Haßfurter, Wolfgang: Eine Christliche Predigt. Nürnberg, 1608.Iohan. 16der spricht: Confidite confidite, seyt frölich vnd getrost/ ich ha- Exemplun Davidis Also
Iohan. 16der ſpricht: Confidite confidite, ſeyt frölich vnd getroſt/ ich ha- Exemplũ Davidis Alſo
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der ſpricht: Confidite confidite, ſeyt frölich vnd getroſt/ ich ha-
be den Todt/ Teuffel/ vnd Hölle vberwunden/ jhnen alle jhre macht
vnd gewalt genommen/ das euch von denſelben kein leyd wider fah-
ren kan. Da ſehen wir was für ein groſſer vnterſchied vnter dem
Wort Moſis vnd Chriſti iſt. Solcher vnterſchied wird vns in
vielen Exempeln H. Schrifft vor Augen geſtelt.
Iohan. 16
Nemet vor euch vnſere erſte Eltern Adam vnd Evam/ nach dem
ſich dieſelben den Teuffel verführen laſſen/ vnd ſie GOttes Gebot
vbertretten hatten/ vnd GOtt ſeine Donnerſt im hören ließ: Adam
wo biſt du? Was haſt du gethan? Da lauffen ſie hinter die ſtreuche/
vnd wann es in jhrem gefallen geſtanden were/ ſo hetten ſie lieber e-
wiglich vor Gottesgericht wollen verborgen bleiben. Da aber der
Sohn Gottes herfür tritt vnd ſein Wort deß Evangeliums hören
leſt: Der Same deß Weibs wird der ſchlangen den Kopff zertret-
ten/ da werden ſie gleich widerumb Lebendig/ vnd heiſt wie Eſaias
38. ſagt: Herr davon lebt man/ vnd meines Geiſtes leben ſtehet
gar in demſelben.
Exemplũ
Adæ &
Evæ.
Geneſi. 3.
Gleicher weiß haben wir ein Exempel am König David/ da ſich
derſelbe den böſen Feind vnd ſeines Fleiſches luſt hatte bethören laſ-
ſen/ vnd mit der Bethſaba Vriæ Weib Ehebruch begangen/ vnd
der Prophet herfür tritt/ vnd jhm in in einem gleichnuß das Geſetz
Prediget/ da wird jhm darüber ſo angſt vnd bang/ das er nicht weiß
wo er vor ängſten bleiben ſoll/ da ſtellet er ſeine klagen an/ Pſalm. 6.
Ach Herr ſtraffe mich nicht in deinem zorn/ vñ züchtige mich nit in
deinem grimm/ Ach Herr ſey mir gnedig. Vnd Pſalm. 38. Dei-
ne Pfeile ſtecken in mir/ vnd deine Hand drucket mich/ ꝛc. Da aber
der Prophet wider herfür tritt/ vnd jm das Evangelium Prediget/
vnd ſpricht: Dominus abſtulit peccata tua, der Herr hat dei-
ne Sünde von dir genom̃en/ da wird er wider freudig vñ getroſt/ da
thut er ſich mit ſeinem Lobpſälmlein herfür: Lobe den Herrn mei-
ne Seele/ vnd was in mir iſt/ ſeinen Heyligen Namen: Lobe den
Herrn/ ꝛc. Der dir alle deine Sünde vergibt/ vnd heylet alle
deine gebrechen.
Davidis
1. Sam. 12.
Pſal. 103.
Alſo
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