Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trescovius, Paulus: Syntheo [gr.]. Wittenberg, 1618.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Leichpredigt.
meine allhier bey den Leichpredigten zum öfftern repetitet
vnd widerholet/ inmassen auch in vorstehendem Leich Ser-
mon/ bey diesem ansehnlichen vnd Volckreichen Begräb-
nüß vnsers seligen Herrn Bürgermeisters/ (durch dessen
abforderung Gott einen gewaltigen Riß in vnserm Welt-
lichen Regiment dieses Orts gethan) vermittelst Göttli-
cher Gnade geschehen sol. Wer achtung drauff giebet/
der wirds sehen/ vnd von jhm selbst/ ohn meine Erinne-
rung dieselben erzehleten Fünff stücke finden vnd außklau-
ben können. So viel zum Eingang vnser Predigt.

Wir wollen nun in Gottes Nahmen fortfahren/Propositio
trimem-
bris.
den abverlesenen Text in der Furcht deß Herrn zu erklä-
ren für vns nehmen/ vnd anhören diese Drey nachfolgen-
de Lehrpünctiein. Erstlich wollen wir reden von dem
praeambulo, oder vielmehr von dem Gleichnüß/ welches
Syrach setzet vor dem alten Bunde/ do er alles Fleisch
vergleichet einem veraltenden Kleide/ vnd spricht: Alles
Fleisch verschleist wie ein Kleid.

Darnach fürs Ander wollen wir sagen/ von dem vber-
aus kläglichen vnd sehr trawrigen Todesbunde selber.

Zum Dritten/ wollen wir demselben kläglichen ster-
bensbunde/ vns allen zu Trost/ aus GOttes Wort einen
vberaus frölichen vnd hochgewüntschten Lebensbund ent-
gegen setzen/ Vnd was wir allerseits Lehr/ Trost/ Ver-
mahnung vnd Warnung dabey zubehalten haben.

Vnd dar auff auch etwas melden von vnserm in Gott
ruhenden Herrn Burgermeister.

Erstlich von seiner Ehrlichen ankunfft.

Zum

Leichpredigt.
meine allhier bey den Leichpredigten zum oͤfftern repetitet
vnd widerholet/ inmaſſen auch in vorſtehendem Leich Ser-
mon/ bey dieſem anſehnlichen vnd Volckreichen Begraͤb-
nuͤß vnſers ſeligen Herrn Buͤrgermeiſters/ (durch deſſen
abforderung Gott einen gewaltigen Riß in vnſerm Welt-
lichen Regiment dieſes Orts gethan) vermittelſt Goͤttli-
cher Gnade geſchehen ſol. Wer achtung drauff giebet/
der wirds ſehen/ vnd von jhm ſelbſt/ ohn meine Erinne-
rung dieſelben erzehleten Fuͤnff ſtuͤcke finden vnd außklau-
ben koͤnnen. So viel zum Eingang vnſer Predigt.

Wir wollen nun in Gottes Nahmen fortfahren/Propoſitio
trimem-
bris.
den abverleſenen Text in der Furcht deß Herrn zu erklaͤ-
ren fuͤr vns nehmen/ vnd anhoͤren dieſe Drey nachfolgen-
de Lehrpuͤnctiein. Erſtlich wollen wir reden von dem
præambulo, oder vielmehr von dem Gleichnuͤß/ welches
Syrach ſetzet vor dem alten Bunde/ do er alles Fleiſch
vergleichet einem veraltenden Kleide/ vnd ſpricht: Alles
Fleiſch verſchleiſt wie ein Kleid.

Darnach fuͤrs Ander wollen wir ſagen/ von dem vber-
aus klaͤglichen vnd ſehr trawrigen Todesbunde ſelber.

Zum Dritten/ wollen wir demſelben klaͤglichen ſter-
bensbunde/ vns allen zu Troſt/ aus GOttes Wort einen
vberaus froͤlichen vnd hochgewuͤntſchten Lebensbund ent-
gegen ſetzen/ Vnd was wir allerſeits Lehr/ Troſt/ Ver-
mahnung vnd Warnung dabey zubehalten haben.

Vnd dar auff auch etwas melden von vnſerm in Gott
ruhenden Herrn Burgermeiſter.

Erſtlich von ſeiner Ehrlichen ankunfft.

