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Milichius, Daniel: Justorum descriptio et conditio. Oels, 1617.

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Christl: Leich vnd Ehrenpredigt.
Der Glaube zu GOtt/ verstehe der sich gründet auff das
Blut vnd Todt JEsu Christi/ machet die armen Sünder
gerecht vor Gott. Origenes, so vmb das Jahr Christi 189.Origen.
gebohren worden/ saget vber die Historian Jobs, Tractatu
primo
also: Sicut hominibus nihil est delectabile sine
luce: sic similiter nihil est delectabile, neq; acceptum
Deo absq; fidei lumine.
Gleich wie einem Menschen
nichts beliebet/ wenn er dasselbige ohne Liecht in eusserster
Finsternüß anschawet: Also ist vnserm lieben Gott nichts
liebers noch angenehmers ohne das Liecht des Glaubens/
Hilari so ein Christlicher Lehrer in Aquitania gewesen ist/Hilarius
vnd vmb das Jahr Christi 372. vorschieden/ saget: Lib. 10.
de Trinitate
also: In simplicitate itaq; fides est, in fide
justitia est, in confessione pietas'.
Der Glaube gründet
sich auff das schlechte vnd rechte Wort Gottes/ vnd solcher
Glaube bringet die Gerechtigkeit/ so für GOtt gildt/ vnnd
bricht herauß durch ein Hertzliches bekändtniß/ auß welchem
herfür leuchtet wahre Gottes furcht. Chrysostomus sagetChrys.
in Sermone cap. 3. ad Romanos: Quamprimum homo
crediderit, confestim simul justificatus est: Qua justi-
tia? non inhaerente; sed imputata.
Das ist: So bald der
Mensch nur Glaubet/ So ist er stracks Gerechtfertiget.
Durch weß Gerechtigkeit? Nicht durch seine/ so inn jhm
wohnen solte/ Sondern durch die Zugerechnete. Solche
Gerechtigkeit erlangen die gläubigen/ per imputationem;
Dann wie jhnen Adams Sünde zu gerechnet wirdt: Also
wird auch jhnen JEsu Christi/ des wahren Erlösers vnnd
Heylandes Gerechtigkeit vnnd Satisfaction zu gerechnet/
darvon S. Paulus zun Röm: am 5. also saget: Wie nun
durch eines Sünde die Verdamnüß vber alle MenschenRom. 5.
kommen ist: Also ist auch durch eines Gerechtigkeit/ die

Recht-
B iij

Chriſtl: Leich vnd Ehrenpredigt.
Der Glaube zu GOtt/ verſtehe der ſich gruͤndet auff das
Blut vnd Todt JEſu Chꝛiſti/ machet die armen Suͤnder
gerecht vor Gott. Origenes, ſo vmb das Jahꝛ Chꝛiſti 189.Origen.
gebohꝛen woꝛden/ ſaget vber die Hiſtoriã Jobs, Tractatu
primo
alſo: Sicut hominibus nihil eſt delectabile ſine
luce: ſic ſimilitèr nihil eſt delectabile, neq; acceptum
Deo absq̀; fidei lumine.
Gleich wie einem Menſchen
nichts beliebet/ wenn er daſſelbige ohne Liecht in euſſerſter
Finſternuͤß anſchawet: Alſo iſt vnſerm lieben Gott nichts
liebers noch angenehmers ohne das Liecht des Glaubens/
Hilari ſo ein Chꝛiſtlicher Lehꝛer in Aquitania geweſen iſt/Hilarius
vnd vmb das Jahꝛ Chꝛiſti 372. vorſchieden/ ſaget: Lib. 10.
de Trinitate
alſo: In ſimplicitate itaq̀; fides eſt, in fide
juſtitia eſt, in confeſſione pietas’.
Der Glaube gruͤndet
ſich auff das ſchlechte vnd rechte Woꝛt Gottes/ vnd ſolcher
Glaube bringet die Gerechtigkeit/ ſo fuͤr GOtt gildt/ vnnd
bꝛicht herauß durch ein Hertzliches bekaͤndtniß/ auß welchem
herfuͤr leuchtet wahꝛe Gottes furcht. Chryſoſtomus ſagetChryſ.
in Sermone cap. 3. ad Romanos: Quamprimùm homo
crediderit, confeſtim ſimùl juſtificatus eſt: Quâ juſti-
tiâ? nõ inhærente; ſed imputatâ.
Das iſt: So bald der
Menſch nur Glaubet/ So iſt er ſtracks Gerechtfertiget.
Durch weß Gerechtigkeit? Nicht durch ſeine/ ſo inn jhm
wohnen ſolte/ Sondern durch die Zugerechnete. Solche
Gerechtigkeit erlangen die glaͤubigen/ per imputationem;
Dann wie jhnen Adams Suͤnde zu gerechnet wirdt: Alſo
wird auch jhnen JEſu Chꝛiſti/ des wahꝛen Erloͤſers vnnd
Heylandes Gerechtigkeit vnnd Satisfaction zu gerechnet/
darvon S. Paulus zun Roͤm: am 5. alſo ſaget: Wie nun
durch eines Suͤnde die Verdamnuͤß vber alle MenſchenRom. 5.
kommen iſt: Alſo iſt auch durch eines Gerechtigkeit/ die

