Haßfurter, Wolfgang: Eine Christliche Predigt. Nürnberg, 1608.lich/ diensthaft vnd beystendig/ auch mit gutem verstendigen Raht oft Gegen vor Ehrngemelten seiner beyden hertzlieben Ehegemahlen5. Geben seinen lieben Kindern/ die er warlich hertzlich geliebt/ hat6. Gegen seinen lieben Vnterthanen hat er sich warlich sanftmütig/7. Jn Summa gegen allen seinen benachbarten Edel vnd vnedel hat8. Vnd
lich/ dienſthaft vnd beyſtendig/ auch mit gutem verſtendigen Raht oft Gegen vor Ehrngemelten ſeiner beyden hertzlieben Ehegemahlen5. Geben ſeinen lieben Kindern/ die er warlich hertzlich geliebt/ hat6. Gegen ſeinen lieben Vnterthanen hat er ſich warlich ſanftmütig/7. Jn Summa gegen allen ſeinen benachbarten Edel vnd vnedel hat8. Vnd
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <p><pb facs="#f0031" n="[31]"/> lich/ dienſthaft vnd beyſtendig/ auch mit gutem verſtendigen Raht oft<lb/> alſo erwieſen/ das man ſich ſeiner verwundern vnd jetzt zu deß wegen<lb/> deſto mehr beklagen möchte vnd ſolte/ das jr viel/ ſo ſeiner hochbedürftig<lb/> wahren ſein<supplied>e</supplied>r ſo bald entberen müſſen.</p><lb/> <p>Gegen vor Ehrngemelten ſeiner beyden hertzlieben Ehegemahlen<note place="right">5.<lb/><hi rendition="#aq">Erga uxo-<lb/> res.</hi></note><lb/> hat er ſich in wehrender Ehe alſo erwieſen/ das ſie jedesmals eine Chriſt-<lb/> liche freundliche vnd friedſame ehe/ vnd gutes Haußweſen gehabt/ das<lb/> jhme auch die jetzige hinterlaſſene betrübte Witwe das zeugnuß gibt/<lb/> jhr hertzlieber Juncker ſeliger habe jhr ſolche ehre erzeigt/ der ſie nie be-<lb/> gert/ nichts würdig erkant/ auch jhme nicht gnug verdancken könne<lb/> auch wegen ſeines verluſts jetzo deſto hertzlicher von jhrer Ad. T. be-<lb/> trauret wird.</p><lb/> <p>Geben ſeinen lieben Kindern/ die er warlich hertzlich geliebt/ hat<note place="right">6.<lb/><hi rendition="#aq">Erga libe-<lb/> ros.</hi></note><lb/> er ſich alſo verhalten/ das man auch in der ſtraf ein recht Vätterliches<lb/> Hertz/ vnd lauter wolmeinendt gemüth bey jhm ſpüren können. Wie<lb/> oft habe ich von jhm ſelbſten gehört/ das er geſagt/ Ach wann ich nur<lb/> von Gott ſolte ſo ſelig ſein/ das ich erlebte/ biß meine Kinder ein wenig/<lb/> vnd nur zwen erzogen würden/ das ſie keiner Vormunden bedürf-<lb/> ten/ ꝛc. <hi rendition="#aq">Mundus enim in maligno poſitus.</hi></p><lb/> <p>Gegen ſeinen lieben Vnterthanen hat er ſich warlich ſanftmütig/<note place="right">7.<lb/><hi rendition="#aq">Erga ſub<lb/> ditos.</hi></note><lb/> gütig vnd gelind erzeiget/ dieſelben mit einiger vnbillicher beſchwerung<lb/> oder ſtraf nit belegt/ auch nie kein Pfennig oder Gülden ſtraf/ wo es je<lb/> ſein müſſen/ zu ſich genommen oder an ſeinen nutz gewendet/ wie er jh-<lb/> nen denn auch/ ſo viel Jar ich jhn kant/ die Jährliche Türckenſteuer er-<lb/> laſſen vnd geſchenckt. Welches ſonſt auch nit bey vielen zugeſchehen<lb/> pflegt.</p><lb/> <p>Jn Summa gegen allen ſeinen benachbarten Edel vnd vnedel hat<note place="right">8.