Milichius, Daniel: Justorum descriptio et conditio. Oels, 1617.Christl: Leich vnd Ehrenpredigt. Rechtfertigung des Lebens vber alle Menschen kommen.Denn gleich wie durch eines Menschen Vngehorsam viel Sünder worden sindt: Also auch durch eines Gehorsam 2. Cor. 5.werden viel gerechten/ 2. Corinth. 5. GOtt hat den/ Der von keiner Sünde wuste/ für vns zur Sünde gemacht/ auff das wir würden in jhme die Gerechtigkeit/ die für Gott gilt. Bernh.Dieses wuste gar wol der alte Kirchen Lehrer Bernhardus, welcher im Jahr Christi 1153. den 20 Tag Augusti, sanfft vnd Seliglichen vorschieden ist zu Clarevalla, denn als er sterben solte/ saget er: Fateor, non sum dignus ego, nec propriis possum meritis obtinere regnum coelorum: Caeterum duplici id jure obtinens Dominus meus, hae- reditate scilicet Patris, & merito passionis, altero ipse contentus alterum mihi donat, ex cujus dono jure illud mihi vendicans non confundar, Jch bekenne das ich vnwürdig bin/ kan auch mit meinen gutten Wercken vnd vordiensten das Himmelreich nicht erlangen/ noch erhalten/ Aber mein HERR Christus hat dasselbige auff zweyerley Recht/ Nemlich auß Erbschafft des Vaters/ vnnd durch Verdienst seines Leydens/ dasselbige schencket Er mir/ vnd weil Jch mir dasselbige als ein Geschenck billich zueygene/ Lasse Jch mich nichts anfechten noch bekümmern. Dieses Ernest.wuste auch gar wol Ernestus jener Ertzbischoff zu Magde- burgk/ so ein gebohrner Hertzog auß dem Hause Sachsen gewesen ist/ denn als demselben die Baarfüsser Münche (wie Pomarius in seiner Magdeburgischen Chronica meldet) in seiner Kranckheit/ all jhr Vordienst vnnd Wercke liessen anbieten/ als die jhm zur Seligkeit zustewer kommen solten/ wolte er dieselben nicht für sich lassen/ sondern sagte: Lieben Herren/ es ist nichts mit Ewren vordiensten vnd wercken/ Jch begehre dasselbige auch nicht: Meines HErren Christi Werck
Chriſtl: Leich vnd Ehrenpredigt. Rechtfertigung des Lebens vber alle Menſchen kommen.Denn gleich wie durch eines Menſchen Vngehoꝛſam viel Suͤnder woꝛden ſindt: Alſo auch durch eines Gehorſam 2. Cor. 5.werden viel gerechten/ 2. Corinth. 5. GOtt hat den/ Der von keiner Suͤnde wuſte/ fuͤr vns zur Suͤnde gemacht/ auff das wir wuͤrden in jhme die Gerechtigkeit/ die fuͤr Gott gilt. Bernh.Dieſes wuſte gar wol der alte Kirchen Lehrer Bernhardus, welcher im Jahꝛ Chriſti 1153. den 20 Tag Auguſti, ſanfft vnd Seliglichen vorſchieden iſt zu Clarevalla, denn als er ſterben ſolte/ ſaget er: Fateor, non ſum dignus ego, nec propriis poſſum meritis obtinere regnum cœlorum: Cæterùm duplici id jure obtinens Dominus meus, hæ- reditate ſcilicet Patris, & merito paſſionis, altero ipſe contentus alterum mihi donat, ex cujus dono jure illud mihi vendicans non confundar, Jch bekenne das ich vnwuͤrdig bin/ kan auch mit meinen gutten Wercken vnd vordienſten das Himmelreich nicht erlangen/ noch erhalten/ Aber mein HERR Chꝛiſtus hat daſſelbige auff zweyerley Recht/ Nemlich auß Erbſchafft des Vaters/ vnnd durch Verdienſt ſeines Leydens/ daſſelbige ſchencket Er mir/ vnd weil Jch mir daſſelbige als ein Geſchenck billich zueygene/ Laſſe Jch mich nichts anfechten noch bekuͤmmern. Dieſes Erneſtꝰ.wuſte auch gar wol Erneſtus jener Ertzbiſchoff zu Magde- burgk/ ſo ein gebohꝛner Hertzog auß dem Hauſe Sachſen geweſen iſt/ denn als demſelben die Baarfuͤſſer Muͤnche (wie Pomarius in ſeiner Magdeburgiſchẽ Chꝛonica meldet) in ſeiner Kranckheit/ all jhꝛ Voꝛdienſt vnnd Wercke lieſſen anbieten/ als die jhm zur Seligkeit zuſtewer kommen ſolten/ wolte er dieſelben nicht fuͤr ſich laſſen/ ſondern ſagte: Lieben Herꝛen/ es iſt nichts mit Ewren vordienſten vnd wercken/ Jch begehꝛe daſſelbige auch nicht: Meines HErꝛen Chꝛiſti Werck
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Rechtfertigung des Lebens vber alle Menſchen kommen.
Denn gleich wie durch eines Menſchen Vngehoꝛſam viel
Suͤnder woꝛden ſindt: Alſo auch durch eines Gehorſam
werden viel gerechten/ 2. Corinth. 5. GOtt hat den/ Der
von keiner Suͤnde wuſte/ fuͤr vns zur Suͤnde gemacht/ auff
das wir wuͤrden in jhme die Gerechtigkeit/ die fuͤr Gott gilt.
Dieſes wuſte gar wol der alte Kirchen Lehrer Bernhardus,
welcher im Jahꝛ Chriſti 1153. den 20 Tag Auguſti, ſanfft
vnd Seliglichen vorſchieden iſt zu Clarevalla, denn als er
ſterben ſolte/ ſaget er: Fateor, non ſum dignus ego, nec
propriis poſſum meritis obtinere regnum cœlorum:
Cæterùm duplici id jure obtinens Dominus meus, hæ-
reditate ſcilicet Patris, & merito paſſionis, altero ipſe
contentus alterum mihi donat, ex cujus dono jure
illud mihi vendicans non confundar, Jch bekenne das
ich vnwuͤrdig bin/ kan auch mit meinen gutten Wercken vnd
vordienſten das Himmelreich nicht erlangen/ noch erhalten/
Aber mein HERR Chꝛiſtus hat daſſelbige auff zweyerley
Recht/ Nemlich auß Erbſchafft des Vaters/ vnnd durch
Verdienſt ſeines Leydens/ daſſelbige ſchencket Er mir/ vnd
weil Jch mir daſſelbige als ein Geſchenck billich zueygene/
Laſſe Jch mich nichts anfechten noch bekuͤmmern. Dieſes
wuſte auch gar wol Erneſtus jener Ertzbiſchoff zu Magde-
burgk/ ſo ein gebohꝛner Hertzog auß dem Hauſe Sachſen
geweſen iſt/ denn als demſelben die Baarfuͤſſer Muͤnche
(wie Pomarius in ſeiner Magdeburgiſchẽ Chꝛonica meldet)
in ſeiner Kranckheit/ all jhꝛ Voꝛdienſt vnnd Wercke lieſſen
anbieten/ als die jhm zur Seligkeit zuſtewer kommen ſolten/
wolte er dieſelben nicht fuͤr ſich laſſen/ ſondern ſagte: Lieben
Herꝛen/ es iſt nichts mit Ewren vordienſten vnd wercken/
Jch begehꝛe daſſelbige auch nicht: Meines HErꝛen Chꝛiſti
Werck
2. Cor. 5.
Bernh.
Erneſtꝰ.
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