Zum
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <p><pb facs="#f0015"/><fw type="header" place="top">Leichpredigt.</fw><lb/>
meine allhier bey den Leichpredigten zum o&#x0364;fftern <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">repetitet</hi></hi><lb/>
vnd widerholet/ inma&#x017F;&#x017F;en auch in vor&#x017F;tehendem Leich Ser-<lb/>
mon/ bey die&#x017F;em an&#x017F;ehnlichen vnd Volckreichen Begra&#x0364;b-<lb/>
nu&#x0364;ß vn&#x017F;ers &#x017F;eligen Herrn Bu&#x0364;rgermei&#x017F;ters/ (durch de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
abforderung Gott einen gewaltigen Riß in vn&#x017F;erm Welt-<lb/>
lichen Regiment die&#x017F;es Orts gethan) vermittel&#x017F;t Go&#x0364;ttli-<lb/>
cher Gnade ge&#x017F;chehen &#x017F;ol. Wer achtung drauff giebet/<lb/>
der wirds &#x017F;ehen/ vnd von jhm &#x017F;elb&#x017F;t/ ohn meine Erinne-<lb/>
rung die&#x017F;elben erzehleten Fu&#x0364;nff &#x017F;tu&#x0364;cke finden vnd außklau-<lb/>
ben ko&#x0364;nnen. So viel zum Eingang vn&#x017F;er Predigt.</p><lb/>
          <p>Wir wollen nun in Gottes Nahmen fortfahren/<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Propo&#x017F;itio<lb/>
trimem-<lb/>
bris.</hi></hi></note><lb/>
den abverle&#x017F;enen Text in der Furcht deß <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Her</hi></hi>rn zu erkla&#x0364;-<lb/>
ren fu&#x0364;r vns nehmen/ vnd anho&#x0364;ren die&#x017F;e Drey nachfolgen-<lb/>
de Lehrpu&#x0364;nctiein. Er&#x017F;tlich wollen wir reden von dem<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">præambulo,</hi></hi> oder vielmehr von dem Gleichnu&#x0364;ß/ welches<lb/>
Syrach &#x017F;etzet vor dem alten Bunde/ do er alles Flei&#x017F;ch<lb/>
vergleichet einem veraltenden Kleide/ vnd &#x017F;pricht: Alles<lb/>
Flei&#x017F;ch ver&#x017F;chlei&#x017F;t wie ein Kleid.</p><lb/>
          <p>Darnach fu&#x0364;rs Ander wollen wir &#x017F;agen/ von dem vber-<lb/>
aus kla&#x0364;glichen vnd &#x017F;ehr trawrigen Todesbunde &#x017F;elber.</p><lb/>
          <p>Zum Dritten/ wollen wir dem&#x017F;elben kla&#x0364;glichen &#x017F;ter-<lb/>
bensbunde/ vns allen zu Tro&#x017F;t/ aus GOttes Wort einen<lb/>
vberaus fro&#x0364;lichen vnd hochgewu&#x0364;nt&#x017F;chten Lebensbund ent-<lb/>
gegen &#x017F;etzen/ Vnd was wir aller&#x017F;eits Lehr/ Tro&#x017F;t/ Ver-<lb/>
mahnung vnd Warnung dabey zubehalten haben.</p><lb/>
          <p>Vnd dar auff auch etwas melden von vn&#x017F;erm in Gott<lb/>
ruhenden Herrn Burgermei&#x017F;ter.</p><lb/>
          <p>Er&#x017F;tlich von &#x017F;einer Ehrlichen ankunfft.</p><lb/>
          <fw type="catch" place="bottom">Zum</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0015] Leichpredigt. meine allhier bey den Leichpredigten zum oͤfftern repetitet vnd widerholet/ inmaſſen auch in vorſtehendem Leich Ser- mon/ bey dieſem anſehnlichen vnd Volckreichen Begraͤb- nuͤß vnſers ſeligen Herrn Buͤrgermeiſters/ (durch deſſen abforderung Gott einen gewaltigen Riß in vnſerm Welt- lichen Regiment dieſes Orts gethan) vermittelſt Goͤttli- cher Gnade geſchehen ſol. Wer achtung drauff giebet/ der wirds ſehen/ vnd von jhm ſelbſt/ ohn meine Erinne- rung dieſelben erzehleten Fuͤnff ſtuͤcke finden vnd außklau- ben koͤnnen. So viel zum Eingang vnſer Predigt. Wir wollen nun in Gottes Nahmen fortfahren/ den abverleſenen Text in der Furcht deß Herrn zu erklaͤ- ren fuͤr vns nehmen/ vnd anhoͤren dieſe Drey nachfolgen- de Lehrpuͤnctiein. Erſtlich wollen wir reden von dem præambulo, oder vielmehr von dem Gleichnuͤß/ welches Syrach ſetzet vor dem alten Bunde/ do er alles Fleiſch vergleichet einem veraltenden Kleide/ vnd ſpricht: Alles Fleiſch verſchleiſt wie ein Kleid. Propoſitio trimem- bris. Darnach fuͤrs Ander wollen wir ſagen/ von dem vber- aus klaͤglichen vnd ſehr trawrigen Todesbunde ſelber. Zum Dritten/ wollen wir demſelben klaͤglichen ſter- bensbunde/ vns allen zu Troſt/ aus GOttes Wort einen vberaus froͤlichen vnd hochgewuͤntſchten Lebensbund ent- gegen ſetzen/ Vnd was wir allerſeits Lehr/ Troſt/ Ver- mahnung vnd Warnung dabey zubehalten haben. Vnd dar auff auch etwas melden von vnſerm in Gott ruhenden Herrn Burgermeiſter. Erſtlich von ſeiner Ehrlichen ankunfft. Zum

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508439
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508439/15
Zitationshilfe: Trescovius, Paulus: Syntheo [gr.]. Wittenberg, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508439/15>, abgerufen am 21.11.2024.