Hyller, Martin: Exequiae Horstianae. Leipzig, 1625.Die Erste Der Bürgermeister vnd Ratherrn Titul ist/ daß grossen nutz haben. Wer mit sterbensgedancken vmbgehet/ der stew- dich
Die Erſte Der Buͤrgermeiſter vnd Ratherrn Titul iſt/ daß groſſen nutz haben. Wer mit ſterbensgedancken vmbgehet/ der ſtew- dich
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Die Erſte
Der Buͤrgermeiſter vnd Ratherrn Titul iſt/ daß
man ſie nennet Weiſe/ Wolweiſe/ Hochweiſe Herrn. O
ein ſchoͤn er Ehrenname. Vnd zwar wenn ſie wollen den
Namen mit der That haben/ ſo iſt es gewis/ daß nach
dem waren erkentnis Gottes/ keine ſo hohe Weisheit iſt/
welche zu erlernen/ ſie jhnen mehr ſollen laſſen angele-
gen ſeyn/ als die taͤgliche vnd ſtuͤndliche betrachtung vnd
einbildung des Todes/ damit ſie nicht ſterben zur vn-
zeit/ Eccleſ. 7. Wenn ſie bald werden muͤſſen wie das
Waſſer in die Erde verſchleiffen/ 2. Sam. 14. vnd hie-
nunter wandern/ in das Grab/ nemlich/ in das Land der
Finſternis vnd des dunckelns/ Hiob. 10. Da die verwe-
ſung wird ſeyn jhr Vater/ vnd die Wuͤrme jhre Mut-
ter vnd jhre Schweſter/ Hiob. 17. Fuͤrwar ſehr weislich
hat hiervon geredet der hochweiſe Socrates: Philoſo-
phari, nihil aliud eſt, quàm mortem meditari, Das
iſt: Mit Weisheit vmbgehen/ iſt nichts anders als mit
Todes gedanckẽ vmbgehen. Vnd/ O welchen groſſen/ O
welchẽ hohen nutz bringt die taͤgliche todesbetrachtung
mit ſich.
Ipſe jubet
mortis te me-
miniſſe Deus
Martial. lib. 2
Eccleſ. 7. v. 18
2. Sam. 14.
v. 14.
Hiob. 10.
v. 21.
Iob. 17. v. 14.
Cic. 1. Tuſeul.
quæſt.
Wer mit ſterbensgedancken vmbgehet/ der ſtew-
ret der Suͤnde/ vnd wird nicht vbels thun/ Syrach 7.
Nihil ſic revocat hominem à peccato, quam frequens
mortis meditatio, das iſt: Nichts helt den Menſchen al-
ſo zu ruͤck/ daß er nicht ſuͤndige/ als die ſtette betrachtung
des Todes. Vnd der hochweiſe Seneca: Nihil tam æquè
tibi profuerit ad temperantiam omnium rerum, quâm
frequens cogitatio, brevis ævi, & huius incerti. Es iſt
nichts/ daß dir ſo wol darzu dienen wird in allen ſachen/
dich
Syr. 7. v. 40.
Auguſtin. l. 1.
contra Mami-
es. Senes. lib.
10. Epiſt. 2. ad
Lucil.
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