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[[13]/0013] Chriſtl: Leich vnd Ehrenpredigt. Der Glaube zu GOtt/ verſtehe der ſich gruͤndet auff das Blut vnd Todt JEſu Chꝛiſti/ machet die armen Suͤnder gerecht vor Gott. Origenes, ſo vmb das Jahꝛ Chꝛiſti 189. gebohꝛen woꝛden/ ſaget vber die Hiſtoriã Jobs, Tractatu primo alſo: Sicut hominibus nihil eſt delectabile ſine luce: ſic ſimilitèr nihil eſt delectabile, neq; acceptum Deo absq̀; fidei lumine. Gleich wie einem Menſchen nichts beliebet/ wenn er daſſelbige ohne Liecht in euſſerſter Finſternuͤß anſchawet: Alſo iſt vnſerm lieben Gott nichts liebers noch angenehmers ohne das Liecht des Glaubens/ Hilariꝰ ſo ein Chꝛiſtlicher Lehꝛer in Aquitania geweſen iſt/ vnd vmb das Jahꝛ Chꝛiſti 372. vorſchieden/ ſaget: Lib. 10. de Trinitate alſo: In ſimplicitate itaq̀; fides eſt, in fide juſtitia eſt, in confeſſione pietas’. Der Glaube gruͤndet ſich auff das ſchlechte vnd rechte Woꝛt Gottes/ vnd ſolcher Glaube bringet die Gerechtigkeit/ ſo fuͤr GOtt gildt/ vnnd bꝛicht herauß durch ein Hertzliches bekaͤndtniß/ auß welchem herfuͤr leuchtet wahꝛe Gottes furcht. Chryſoſtomus ſaget in Sermone cap. 3. ad Romanos: Quamprimùm homo crediderit, confeſtim ſimùl juſtificatus eſt: Quâ juſti- tiâ? nõ inhærente; ſed imputatâ. Das iſt: So bald der Menſch nur Glaubet/ So iſt er ſtracks Gerechtfertiget. Durch weß Gerechtigkeit? Nicht durch ſeine/ ſo inn jhm wohnen ſolte/ Sondern durch die Zugerechnete. Solche Gerechtigkeit erlangen die glaͤubigen/ per imputationem; Dann wie jhnen Adams Suͤnde zu gerechnet wirdt: Alſo wird auch jhnen JEſu Chꝛiſti/ des wahꝛen Erloͤſers vnnd Heylandes Gerechtigkeit vnnd Satisfaction zu gerechnet/ darvon S. Paulus zun Roͤm: am 5. alſo ſaget: Wie nun durch eines Suͤnde die Verdamnuͤß vber alle Menſchen kommen iſt: Alſo iſt auch durch eines Gerechtigkeit/ die Recht- Origen. Hilarius Chryſ. Rom. 5. B iij

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Zitationshilfe: Milichius, Daniel: Justorum descriptio et conditio. Oels, 1617, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508193/13>, abgerufen am 21.11.2024.