Gebauer, Johann: Geistl. Ring und Leibliche Sterbkunst. Oels, 1617.Trostreiche Leichpredigt. 3. Verbo Veritatis innitendo, Das er das Liecht der Warheit seinen Zu-Luc. 7. 4. Errores fugiend# & taxando, Das er nicht nur den rechten Weg zum 5. Oves commissas corditus diligendo, Das er seine Zuhörer jnnbrünstigJoh. 13. 6. Vitam honeste & pie transigendo, Das ob er gleich kein Engel/ sondernEphesa. Jch hab mein Lebn hier so geführt/ Doch ich fürm sterbn mich fürchte nicht/ [Spaltenumbruch] Das längr zu Lebn mich gar nichts jrrt/ Weil mein Erlösr sitzt bey Gericht.Job. 19. [Ende Spaltensatz] 7. Crucis F
Troſtreiche Leichpredigt. 3. Verbo Veritatis innitendo, Das er das Liecht der Warheit ſeinen Zu-Luc. 7. 4. Errores fugiend# & taxando, Das er nicht nur den rechten Weg zum 5. Oves commiſſas corditus diligendo, Das er ſeine Zuhoͤꝛer jnnbꝛünſtigJoh. 13. 6. Vitam honestè & piè tranſigendo, Das ob er gleich kein Engel/ ſondernEpheſa. Jch hab mein Lebn hier ſo gefuͤhrt/ Doch ich fuͤrm ſterbn mich fuͤrchte nicht/ [Spaltenumbruch] Das laͤngr zu Lebn mich gar nichts jrꝛt/ Weil mein Erloͤſr ſitzt bey Gericht.Job. 19. [Ende Spaltensatz] 7. Crucis F
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Troſtreiche Leichpredigt.
3. Verbo Veritatis innitendo, Das er das Liecht der Warheit ſeinen Zu-
hoͤꝛern auffgeſtecket/ Jſt kein Fledermauß/ Rohrſchleicher/ Wetterhan noch
Beydachsler geweſen/ der ſich ad aumm & aurem accommodirt, vnnd nur
als ein Mercenarius ſein Einkommen vnnd Beſoldt geſucht hette/ wie Gott
vber dergleichen Geſellen klagt beym Pꝛopheten Ezechiel, das die Pꝛopheten
mit loſem Kalck Tünchen/ Pꝛedigen loſe Teydinge/ vnd Weiſſagen Luͤgen/
Sie freſſen wol das Fette/ vnd Kleyden ſich mit der Wolle/ vnd ſchlachten
das gemeſtete. Aber die Schafe wollen ſie nicht weyden/ Sondern ad legem
& Teſtimonium, nach dem Geſetz vnnd Zeugniß hat er ſein Ampt vnd Lehꝛe
jederzeit Trew verführet.
Luc. 7.
2. Pet. 1.
Eſa. 30.
Joh. 10.
Ezech. 22.
Ezech. 34.
Eſaiæ 8.
4. Errores fugiend# & taxando, Das er nicht nur den rechten Weg zum
Leben gepꝛediget/ Sondern auch Trewlich für den Holtz/ jrꝛ vnd Fuhrwegen
des leidigen Sathans vnd der Rotten vnd Secten gewarnet/ wie Chꝛiſtus
ſelbſt thut: Matth. 7. Sehet Euch für/ für den Falſchen Propheten. Denn
es werden viel falſcher Chꝛiſti vnnd falſche Pꝛopheten aufferſtehen/ welche
Zeichen vnd Wunder thun/ das wo es moͤglich were/ auch die Außerwelten
verfuͤhrt/ vnnd Chꝛiſtus faſt kein Glauben mehr auff Erden finden wuͤrde.
Vnd Paulus vermant ſeinen Titum 3. Das er einen Ketzeriſchen Menſchen
meiden ſoll/ wenn er einmal vnd abermal ermanet iſt/ Sintemal ein ſolcher
verkehrt iſt/ vnd Suͤndiget/ als der ſich ſelbſt vervꝛtheylet hat.
Matt. 7.
24.
Marc. 13.
Luc. 17.
Tit. 3.
2. Tim. 2.
5. Oves commiſſas corditus diligendo, Das er ſeine Zuhoͤꝛer jnnbꝛünſtig
geliebet hat. Dazu Chꝛiſtus mit dem Füßwaſchen/ vnd dem Gleichniß vom
guten Hirten/ Der ſein Leben für die Schafe leſt/ Anlaß gegeben hat. Wie
Paulus auch bekennt/ das er gewünſcht habe/ Verbannt zu ſein für ſeine
Freunde nach dem Fleiſch. Ja ſein wuntſch des Hertzens ſey/ vnd ſein flehen
zu Gott/ das ſie ſelig werden/ Er dencke auch jhꝛer inn ſeinem Gebeth/ vnd
Dancke Gott für dieſelben.
Joh. 13.
10.
Rom. 9.
10.
6. Vitam honestè & piè tranſigendo, Das ob er gleich kein Engel/ ſondern
als ein Menſch ſein Gebrechen vnd Schwachheit auch gehabt/ er nach der
Lehꝛ Pauli, Tit. 2. doch verleugnet das Vngoͤttliche weſen vnd die Weltlichen
lüſte/ vnd züchtig/ gerecht/ vnd Gottſelig gelebt in dieſer Welt/ vnd gewartet
auff die ſelige Hoffnung vnd Erſcheinung der Herꝛligkeit des groſſen Gottes/
vnd vnſers HErꝛn JEſu Chꝛiſti. Das er mit Ambroſio wol ſagen koͤnnen:
Non ſic vixi inter vos, ut diutius me vivere pudeat, nec mori timeo, quia
bonum Dominum habeo. Das iſt:
Epheſa.
Tit. 2.
Theat vit.
hũ. Zving.
Volum. 6.
l 5 f 1110.
Jch hab mein Lebn hier ſo gefuͤhrt/
Doch ich fuͤrm ſterbn mich fuͤrchte nicht/
Das laͤngr zu Lebn mich gar nichts jrꝛt/
Weil mein Erloͤſr ſitzt bey Gericht.
7. Crucis
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