Beſtaͤndigkeit.
Von eben dieſem Chur-Fuͤrſten
meldet Manlius, daß er in waͤhrenden ſeinen hefftigen Kranck-
heits-Schmertzen/ auff Befragen/ wie ihm zu Muthe ſey? ge-
antwortet: Jch habe ein muthiges Hertz/ und gutes Gewiſ-
ſen; den aͤuſſerlichen Schmertzen an meinem Fleiſche will ich
gerne mit Gedult ertragen/ umb Chriſti willen. Denn Er
wuſte/ daß ſolchen treuen Kaͤmpffern gehoͤre zum Lohne die
himmliſche Ehren-Crone. Wie denn der Roͤmiſche Kaͤyſer
Ferdinandus II. ließ bey ſeiner Croͤnung eine Muͤntze ſchlagen/Theat. Eu-
rop. P. I. p.

[5]71.

darauff ein Arm aus denen Wolcken eine Crone reichete/ mit
der Beyſchrifft:

Legitimè certantibus.
Den rechten Kaͤmpffern allen
Soll dieſe Cron heimfallen.

Wer wolte aber zweiffeln/ daß nicht auch unſere Wohlſeelige
Frau Pfarrin/ der Seelen nach/ ſchon in der Crone des Lebens
prange? Sie war Jhr ja auch von GOtt durch den trauen He-2. Tim. 4,
7. 8.

rold/ den Apoſtel Paulum/ zugeſagt/ dieweil ſie auch einen guten
Kampff gekaͤmpffet/ den Lauff vollendet/ Glauben gehalten/
und die Erſcheinung JEſu lieb hatte. Der himmliſche Ehren-
Koͤnig und HErr uͤber alle Laͤnder des Erdbodens/ wird ſeiner

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[57/0057] Abdanckungs-Rede ger heiſſen/ wie der gottſelige Churfuͤrſt zu Sachßen/ Johann Friedrich/ dieſen mercklichen Titul auff ſein Epitaphium, wie es zu Weymar geleſen wird/ ließ ſchreiben: Johanne_ Fride- ricus DEI gratiâ, electus Martyr JESU Chriſti, Dux affli- ctorum, Princeps confeſſor fidei, Comes veritatis, Signiſer ſanctæ crucis, Anteſignanus patientiæ & conſtantiæ. i.e. Johann Friedrich von GOttes Gnaden/ erwehlter Maͤr- tyrer JESU Chriſti/ Hertzog der Geplagten/ Fuͤrſt und Bekenner ſeines Glanbens/ Graff der Wahrheit/ Faͤhn- drich des heiligen Creutzes/ und ein Vorfechter der Ge- dult und Beſtaͤndigkeit. Von eben dieſem Chur-Fuͤrſten meldet Manlius, daß er in waͤhrenden ſeinen hefftigen Kranck- heits-Schmertzen/ auff Befragen/ wie ihm zu Muthe ſey? ge- antwortet: Jch habe ein muthiges Hertz/ und gutes Gewiſ- ſen; den aͤuſſerlichen Schmertzen an meinem Fleiſche will ich gerne mit Gedult ertragen/ umb Chriſti willen. Denn Er wuſte/ daß ſolchen treuen Kaͤmpffern gehoͤre zum Lohne die himmliſche Ehren-Crone. Wie denn der Roͤmiſche Kaͤyſer Ferdinandus II. ließ bey ſeiner Croͤnung eine Muͤntze ſchlagen/ darauff ein Arm aus denen Wolcken eine Crone reichete/ mit der Beyſchrifft: Theat. Eu- rop. P. I. p. 571. Legitimè certantibus. Den rechten Kaͤmpffern allen Soll dieſe Cron heimfallen. Wer wolte aber zweiffeln/ daß nicht auch unſere Wohlſeelige Frau Pfarrin/ der Seelen nach/ ſchon in der Crone des Lebens prange? Sie war Jhr ja auch von GOtt durch den trauen He- rold/ den Apoſtel Paulum/ zugeſagt/ dieweil ſie auch einen guten Kampff gekaͤmpffet/ den Lauff vollendet/ Glauben gehalten/ und die Erſcheinung JEſu lieb hatte. Der himmliſche Ehren- Koͤnig und HErr uͤber alle Laͤnder des Erdbodens/ wird ſeiner from- 2. Tim. 4, 7. 8. H

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Zitationshilfe: Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392438/57>, abgerufen am 21.11.2024.