Gebauer, Johann: Geistl. Ring und Leibliche Sterbkunst. Oels, 1617.Trostreiche Leichpredigt. 6. Sacrificio Holocausti, Mit dem gantzen vnd Brandopffer hat er auch Leib Ein Hertz mit Rew vnd Leyd gekrenckt/ [Spaltenumbruch] Vnd mit Christi tewrn Blut besprengt. [Ende Spaltensatz] Solch Brandopffer hat er nun/ wie Salomon/ Morgens vnnd Abends 1. Pactum Baptismatis observando, Das er/ was er in der Tauff für einen 2. Officium sideliter peragendo, Das er sein Ampt/ wie einem trewen 3. Verbo
Troſtreiche Leichpredigt. 6. Sacrificio Holocauſti, Mit dem gantzen vnd Bꝛandopffer hat er auch Leib Ein Hertz mit Rew vnd Leyd gekrenckt/ [Spaltenumbruch] Vnd mit Chriſti tewrn Blut beſprengt. [Ende Spaltensatz] Solch Bꝛandopffer hat er nun/ wie Salomon/ Moꝛgens vnnd Abends 1. Pactum Baptiſmatis obſervando, Das er/ was er in der Tauff fuͤr einen 2. Officium ſideliter peragendo, Das er ſein Ampt/ wie einem trewen 3. Verbo
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Troſtreiche Leichpredigt.
6. Sacrificio Holocauſti, Mit dem gantzen vnd Bꝛandopffer hat er auch Leib
vnd Seel Gott geopffert/ in dem er demſelben dieſelben nit allein in taͤglichem
Gebet befohlen/ Sondern auch willig vnnd gern mit denſelben inn ſeinem
Hauß Creutz vnd Kranckheit mit groſſer gedult ſtill gehalten/ vnd auff die
Endbindung/ Heyl vnnd Erloͤſung ſeines Himliſchen Joſuæ Hertzlich vnnd
ſehnlich gewartet/ Ein ſolch Opffer traͤgt David Gott fuͤr im 51 Pſalm/
Da er ſpꝛicht: Bꝛandopffer gefallen dir nicht/ Die Opffer/ ſo dir gefallen/
ſein ein geaͤngſter Geiſt vnd zerknirſchtes Hertz/ welches du HErꝛ nicht ver-
achten wirſt. Deſſen ſich auch troͤſtet jener Student zu Wittenberg/ den
D. Luther inn ſeiner Kranckheit fragte/ was er dann ſeinem Gott/ wenn er
ſtürbe/ mit bꝛingen wolte/ Antwoꝛtet er/ Cor contritũ & humiliatum precioſo
ſangvine Christi conſperſum, Daß iſt:
Geneſ. 49.
Eſa. 51.
Pſal. 51.
Luther.
Ein Hertz mit Rew vnd Leyd gekrenckt/
Vnd mit Chriſti tewrn Blut beſprengt.
Solch Bꝛandopffer hat er nun/ wie Salomon/ Moꝛgens vnnd Abends
verꝛichtet/ deſſen ſich auch ruͤhmet David im 63 Pſalm: Da er ſpꝛicht:
GOTT du biſt mein GOtt/ Fruͤhe wache ich zu dir/ wenn ich mich zu
Bette lege/ ſo denck ich an dich/ wenn ich erwache/ ſo rede ich von dir.
Welch opffer ſo viel bey jhm auch operirt vn̄ außgerichtet hat/ das er erkendt
hat die Zeit ſeines Abſcheids/ vnd dannenher ſich deſto Frewdiger vnd gedul-
tiger zum letzten Kampff geſchicket. Steht derwegen die Accõmodation vnſer
Pꝛedigt: 2. In ſtrenua & conſtanti concertatione & glorioſa triumphatione,
das er ſich in ſolchem Chꝛiſtenkampfft wol gehalten/ vnd mit ruhm vnd ehꝛen
geſieget hat. Solcher Kampff beſteht in:
2. Chron. 2.
Pſalm. 63.
Eſa. 26.
Oſe. 2.
Jerem. 3.
Deut. 27.
Jerem. 11.
16.
44.
1. Pactum Baptiſmatis obſervando, Das er/ was er in der Tauff fuͤr einen
Bundt des gutten Gewiſſens mit Gott gemacht/ vnd dem Teuffel/ ſeinen
wercken vnd weſen ab/ Vnd Chꝛiſto zugeſagt/ inn acht genommen. Sinte-
mal Gott in H. Schꝛifft/ das bey der Straff der Gottloſen am meiſten zur
vrſach der Straff anzeucht/ das ſie ſeinen Bundt vnnd Zeugniß mit jhnen
gemacht/ ſo gar vergeſſen/ den aber Er mit Gütt vnd Trew gegen jhnen all-
zeit gehalten hette.
Oſe. 6.
2. Officium ſideliter peragendo, Das er ſein Ampt/ wie einem trewen
Seelenhirten gebuͤhꝛt/ jhm gnaw hat angelegen ſein laſſen/ in dem er nicht
allein nach Pauli Lehꝛ/ der Geiſtlichen Haußhaltung bey ſeinen geſunden
Tagen vnd voͤlligen Leibskraͤfften wol fürgeſtanden/ Sondern auch an jetzo/
weil jhn Gott auff das Siechbette niedergelegt/ hat er alles ſleiſſes/ durch
gute Freund vn̄ Nachbarn/ daſſelb ſo beſtellet/ das kein ſchad noch mangel/
obs gleich wegen Kranckheit ſeines Collegen ſchwer hergangen/ ſonderlich
fürgefallen.
1. Pet. 4.
1. Tim. 3.
Tit. 1.
3. Verbo
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