Arnold, Johannes: Die Bittere Klage über den Erschlagenen in meinem Volck. Pirna, 1713.J. N. J. KAns seyn/ so gieb durch deine HandVotum. Mir ein vernü[n]fftig Ende/ Daß ich mein Seel fein mit Verstand Befehl in deine Hände/ Und so im Glauben sanfft und froh/ Auff meinem Bettlein oder Stroh/ Aus diesem Elend fahre. So du mich aber in dem Feld/ Durch Raub (Geschoß) auff fremder Grentze/ Jn Wassers-Noth/ Hitz oder Kält/ Oder durch Pestilentze/ Nach deinem Rath wollst nehmen hin/ So richt nicht/ HErr/ nach meinem Sinn/ Den ich im Leben führe! Amen. HERR JESU hilff! laß wohl gelingen! Amen. Vorbereitung. SO spricht Hiskia: Das ist ein Tag des Trübsals/ Schel-Praeloqvi- schafft A 2
J. N. J. KAns ſeyn/ ſo gieb durch deine HandVotum. Mir ein vernuͤ[n]fftig Ende/ Daß ich mein Seel fein mit Verſtand Befehl in deine Haͤnde/ Und ſo im Glauben ſanfft und froh/ Auff meinem Bettlein oder Stroh/ Aus dieſem Elend fahre. So du mich aber in dem Feld/ Durch Raub (Geſchoß) auff fremder Grentze/ Jn Waſſers-Noth/ Hitz oder Kaͤlt/ Oder durch Peſtilentze/ Nach deinem Rath wollſt nehmen hin/ So richt nicht/ HErr/ nach meinem Sinn/ Den ich im Leben fuͤhre! Amen. HERR JESU hilff! laß wohl gelingen! Amen. Vorbereitung. SO ſpricht Hiskia: Das iſt ein Tag des Truͤbſals/ Schel-Præloqvi- ſchafft A 2
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J. N. J.
KAns ſeyn/ ſo gieb durch deine Hand
Mir ein vernuͤnfftig Ende/
Daß ich mein Seel fein mit Verſtand
Befehl in deine Haͤnde/
Und ſo im Glauben ſanfft und froh/
Auff meinem Bettlein oder Stroh/
Aus dieſem Elend fahre.
So du mich aber in dem Feld/
Durch Raub (Geſchoß) auff fremder Grentze/
Jn Waſſers-Noth/ Hitz oder Kaͤlt/
Oder durch Peſtilentze/
Nach deinem Rath wollſt nehmen hin/
So richt nicht/ HErr/ nach meinem Sinn/
Den ich im Leben fuͤhre! Amen.
HERR JESU hilff! laß wohl gelingen! Amen.
Vorbereitung.
SO ſpricht Hiskia: Das iſt ein Tag des Truͤbſals/ Schel-
tens und Laͤſterns. Mit dieſen hoͤchſt-ſchmertzlichen Wor-
ten/ geliebten Zuhoͤrer/ fang ich nicht unbillig gegenwaͤrtige
betruͤbte und Thraͤnen-volle Leichen-Predigt an/ welche wir
unſern im HErrn zwar ploͤtzlich/ doch ſelig-verſtorbenen Mit-
Bruder/ dem weyland Ehrſamen und Nahmhafften Hanß
Saupen/ geweſenen Einwohner und Muͤller zu Loſchwitz/ anitzo in der Furcht
des HErrn halten ſollen/ und ruffen daruͤber unter vielfachen Thraͤnen aus:
Das iſt ein Tag des Truͤbſals/ Scheltens und Laͤſterns. Wir leſen
dieſe Worte beym Propheten (Jeſaia XXXVII, 3.) Es ſind ſonſten Worte
des Koͤniges Hiskiaͤ/ welche er zur Zeit groſſer Krieges-Noth von ſich hoͤren/
und dem Propheten Eſaiaͤ zu entbiethen ließ/ wie aus dem vorhergehenden
36. Cap. zu erſehen iſt. Hiskia war anitzo von dem Koͤnige zu Aſſyrien/ dem
Sannherib/ in ſeinem Lande und Reſidentz-Stadt Jeruſalem belaͤgert/ daß
kein Menſch weder aus noch ein konte; Jeruſalem hatte faſt alle Mann-
ſchafft
Præloqvi-
um ex
Jeſ. XXXVII.
v. 3.
A 2
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