Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672.Leich-Predigt. Exordium. WEnn man meinen Jammer wöge/ und cket
Leich-Predigt. Exordium. WEnn man meinen Jammer woͤge/ und cket
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsBibleVerse" n="2"> <pb facs="#f0007" n="7"/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Leich-Predigt.</hi> </fw><lb/> </div> <div type="fsExordium" n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Exordium.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">W</hi>Enn man meinen Jammer woͤge/ und</hi><lb/> mein Leiden zuſammen in eine Wage legte/ ſo<lb/> wuͤrde es ſchwerer ſeyn denn Sand am Meer.<lb/> Mit dieſen klaͤglichen und beweglichen Wor-<lb/> ten J. M. G. bricht der hochgeplagte Creutz-Traͤger<lb/> Hiob. c. 6. herauß/ als ihn der hochtrabende <hi rendition="#aq">Eliphas</hi> von<lb/> Theman in vorhergehenden 4. und 5. Cap. ziemlich har-<note place="right"><hi rendition="#aq">Job.</hi> 6, 2.<lb/> & 3.</note><lb/> te wegen ſeiner Froͤmmigkeit durch die Hechel gezogen<lb/> hatte/ und beklagt ſich darinne uͤber ſeinen groſſen<lb/> ſchmertzlichen Jammer/ damit ihn Gott ſo hart ange-<lb/> griffen und heimgeſucht/ daß er auch den ſchweren und<lb/> ohnermeßlichen Sand am Meer uͤbertreffen und uͤber-<lb/> wegen ſolte; Wenn man meinen Jammer/ ſagt er/<lb/> woͤge/ und mein ꝛc. Es war der liebe Mann durch des<lb/> Teuffels Trieb und Boßheit auff Goͤttliche Verhaͤng-<lb/> niß in uͤberauß groß Ungluͤck und Jammer gerathen/<lb/> denn 1. war er umb alle ſein Haab und Gut gekommen/<note place="right">1.</note><lb/> die Araber hatten ihm 500. Joch-Rinder vom Pfluge/<lb/> und 500. Eſelinnen von der Weide geraubet/ und hin-<lb/> weg getrieben/ und darzu die Knaben oder Knechte mit<note place="right"><hi rendition="#aq">c.</hi> 1, 1<supplied>5</supplied>.</note><lb/> der Schaͤrffe des Schwerts erſchlagen. Das Feuer<lb/> Gottes war vom Him̃el gefallen/ und hatte ihm 7000.<note place="right"><hi rendition="#aq">v.</hi> 16.</note><lb/> Schaaffe verbrannt/ und nebſt den Knaben oder Huͤ-<lb/> tern verzehret. Die Chald<hi rendition="#aq">æ</hi>er hatten ſeine 3000. Ka-<lb/> mele uͤberfallen/ dieſelben mit Gewalt genommen/ und<note place="right"><hi rendition="#aq">v.</hi> 17.</note><lb/> das darzu gehoͤrige Geſinde/ mit der Schaͤrffe des<lb/> Schwerts erwuͤrget. Nun frage man einen Hauß-<lb/> Wirth/ was ihm das fuͤr Kummer und Jammer erwe-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">cket</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0007]
Leich-Predigt.
Exordium.
WEnn man meinen Jammer woͤge/ und
mein Leiden zuſammen in eine Wage legte/ ſo
wuͤrde es ſchwerer ſeyn denn Sand am Meer.
Mit dieſen klaͤglichen und beweglichen Wor-
ten J. M. G. bricht der hochgeplagte Creutz-Traͤger
Hiob. c. 6. herauß/ als ihn der hochtrabende Eliphas von
Theman in vorhergehenden 4. und 5. Cap. ziemlich har-
te wegen ſeiner Froͤmmigkeit durch die Hechel gezogen
hatte/ und beklagt ſich darinne uͤber ſeinen groſſen
ſchmertzlichen Jammer/ damit ihn Gott ſo hart ange-
griffen und heimgeſucht/ daß er auch den ſchweren und
ohnermeßlichen Sand am Meer uͤbertreffen und uͤber-
wegen ſolte; Wenn man meinen Jammer/ ſagt er/
woͤge/ und mein ꝛc. Es war der liebe Mann durch des
Teuffels Trieb und Boßheit auff Goͤttliche Verhaͤng-
niß in uͤberauß groß Ungluͤck und Jammer gerathen/
denn 1. war er umb alle ſein Haab und Gut gekommen/
die Araber hatten ihm 500. Joch-Rinder vom Pfluge/
und 500. Eſelinnen von der Weide geraubet/ und hin-
weg getrieben/ und darzu die Knaben oder Knechte mit
der Schaͤrffe des Schwerts erſchlagen. Das Feuer
Gottes war vom Him̃el gefallen/ und hatte ihm 7000.
Schaaffe verbrannt/ und nebſt den Knaben oder Huͤ-
tern verzehret. Die Chaldæer hatten ſeine 3000. Ka-
mele uͤberfallen/ dieſelben mit Gewalt genommen/ und
das darzu gehoͤrige Geſinde/ mit der Schaͤrffe des
Schwerts erwuͤrget. Nun frage man einen Hauß-
Wirth/ was ihm das fuͤr Kummer und Jammer erwe-
cket
Job. 6, 2.
& 3.
1.
c. 1, 15.
v. 16.
v. 17.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |