Hyller, Martin: Exequiae Horstianae. Leipzig, 1625.Die Erste Die für jhn kommen nichts fürnehme daß der Edlen Ju-stitiae zuwider sey. Zaleucus ein weiser Mann/ bey den Heyden/ wie Wer mit Sterbensgedancken vmbgehet/ Das alles/ vnd noch viel mehr/ wil des Herrn Des
Die Erſte Die fuͤr jhn kommen nichts fuͤrnehme daß der Edlen Ju-ſtitiæ zuwider ſey. Zaleucus ein weiſer Mann/ bey den Heyden/ wie Wer mit Sterbensgedancken vmbgehet/ Das alles/ vnd noch viel mehr/ wil des Herrn Des
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Die Erſte
Die fuͤr jhn kommen nichts fuͤrnehme daß der Edlen Ju-
ſtitiæ zuwider ſey.
Zaleucus ein weiſer Mann/ bey den Heyden/ wie
ſchoͤn! wie merckwuͤrdig! wie nachdencklich redet er
davon! Seine weitausſehende Worte lauten alſo: Sin-
gulos oportet ſemper in ſingulis actionibus illud rem-
pus) Mortis ſcilicet) adeò cogitationibus familiare fa-
cere, ac ſi præſens eſſet. Ita enim maximè honeſti juſtiq́;
cura vigebit.
In Proëmio
Legum ſuar,
Wer mit Sterbensgedancken vmbgehet/
der gedencket allezeit an die Ewigkeit. Er leſt alle Au-
genblick in ſeinen Ohren erſchallen/ das hertzerſchrecken-
de Wort: O momentum, undè pendet æternitas/ O
welch ein Augenblick iſt das/ an welchen die Ewigkeit
hanget! Dieſer Augenblick gehet im Tode an/ da der
Menſch ſchon innen wird/ ob er wird ewige Frewde/ oder
ewige Pein haben. Mit einem Wort/ Sicut panis neceſ-
ſarius eſt homini præ cæteris alimentis; ita intenta me-
ditatio mortis neceſſaria eſt homini, præ aliis donis &
exercitiis bonis. Wie das Brod fuͤr allen andern Spei-
ſen den Menſchen iſt am aller notwendigſten/ alſo iſt jhm
fuͤr allen andern Gaben vnd guten vbuͤngen/ am aller
nothwendigſten/ die ſtete betrachtung des Todes.
Ioan. Cli-
ma c.
Das alles/ vnd noch viel mehr/ wil des Herrn
Buͤrgermeiſters ploͤtzlicher Todesfall/ wie alle andere
Menſchen/ alſo zu foͤrderſt/ die Herren Buͤrgermeiſter/
Richter vnd Ratherren lehren vnd erinnern.
Des
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