Niger, Bartholomäus: Christliche Leichpredigt. Brieg, 1610.Da heists. Was da hertzet/ das schmertzet/ Was da liebet/ das betrübet. Adam verschliefs/ vnd fühlete es nicht/ da jhmProto- Weil dann der algewaltige Gott/ welcher imAEquum dieses
Da heiſts. Was da hertzet/ das ſchmertzet/ Was da liebet/ das betruͤbet. Adam verſchliefs/ vnd fuͤhlete es nicht/ da jhmProto- Weil dann der algewaltige Gott/ welcher imAEquum dieſes
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Da heiſts.
Was da hertzet/ das ſchmertzet/
Was da liebet/ das betruͤbet.
Adam verſchliefs/ vnd fuͤhlete es nicht/ da jhm
Gott in die Seyten grieff/ vnnd eine Rieben bey
dem hertzen weg nam/ denn er war damals noch
im ſtande ſeiner vnſchuldt: Aber wir nicht da vn-
ſer Natur durch die ſuͤnde verterbet iſt/ empfinden
wir Gottes Hand/ wann er einem Ehegnoſſen/ eine
Riebe aus der Seyten weg reiſt/ oder ein ſtuͤcke vom
hertzen weg nimbt. Doctor Paulus Eberus der ho-
hen Schuel zu Wittenberg Profeſſor vnd Pfar-
rer allda/ hat in der klage/ da jhm ſeine liebe Hauß-
fraw mit tode verfallen/ geſaget. Wann mir mei-
ne liebe Kinderlein geſtorben ſein/ ſo habe ich ſchmer-
tzen gefuͤhlet/ als wann man mir eine Hand oder
Fuß abloͤſete. Aber im abſterben meines Weibes/
da ſchmertzet vnd tobet es/ Als wañ man mir Rie-
ben aus dem Leibe/ vnnd das halbe theil aus dem
hertzen heraus rieſſe. Ach ſcheiden thut ja wehe bey
fromen Eheleuten.
Proto-
plaſta e_
ſte ſuæ
evulſionẽ
in ſtatu
innocen-
tie non
ſenſit.
quã nune
maritt c_
cordolio
experi-
untur.
Weil dann der algewaltige Gott/ welcher im
Himel vnd Erden das Regiment hat vnd helt/ den
Edlen/ Geſtrengen/ Wolehrenveſten/ vnd Wolbe-
benambten Herrn Georg von Rohr vnd Stein/
auff deutſch Breyl/ Heidelberg/ vnd Herrſchafft
dieſes
AEquum
eſt mari-
tum piũ
ſidelis cõ
tugis obi
cum lu-
gere.
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