Letsch, Johann: Stephan(o)logia [gr.] Sacra. Brieg, 1647.

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Christum Getaufft/ Christo gelebet/ demselben in Liebe
und Leid nachgefolget/ und also an Jhn geglaubet/ und
Jhme vertrawet/ das Er auch nunmehr Christo Sterben/
und Er also forthin Christi eigen/ und ein Erbe des ewigen
Lebens sein und bleiben werde. Und auff solche weise/ ist
auch an Jhme wahr worden/ wol und rechtschaffen/ was
man von Gottseeliger Leute Tode im Sprichwort zusagen
pfleget: Quod mala mors sequi non possit quam bona
vita praecessit. Verwichenen Sontags frühe/ alß
Er an seinen Leibes kräfften empfunden/ das numehr GOtt
mit seinem letzten stündelein nicht mehr weit/ hat Er semen
Hertzgeliebten Herren Vater/ als nechst GOtt/ seinen höch-
sten und trewesten Schatz auff dieser Welt/ mit Kindlichem
Hertzen gesegnet/ und Jhme nach seinem seeligen abschiede/
ein ehrliches Leichen begängniß zubestellen/ in Kindlichem
vertrawen angesprochen/ der Jhme dann auch solches (mit
was innerlichen Hertzens Wehemut/ ist leicht abzunehmen)
gewilligetl/ Jhme auch auß Väterlicher Liebe zugeredet/
und vermahnet/ dem lieben getrewen GOTT in Geduldt
auß zuhalten.

Darauff Er dann auch seine Seele GOTT seinem
Schöpffer/ und seinem Erlöser Jesu Christo zutrewen Hän-
den befohlen. Ohne unterlaß in seinem Hertzen geseufftzet/
und geb ethet/ viel Kern- und Trost-Sprüche aus GO[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]trs
Wortsich auffs frewdigste erinnert/ auch wann Jhm der-
gleichen etwas vorgesprochen worden/ dieselbten/ wiewol mit
etwas gelinder Stim/ Jedoch gar vernehmlichen nachge-
sprochen.

Da Jhme die Augen etwas Dunckel geworden/ das
Er die umbstehenden nicht mehr erkennen können/ ist doch
der Vorstand/ und die Sprache allzeit richtig und unverseh-
ret blieben/ biß der Barmhertzige GOTT/ entlichen seines
Hertzen Seufftzens und verlangen in Gnaden erhöret; und

umb

Chriſtum Getaufft/ Chriſto gelebet/ demſelben in Liebe
und Leid nachgefolget/ und alſo an Jhn geglaubet/ und
Jhme vertrawet/ das Er auch nunmehr Chriſto Sterben/
und Er alſo forthin Chriſti eigen/ und ein Erbe des ewigen
Lebens ſein und bleiben werde. Und auff ſolche weiſe/ iſt
auch an Jhme wahr worden/ wol und rechtſchaffen/ was
man von Gottſeeliger Leute Tode im Sprichwort zuſagen
pfleget: Quod mala mors ſequi non posſit quam bona
vita præcesſit. Verwichenen Sontags fruͤhe/ alß
Er an ſeinen Leibes kraͤfften empfunden/ das numehr GOtt
mit ſeinem letzten ſtuͤndelein nicht mehr weit/ hat Er ſemen
Hertzgeliebten Herren Vater/ als nechſt GOtt/ ſeinen hoͤch-
ſten und treweſten Schatz auff dieſer Welt/ mit Kindlichem
Hertzen geſegnet/ und Jhme nach ſeinem ſeeligen abſchiede/
ein ehrliches Leichen begaͤngniß zubeſtellen/ in Kindlichem
vertrawen angeſprochen/ der Jhme dann auch ſolches (mit
was innerlichen Hertzens Wehemut/ iſt leicht abzunehmen)
gewilligetl/ Jhme auch auß Vaͤterlicher Liebe zugeredet/
und vermahnet/ dem lieben getrewen GOTT in Geduldt
auß zuhalten.

Darauff Er dann auch ſeine Seele GOTT ſeinem
Schoͤpffer/ und ſeinem Erloͤſer Jeſu Chriſto zutrewen Haͤn-
den befohlen. Ohne unterlaß in ſeinem Hertzen geſeufftzet/
und geb ethet/ viel Kern- und Troſt-Spruͤche aus GO[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]trs
Wortſich auffs frewdigſte erinnert/ auch wann Jhm der-
gleichen etwas vorgeſprochen worden/ dieſelbten/ wiewol mit
etwas gelinder Stim/ Jedoch gar vernehmlichen nachge-
ſprochen.

Da Jhme die Augen etwas Dunckel geworden/ das
Er die umbſtehenden nicht mehr erkennen koͤnnen/ iſt doch
der Vorſtand/ und die Sprache allzeit richtig und unverſeh-
ret blieben/ biß der Barmhertzige GOTT/ entlichen ſeines
Hertzen Seufftzens und verlangen in Gnaden erhoͤret; und

umb

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[0062] Chriſtum Getaufft/ Chriſto gelebet/ demſelben in Liebe und Leid nachgefolget/ und alſo an Jhn geglaubet/ und Jhme vertrawet/ das Er auch nunmehr Chriſto Sterben/ und Er alſo forthin Chriſti eigen/ und ein Erbe des ewigen Lebens ſein und bleiben werde. Und auff ſolche weiſe/ iſt auch an Jhme wahr worden/ wol und rechtſchaffen/ was man von Gottſeeliger Leute Tode im Sprichwort zuſagen pfleget: Quod mala mors ſequi non posſit quam bona vita præcesſit. Verwichenen Sontags fruͤhe/ alß Er an ſeinen Leibes kraͤfften empfunden/ das numehr GOtt mit ſeinem letzten ſtuͤndelein nicht mehr weit/ hat Er ſemen Hertzgeliebten Herren Vater/ als nechſt GOtt/ ſeinen hoͤch- ſten und treweſten Schatz auff dieſer Welt/ mit Kindlichem Hertzen geſegnet/ und Jhme nach ſeinem ſeeligen abſchiede/ ein ehrliches Leichen begaͤngniß zubeſtellen/ in Kindlichem vertrawen angeſprochen/ der Jhme dann auch ſolches (mit was innerlichen Hertzens Wehemut/ iſt leicht abzunehmen) gewilligetl/ Jhme auch auß Vaͤterlicher Liebe zugeredet/ und vermahnet/ dem lieben getrewen GOTT in Geduldt auß zuhalten. Darauff Er dann auch ſeine Seele GOTT ſeinem Schoͤpffer/ und ſeinem Erloͤſer Jeſu Chriſto zutrewen Haͤn- den befohlen. Ohne unterlaß in ſeinem Hertzen geſeufftzet/ und geb ethet/ viel Kern- und Troſt-Spruͤche aus GO_trs Wortſich auffs frewdigſte erinnert/ auch wann Jhm der- gleichen etwas vorgeſprochen worden/ dieſelbten/ wiewol mit etwas gelinder Stim/ Jedoch gar vernehmlichen nachge- ſprochen. Da Jhme die Augen etwas Dunckel geworden/ das Er die umbſtehenden nicht mehr erkennen koͤnnen/ iſt doch der Vorſtand/ und die Sprache allzeit richtig und unverſeh- ret blieben/ biß der Barmhertzige GOTT/ entlichen ſeines Hertzen Seufftzens und verlangen in Gnaden erhoͤret; und umb

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Zitationshilfe:	Letsch, Johann: Stephan(o)logia [gr.] Sacra. Brieg, 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508445/62>, abgerufen am 27.11.2024.

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