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Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701.

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Der Groß-Schatz-Meister JEsus/

JCh hielte mich nicht dafür/ daß ich etwas
wüste unter euch/ ohne allein JEsum Chri-
stum/ den gecrentzigten.
Das soll voritzo das
Exordial-Sprüchlein seyn/ welches die wohlseli-
ge Frau Pfarrin/ Frau Esther Wentzelin/
gebohrne Fischerin/ in ihrer Hauß-Andacht/ so
gar offt im Munde/ und noch mehr im Hertzen geführet/ auch
so weit beliebet hat/ daß es zum Eingange ihrer Leichen-Pre-
digt möchte gebraucht werden/ worinnen/ Sie/ mit Paulo
die Wissenschafft von dem gecreutzigten JEsu/ vor den unver-
gleichlichen und aller seeligsten Schatz aller Weißheit und Er-
käntniß gehalten/ 1. Cor. 2. v. 2.

1. Unvergleichlich ist dieser Schatz; Denn Paulus hält
alle andere Weißheit/ Erkäntniß und Wissenschafft vor gar
nichts dargegen. Wahr ist es/ Paulus war vor andern Jü-
den ein fast hochgelehrter Mann/ ein Mann aus der gelehrten
Secte der Pharisäer/ der hiebevor unter des berühmten Rab-
bi Gamalielis
Füssen gesessen/ und grosse Schätze der Gelehr-
samkeit eingesamlet hatte/ wie er selber in der abgenöthigten
Apologie von ihm rühmen muß: Jch bin/ sagte er/ unter den
Füssen Gamalielis gelehret mit allem Fleiß in Väterlichen Ge-
setz/ Act. 22. v. 3. Oder wie er dort zu seinen Galatern sagte: Jch
nahm zu im Jüdenthumb über viel meines gleichen/ in mei-
nem Geschlecht/ und eiverte über die masse umb das väterliche
Gesetz/ Gal. 1. v. 14. Ja nicht allein in dem Mosaischen und
väterlichen Gesetz/ sondern auch aus denen Philosophischen
und Heyd[ni]schen Schrifften hatte er grosse Wissenschafft vor
sich gebracht/ wie er denn wohl ehe zu Athen auff der Acade-
mi
e/ mit denen so genannten Epicureis, Stoicis, und andern
daselbst befindlichen Secten derer Welt-weisen/ gewaltig aus
ihren Principiis zu disputiren wuste/ führte auch unter an-

dern
Der Groß-Schatz-Meiſter JEſus/

JCh hielte mich nicht dafuͤr/ daß ich etwas
wuͤſte unter euch/ ohne allein JEſum Chri-
ſtum/ den gecrentzigten.
Das ſoll voritzo das
Exordial-Spruͤchlein ſeyn/ welches die wohlſeli-
ge Frau Pfarrin/ Frau Eſther Wentzelin/
gebohrne Fiſcherin/ in ihrer Hauß-Andacht/ ſo
gar offt im Munde/ und noch mehr im Hertzen gefuͤhret/ auch
ſo weit beliebet hat/ daß es zum Eingange ihrer Leichen-Pre-
digt moͤchte gebraucht werden/ worinnen/ Sie/ mit Paulo
die Wiſſenſchafft von dem gecreutzigten JEſu/ vor den unver-
gleichlichen und aller ſeeligſten Schatz aller Weißheit und Er-
kaͤntniß gehalten/ 1. Cor. 2. v. 2.

1. Unvergleichlich iſt dieſer Schatz; Denn Paulus haͤlt
alle andere Weißheit/ Erkaͤntniß und Wiſſenſchafft vor gar
nichts dargegen. Wahr iſt es/ Paulus war vor andern Juͤ-
den ein faſt hochgelehrter Mann/ ein Mann aus der gelehrten
Secte der Phariſaͤer/ der hiebevor unter des beruͤhmten Rab-
bi Gamalielis
Fuͤſſen geſeſſen/ und groſſe Schaͤtze der Gelehr-
ſamkeit eingeſamlet hatte/ wie er ſelber in der abgenoͤthigten
Apologie von ihm ruͤhmen muß: Jch bin/ ſagte er/ unter den
Fuͤſſen Gamalielis gelehret mit allem Fleiß in Vaͤterlichen Ge-
ſetz/ Act. 22. v. 3. Oder wie er dort zu ſeinen Galatern ſagte: Jch
nahm zu im Juͤdenthumb uͤber viel meines gleichen/ in mei-
nem Geſchlecht/ und eiverte uͤber die maſſe umb das vaͤterliche
Geſetz/ Gal. 1. v. 14. Ja nicht allein in dem Moſaiſchen und
vaͤterlichen Geſetz/ ſondern auch aus denen Philoſophiſchen
und Heyd[ni]ſchen Schrifften hatte er groſſe Wiſſenſchafft vor
ſich gebracht/ wie er denn wohl ehe zu Athen auff der Acade-
mi
e/ mit denen ſo genannten Epicureis, Stoicis, und andern
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ihren Principiis zu diſputiren wuſte/ fuͤhrte auch unter an-

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Zitationshilfe: Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392438/8>, abgerufen am 21.11.2024.