<lb/><hi rendition="#aq">Erga vic<lb/> nos.</hi></note><lb/> er ſich/ ſo viel müglich/ friedlich vnd einträchtig erwieſen/ ehe was mit<lb/> glimpf vnd guten worten/ als mit vielen ſtreiten vnd rechten/ auch mit<lb/> verzeihung ſeines rechtens/ beygelegt. Auch manche ſtritige mit beſtem<lb/> glimpf können helffen vergleichen. Wie er ſich denn gegen menniglich<lb/> geneigt vnd günſtig auch oft ſo demütig gegen geringen Perſonen er-<lb/> zeigt/ das man auch weder jn worten noch wercken einigen Hoffart o-<lb/> der vbermuth hat an jhm ſpüren vnd mercken können.</p><lb/> <fw type="catch" place="bottom">Vnd</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[31]/0031]
lich/ dienſthaft vnd beyſtendig/ auch mit gutem verſtendigen Raht oft
alſo erwieſen/ das man ſich ſeiner verwundern vnd jetzt zu deß wegen
deſto mehr beklagen möchte vnd ſolte/ das jr viel/ ſo ſeiner hochbedürftig
wahren ſeiner ſo bald entberen müſſen.
Gegen vor Ehrngemelten ſeiner beyden hertzlieben Ehegemahlen
hat er ſich in wehrender Ehe alſo erwieſen/ das ſie jedesmals eine Chriſt-
liche freundliche vnd friedſame ehe/ vnd gutes Haußweſen gehabt/ das
jhme auch die jetzige hinterlaſſene betrübte Witwe das zeugnuß gibt/
jhr hertzlieber Juncker ſeliger habe jhr ſolche ehre erzeigt/ der ſie nie be-
gert/ nichts würdig erkant/ auch jhme nicht gnug verdancken könne
auch wegen ſeines verluſts jetzo deſto hertzlicher von jhrer Ad. T. be-
trauret wird.
5.
Erga uxo-
res.
Geben ſeinen lieben Kindern/ die er warlich hertzlich geliebt/ hat
er ſich alſo verhalten/ das man auch in der ſtraf ein recht Vätterliches
Hertz/ vnd lauter wolmeinendt gemüth bey jhm ſpüren können. Wie
oft habe ich von jhm ſelbſten gehört/ das er geſagt/ Ach wann ich nur
von Gott ſolte ſo ſelig ſein/ das ich erlebte/ biß meine Kinder ein wenig/
vnd nur zwen erzogen würden/ das ſie keiner Vormunden bedürf-
ten/ ꝛc. Mundus enim in maligno poſitus.
6.
Erga libe-
ros.
Gegen ſeinen lieben Vnterthanen hat er ſich warlich ſanftmütig/
gütig vnd gelind erzeiget/ dieſelben mit einiger vnbillicher beſchwerung
oder ſtraf nit belegt/ auch nie kein Pfennig oder Gülden ſtraf/ wo es je
ſein müſſen/ zu ſich genommen oder an ſeinen nutz gewendet/ wie er jh-
nen denn auch/ ſo viel Jar ich jhn kant/ die Jährliche Türckenſteuer er-
laſſen vnd geſchenckt. Welches ſonſt auch nit bey vielen zugeſchehen
pflegt.
7.
Erga ſub
ditos.
Jn Summa gegen allen ſeinen benachbarten Edel vnd vnedel hat
er ſich/ ſo viel müglich/ friedlich vnd einträchtig erwieſen/ ehe was mit
glimpf vnd guten worten/ als mit vielen ſtreiten vnd rechten/ auch mit
verzeihung ſeines rechtens/ beygelegt. Auch manche ſtritige mit beſtem
glimpf können helffen vergleichen. Wie er ſich denn gegen menniglich
geneigt vnd günſtig auch oft ſo demütig gegen geringen Perſonen er-
zeigt/ das man auch weder jn worten noch wercken einigen Hoffart o-
der vbermuth hat an jhm ſpüren vnd mercken können.
8.
Erga vic
nos.
Vnd
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |