Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haßfurter, Wolfgang: Eine Christliche Predigt. Nürnberg, 1608.

Bild:
<< vorherige Seite

Psalm. 33.Denn was diser Herr spricht das geschicht/ vnd was [er] zusagt das
helt er gewiß. Daher sprichter selber Matth. 11. Alle ding sind
mir vbergeben von meinem Himlischen Vatter. Vnd Matth. 28.
Mir ist gegeben aller gewalt im Himel vnd auff Erden. Je wel-
cher Medicus auff der gantzen Welt dörffte sich dessen sonsten rüh-
men/ das er alle gewalt hette? Keiner nicht/ denn dieser allein.

Zu dem/ so ist er nicht allein ein warhafftiger vnd Allmechtiger
Artzt/ der alle schäden heylen könne/ sondern er ist auch willig vnd be-
reit vns zu helffen an Leib vnd Seel/ wie er denn spricht Matth. 11.
Kompt her zu mir alle die jhr mühselig vnd beladen seyt/ ich wil euch
erquicken/ bey mir sollet jhr ruhe finden für ewre Seele.

Vsus.
Vermah-
nung jhm
gern zu
Glauben.
Ja wer wolte nun diesem warhafftigem/ Allmechtigem/ vnd wil-
fehrigem Artzt nit glauben geben/ bevorauß weil ers so hoch betheu-
ret vnd spricht: Warlich warlich. Welches er allein darumb thut/
das er vnsern Glauben vnd vertrawen auff seine kräfftige vnnd
Allmechtige hülffe stercken möge. Je trawen/ da heists freylich recht
wie Tertull. spricht: o beatos & felices, quorum causa Deus
jurat, o miserrimos & in felices, qui nec juranti Deo cre-
dunt:
O wie vberselige leut sind wir/ das der Sohn GOttes vmb
vnsers Heyls willen so hoch schweret/ O wie vnselige Leute aber vnd
ewig verdampt müssen alle die jenigen sein/ die dem Herrn nicht
glauben geben wöllen. Billich der wegen abermal/ dz wir willig vnd
gern zu disem Artzt eylen/ vnd vns dises köstlichen Praeservatifs zu erhal-
tung zeitlicher vnd ewiger gesundheit gebrauchen/ bevorauß weil er
vns alles vmb sonst anbeut/ vnd so gar freundlich zu sich ruffet/ Esaie
55. vnd spricht: Wolan alle die jhr durstig seyt/ kommet her zum
Wasser/ vnd alle die jhr kein Gelt habt/ Kompt/ Kaufft ohne Gelt
vnd vmb sonst. Höret mir doch zu/ vnd esset das gute/ so wird ewre
Seele in wollust fett werden. Vnd das ist kürtzlich eines/ das wir
beym vorgenommenen Sprüchlein zu behalten haben.

Zum

Pſalm. 33.Denn was diſer Herr ſpricht das geſchicht/ vnd was [er] zuſagt das
helt er gewiß. Daher ſprichter ſelber Matth. 11. Alle ding ſind
mir vbergeben von meinem Himliſchen Vatter. Vnd Matth. 28.
Mir iſt gegeben aller gewalt im Himel vnd auff Erden. Je wel-
cher Medicus auff der gantzen Welt dörffte ſich deſſen ſonſten rüh-
men/ das er alle gewalt hette? Keiner nicht/ denn dieſer allein.

Zu dem/ ſo iſt er nicht allein ein warhafftiger vnd Allmechtiger
Artzt/ der alle ſchäden heylen könne/ ſondern er iſt auch willig vnd be-
reit vns zu helffen an Leib vnd Seel/ wie er denn ſpricht Matth. 11.
Kompt her zu mir alle die jhr mühſelig vnd beladen ſeyt/ ich wil euch
erquicken/ bey mir ſollet jhr ruhe finden für ewre Seele.

Vſus.
Vermah-
nung jhm
gern zu
Glauben.
Ja wer wolte nun dieſem warhafftigem/ Allmechtigem/ vnd wil-
fehrigem Artzt nit glauben geben/ bevorauß weil ers ſo hoch betheu-
ret vnd ſpricht: Warlich warlich. Welches er allein darumb thut/
das er vnſern Glauben vnd vertrawen auff ſeine kräfftige vnnd
Allmechtige hülffe ſtercken möge. Je trawen/ da heiſts freylich recht
wie Tertull. ſpricht: ô beatos & felices, quorum cauſa Deus
jurat, ô miſerrimos & in felices, qui nec juranti Deo cre-
dunt:
O wie vberſelige leut ſind wir/ das der Sohn GOttes vmb
vnſers Heyls willen ſo hoch ſchweret/ O wie vnſelige Leute aber vnd
ewig verdampt müſſen alle die jenigen ſein/ die dem Herrn nicht
glauben geben wöllen. Billich der wegen abermal/ dz wir willig vnd
gern zu diſem Artzt eylen/ vñ vns diſes köſtlichẽ Præſervatifs zu erhal-
tung zeitlicher vnd ewiger geſundheit gebrauchen/ bevorauß weil er
vns alles vmb ſonſt anbeut/ vnd ſo gar freundlich zu ſich ruffet/ Eſaie
55. vnd ſpricht: Wolan alle die jhr durſtig ſeyt/ kommet her zum
Waſſer/ vnd alle die jhr kein Gelt habt/ Kompt/ Kaufft ohne Gelt
vnd vmb ſonſt. Höret mir doch zu/ vnd eſſet das gute/ ſo wird ewre
Seele in wolluſt fett werden. Vnd das iſt kürtzlich eines/ das wir
beym vorgenommenen Sprüchlein zu behalten haben.

Zum
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <p><pb facs="#f0010" n="[10]"/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;alm.</hi> 33.</note>Denn was di&#x017F;er <hi rendition="#k">Herr</hi> &#x017F;pricht das ge&#x017F;chicht/ vnd was <supplied>er</supplied> zu&#x017F;agt das<lb/>
helt er gewiß. Daher &#x017F;prichter &#x017F;elber Matth. 11. Alle ding &#x017F;ind<lb/>
mir vbergeben von meinem Himli&#x017F;chen Vatter. Vnd Matth. 28.<lb/>
Mir i&#x017F;t gegeben aller gewalt im Himel vnd auff Erden. Je wel-<lb/>
cher <hi rendition="#aq">Medicus</hi> auff der gantzen Welt dörffte &#x017F;ich de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;on&#x017F;ten rüh-<lb/>
men/ das er alle gewalt hette? Keiner nicht/ denn die&#x017F;er allein.</p><lb/>
          <p>Zu dem/ &#x017F;o i&#x017F;t er nicht allein ein warhafftiger vnd Allmechtiger<lb/>
Artzt/ der alle &#x017F;chäden heylen könne/ &#x017F;ondern er i&#x017F;t auch willig vnd be-<lb/>
reit vns zu helffen an Leib vnd Seel/ wie er denn &#x017F;pricht Matth. 11.<lb/>
Kompt her zu mir alle die jhr müh&#x017F;elig vnd beladen &#x017F;eyt/ ich wil euch<lb/>
erquicken/ bey mir &#x017F;ollet jhr ruhe finden für ewre Seele.</p><lb/>
          <p><note place="left"><hi rendition="#aq">V&#x017F;us.</hi><lb/>
Vermah-<lb/>
nung jhm<lb/>
gern zu<lb/>
Glauben.</note>Ja wer wolte nun die&#x017F;em warhafftigem/ Allmechtigem/ vnd wil-<lb/>
fehrigem Artzt nit glauben geben/ bevorauß weil ers &#x017F;o hoch betheu-<lb/>
ret vnd &#x017F;pricht: Warlich warlich. Welches er allein darumb thut/<lb/>
das er vn&#x017F;ern Glauben vnd vertrawen auff &#x017F;eine kräfftige vnnd<lb/>
Allmechtige hülffe &#x017F;tercken möge. Je trawen/ da hei&#x017F;ts freylich recht<lb/>
wie <hi rendition="#aq">Tertull.</hi> &#x017F;pricht: <hi rendition="#aq">ô beatos &amp; felices, quorum cau&#x017F;a <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Deus</hi></hi><lb/>
jurat, ô mi&#x017F;errimos &amp; in felices, qui nec juranti <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Deo</hi></hi> cre-<lb/>
dunt:</hi> O wie vber&#x017F;elige leut &#x017F;ind wir/ das der Sohn GOttes vmb<lb/>
vn&#x017F;ers Heyls willen &#x017F;o hoch &#x017F;chweret/ O wie vn&#x017F;elige Leute aber vnd<lb/>
ewig verdampt mü&#x017F;&#x017F;en alle die jenigen &#x017F;ein/ die dem <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn</hi></hi> nicht<lb/>
glauben geben wöllen. Billich der wegen abermal/ dz wir willig vnd<lb/>
gern zu di&#x017F;em Artzt eylen/ vn&#x0303; vns di&#x017F;es kö&#x017F;tliche&#x0303; <hi rendition="#aq">Præ&#x017F;ervatifs</hi> zu erhal-<lb/>
tung zeitlicher vnd ewiger ge&#x017F;undheit gebrauchen/ bevorauß weil er<lb/>
vns alles vmb &#x017F;on&#x017F;t anbeut/ vnd &#x017F;o gar freundlich zu &#x017F;ich ruffet/ E&#x017F;aie<lb/>
55. vnd &#x017F;pricht: Wolan alle die jhr dur&#x017F;tig &#x017F;eyt/ kommet her zum<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er/ vnd alle die jhr kein Gelt habt/ Kompt/ Kaufft ohne Gelt<lb/>
vnd vmb &#x017F;on&#x017F;t. Höret mir doch zu/ vnd e&#x017F;&#x017F;et das gute/ &#x017F;o wird ewre<lb/>
Seele in wollu&#x017F;t fett werden. Vnd das i&#x017F;t kürtzlich eines/ das wir<lb/>
beym vorgenommenen Sprüchlein zu behalten haben.</p><lb/>
          <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#fr">Zum</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[10]/0010] Denn was diſer Herr ſpricht das geſchicht/ vnd was er zuſagt das helt er gewiß. Daher ſprichter ſelber Matth. 11. Alle ding ſind mir vbergeben von meinem Himliſchen Vatter. Vnd Matth. 28. Mir iſt gegeben aller gewalt im Himel vnd auff Erden. Je wel- cher Medicus auff der gantzen Welt dörffte ſich deſſen ſonſten rüh- men/ das er alle gewalt hette? Keiner nicht/ denn dieſer allein. Pſalm. 33. Zu dem/ ſo iſt er nicht allein ein warhafftiger vnd Allmechtiger Artzt/ der alle ſchäden heylen könne/ ſondern er iſt auch willig vnd be- reit vns zu helffen an Leib vnd Seel/ wie er denn ſpricht Matth. 11. Kompt her zu mir alle die jhr mühſelig vnd beladen ſeyt/ ich wil euch erquicken/ bey mir ſollet jhr ruhe finden für ewre Seele. Ja wer wolte nun dieſem warhafftigem/ Allmechtigem/ vnd wil- fehrigem Artzt nit glauben geben/ bevorauß weil ers ſo hoch betheu- ret vnd ſpricht: Warlich warlich. Welches er allein darumb thut/ das er vnſern Glauben vnd vertrawen auff ſeine kräfftige vnnd Allmechtige hülffe ſtercken möge. Je trawen/ da heiſts freylich recht wie Tertull. ſpricht: ô beatos & felices, quorum cauſa Deus jurat, ô miſerrimos & in felices, qui nec juranti Deo cre- dunt: O wie vberſelige leut ſind wir/ das der Sohn GOttes vmb vnſers Heyls willen ſo hoch ſchweret/ O wie vnſelige Leute aber vnd ewig verdampt müſſen alle die jenigen ſein/ die dem Herrn nicht glauben geben wöllen. Billich der wegen abermal/ dz wir willig vnd gern zu diſem Artzt eylen/ vñ vns diſes köſtlichẽ Præſervatifs zu erhal- tung zeitlicher vnd ewiger geſundheit gebrauchen/ bevorauß weil er vns alles vmb ſonſt anbeut/ vnd ſo gar freundlich zu ſich ruffet/ Eſaie 55. vnd ſpricht: Wolan alle die jhr durſtig ſeyt/ kommet her zum Waſſer/ vnd alle die jhr kein Gelt habt/ Kompt/ Kaufft ohne Gelt vnd vmb ſonſt. Höret mir doch zu/ vnd eſſet das gute/ ſo wird ewre Seele in wolluſt fett werden. Vnd das iſt kürtzlich eines/ das wir beym vorgenommenen Sprüchlein zu behalten haben. Vſus. Vermah- nung jhm gern zu Glauben. Zum

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508113
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508113/10
Zitationshilfe: Haßfurter, Wolfgang: Eine Christliche Predigt. Nürnberg, 1608, S. [10]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508113/10>, abgerufen am 21.11.2024.