Letsch, Johann: Stephan(o)logia [gr.] Sacra. Brieg, 1647.Es ist der Herr Christus mit einer Dornen nus. Wann demnach Fleisch und Blutt schwach me cor-
Es iſt der Herr Chriſtus mit einer Dornen nus. Wann demnach Fleiſch und Blutt ſchwach mè cor-
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Es iſt der Herr Chriſtus mit einer Dornen
Krohn in ſeinem H. Paßion gekroͤhnet worden;
davon ſagt Bernhardus Non decet eße mem-
brum delicatum ſub capite ſpinis coronato;
wenn Chriſtus das Haubt mit Dornen Gekroͤh-
net iſt/ ſo koͤnnen Wir alß ſeine Gliedmaſſen nit
viel gutte Tage haben. Godofredus Bulionæus
wolte zu Jeruſalem keine Guͤldene Krohn auff ſein
Haubt ſetzen/ ſondern mit einer Dornen Krohn
Gekroͤhnet werden/ fuͤrwendende/ Es were Jhm
ein Spot/ und Schande/ daß Er an dem orth/ da
Chriſtus ein Dornen Krohne getragen/ ein Guͤl-
dene auffſetzen ſolte; Wir doͤrffen unß die Dorne-
ne Creutz Krohne nit wuͤntſchen oder ſelbſt machen/
Sie wird unß wol ohne das zu theil werden/ denn
welche Er/ der Himliſche Vater zuvorverſehen
hat/ die hat Er auch verordnet/ daß Sie gleich
ſein ſolten dem Ebenbild ſeines Sohnes/ ſtehet
Rom: 8. v. 29.
Bernhar-
dus.
Rom: 8.
v. 29.
Wann demnach Fleiſch und Blutt ſchwach
und ungedultig werden will/ ſo ſollen Wir geden-
cken/ was der alte Lehrer ſagt: Hîc eße tempus
militandi, ibi coronandi, tempus dandi non dum
venit; hier ſey die zeit zuſtreiten/ dort zu Kroͤh
nen/ die Zeit oder Tag der Kroͤhnung ſey noch nicht
kommen. Jetziger Regierender Roͤmiſcher
Kayſer/ alß Er zum Roͤmiſchen Koͤnig erwehlet/
hat Muͤntze Praͤgen laſſen/ dorauff die Handt eine
Krohn dargebothen/ mit der uberſchrifft: Legiti-
mè cor-
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