Neomenius, Johann: Exilii humani Miseria & Consolatio. [Brieg], 1622.wol affectionirten Naturen/ das man auch noch vieten Ach wie elend ist vnser zeit Zum dritten. HIe fragt nun nicht vnbillich ein blödes vnd betrübtes dern
wol affectionirten Naturen/ das man auch noch vieten Ach wie elend iſt vnſer zeit Zum dritten. HIe fragt nun nicht vnbillich ein bloͤdes vnd betruͤbtes dern
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wol affectionirten Naturen/ das man auch noch vieten
Jahren/ wann das verſtorbene theil ſchon lengſt mit Erden
verhuͤllet geweſen/ dennoch dieſelbten gar offters/ wann an
ſie gedacht wird/ rinnen ſiehet. Alß die erfahrung zeuget.
Wer iſt denn nun/ der nicht ſehen koͤnte/ was fuͤr ein Elen-
der Jammer/ bey vnſerer verweiſung auff Erden/ auſer
dem Paradieß/ vnns beſtrickt halte? das wir wol ſingen
moͤgen.
Ach wie elend iſt vnſer zeit
Allhie auff dieſer Erden.
Zum dritten.
HIe fragt nun nicht vnbillich ein bloͤdes vnd betruͤbtes
hertz. Weil denn ſo viel Jammer vnd angſt in dieſem
leben vns zu uͤberfallen pfleget/ wie kan ſich denn ein
geplagter Menſch inn ſolchem allem auffenthalten? Wes
muß er ſich doch immermehr troͤſten: Hie iſt vnſer Herr
Gott auch gar gnaͤdig vnd ſorgfeltig/ denn Er hat in ſei-
nem wort ſeinen Elenden Creutztraͤgern gar manchen ſchoͤ-
nen Troſt eingebunden/ damit Er jhr hertz begabet/ vnd
verwahret/ das ſie in ſolchem elend nicht verzagen vnd vn-
terliegen/ ſondern getroſt ſein/ vnd ſich froͤlich auß allem
truͤbſal außwinden moͤgen. Vnd das iſts/ darumb Dauid
ſeufftzet im verleſenen text. Verbirge deine geboth
nicht fuͤr mir? das iſt: Dein gnaden wort/ welches
mir gebeut deinen Vaͤterlichen verheiſchungen zuglau-
ben/ vnnd damit mein betruͤbtes hertz in Chriſto zulaben/
wolleſtu mir/ in meinem Elende ja nicht vntergehen/ ſon-
dern
Exod. 14.
13. 31.
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