Neomenius, Johann: Christliche Leichpredigt. Brieg, 1616.
Auslegung. Arist: lib 3. Rom. 8. v 16 mit
Auslegung. Ariſt: lib 3. Rom. 8. v 16 mit
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsBibleVerse" n="2"> <cit> <quote> <p> <pb facs="#f0014" n="[14]"/> <hi rendition="#fr">Meine tage ſindt leichter dahin geflogen<lb/> denn ein Weber ſpul/ vnd ſind vergangen/<lb/> das kein auffhalten da geweſen iſt.</hi> </p> </quote> </cit><lb/> </div> <div type="fsExordium" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Auslegung.</hi> </head><lb/> <p><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ariſt: lib</hi> 3.<lb/><hi rendition="#i">Eth. c.</hi></hi> 6.</note><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">E</hi>S iſt zwar in der gantzen Natur kein ding</hi><lb/> dem Menſchen widriger/ alß der Todt/ das man<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Syr.</hi> 41. <hi rendition="#i">v</hi> 23<lb/><hi rendition="#i">Sap.</hi> 2. <hi rendition="#i">v</hi></hi> 23</note>auch ohne entſetzen <hi rendition="#fr">nit wol daran gedenck<choice><abbr>ẽ</abbr><expan>en</expan></choice> kan/</hi><lb/> ſintemal die armſelige Menſchliche Natur/ die <hi rendition="#g">GOTT</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rom.</hi> 5. <hi rendition="#i">v</hi></hi> 12</note><hi rendition="#fr">anfenglich zum Ewigen leben erſchaffen/ aber<lb/> durch die Suͤnde</hi> ins tods klammern vnd bande gerah-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hiob.</hi> 18. <hi rendition="#i">ꝟ</hi></hi><lb/> 14.</note>ten iſt/ durch <hi rendition="#fr">den todt jaͤmmerlich zerſtoͤret/</hi> vnnd die<lb/> allerbeſten v<choice><abbr>ñ</abbr><expan>nd</expan></choice> liebeſten zween freunde/ der Leib v<choice><abbr>ñ</abbr><expan>nd</expan></choice> die Seele/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">cap.</hi> 30. <hi rendition="#i">v</hi></hi> 15</note><hi rendition="#fr">ſchrecklich von einander geriſſen werden/</hi> das denn<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Matth.</hi> 26<lb/><hi rendition="#i">ꝟ</hi></hi> 38.</note>ohne ſondere ſchmertzen nit zugehen kan/ darfuͤr ſich die Na-<lb/> tur nach jhrer eingepflantzeten art vnd eigenſchafft entſetzet/<lb/> vnnd daruͤber zittert vnd bebet/ zumal/ wo man inn zeitli-<lb/> chem gluͤck vnd wolſtand lebet/ wie davon Syrach ſaget:<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Syr:</hi> 41. <hi rendition="#i">v</hi></hi> 23</note><hi rendition="#fr">O Todt/ wie bitter biſtu/ wenn an dich gedencket<lb/> ein Menſch/ der gutte tage vnd genung hat/ vnd<lb/> ohne ſorge lebet/ vnnd dem es wolgehet/ in allen<lb/> dingen vnd noch wol eſſen mag.</hi></p><lb/> <p><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rom.</hi> 8. <hi rendition="#i">v</hi> 16<lb/><hi rendition="#i">Act.</hi> 26. <hi rendition="#i">v</hi></hi> 18</note>Aber die <hi rendition="#fr">geheiligten Gottes Kinder/</hi> denen der hei-<lb/> lige Geiſt/ <hi rendition="#fr">die augen</hi> des Hertzens <hi rendition="#fr">geleutert/</hi> das ſie<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Eph.</hi> 1. <hi rendition="#i">v</hi></hi> 18</note>mitten im tode <hi rendition="#fr">das licht des lebens Jeſum Chriſtum</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[14]/0014]
Meine tage ſindt leichter dahin geflogen
denn ein Weber ſpul/ vnd ſind vergangen/
das kein auffhalten da geweſen iſt.
Auslegung.
ES iſt zwar in der gantzen Natur kein ding
dem Menſchen widriger/ alß der Todt/ das man
auch ohne entſetzen nit wol daran gedenckẽ kan/
ſintemal die armſelige Menſchliche Natur/ die GOTT
anfenglich zum Ewigen leben erſchaffen/ aber
durch die Suͤnde ins tods klammern vnd bande gerah-
ten iſt/ durch den todt jaͤmmerlich zerſtoͤret/ vnnd die
allerbeſten vñ liebeſten zween freunde/ der Leib vñ die Seele/
ſchrecklich von einander geriſſen werden/ das denn
ohne ſondere ſchmertzen nit zugehen kan/ darfuͤr ſich die Na-
tur nach jhrer eingepflantzeten art vnd eigenſchafft entſetzet/
vnnd daruͤber zittert vnd bebet/ zumal/ wo man inn zeitli-
chem gluͤck vnd wolſtand lebet/ wie davon Syrach ſaget:
O Todt/ wie bitter biſtu/ wenn an dich gedencket
ein Menſch/ der gutte tage vnd genung hat/ vnd
ohne ſorge lebet/ vnnd dem es wolgehet/ in allen
dingen vnd noch wol eſſen mag.
Ariſt: lib 3.
Eth. c. 6.
Syr. 41. v 23
Sap. 2. v 23
Rom. 5. v 12
Hiob. 18. ꝟ
14.
cap. 30. v 15
Matth. 26
ꝟ 38.
Syr: 41. v 23
Aber die geheiligten Gottes Kinder/ denen der hei-
lige Geiſt/ die augen des Hertzens geleutert/ das ſie
mitten im tode das licht des lebens Jeſum Chriſtum
mit
Rom. 8. v 16
Act. 26. v 18
Eph. 1. v 18
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