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Francisci, Martinus: Des Sterbens Gewißheit und Der hinterbliebenden Zufriedenheit. [Musckaw], [1675].

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Abdanckungs-Rede.
hat ein schwebender Engel einen Brieff in der Hand/ welchen er etlichen
betrübten/ so Manns-als Weibspersonen vorhält/ mit dieser Aufschrifft:
Getrost! GOTT wird mit euch seyn! Hierbey werden nun die allerseits
hertz-betrübte durch Hülffe und Beystand des H. Geistes/ ihre niederge-
schlagene Gemüther in etwas wieder aufrichten/ worzu aber das meiste und
nachdrücklichste thun wird/ daß Eur. Christl. Liebe/ und fast unser gantzes
Musckau/ mit seinen gebe GOTT reichlich gesegneten Einwohnern und
Bürgern! sich so willig erwiesen/ und auf beschehenes Ersuchen der Frau
Wittiben/ Herren Eid-Männer und Waisen/ dero respective Eheherrn/
Vater und Schwiegervater/ die letzte Ehre/ durch so ansehnliche und
Volckreiche Begleitung/ mit Zurückthuung vieler Amts-Hauß- und an-
dern Verrichtungen/ zu seinen bereiteten Ruhebettlein/ abstatten wollen.
Dieses erkennet die hochbetrübte Frau Wittib nebst denen Herren Eid-
Männern/ Frauen und Jungfer Töchtern und gantzen Leidt-tragenden
Anverwandschafft/ mit gebührenden Dienst- und Ehren-Danck/ und sind
erbötig/ solche/ ihnen und den seel. Herrn Burgemeister in der Gruben/ er-
wiesene höchst an genehme Gunst-Bezeigung/ umb alle und iede möglichst
zuerwiedern/ iedoch wünschende/ daß es lieber in frölicher als gegenwärtig
trauriger/ lieber in behäglicher als gegenwärtig kläglicher Begebenheit
geschehen möchte. Jch inzwischen/ der ich euch dessen allerseits/ im Na-
men ihrer/ versichere/ trete ab von diesen mit Thränen genugsam benetzten
Trauer Platz/ wenn ich vorhero dem seel. Herr Burgemeister nachfol-
gende Grabschrifft werde gesetzet haben:

Hier liegt ein nützlich Mann von vier und sechzig Jahren
Ein Raths und B[ü]rgerzier: Des Todes Ursach waren
Die Schmertzen von den Stein. Jetzt ist er davon frey/
Und aller Amts-Beschwer. Wer fragstu wer er sey?
Der seel'ge Tharin ists. Schau wie er hat gezieret
Den Ehstand so viel (XXXIII.) (V.) Jahr; Also hat er geführet/
Das Burgemeister-Amt/ fast fünff und zehen Jahr
Mit solcher Redligkeit/ daß nirgends Mangel war.
Steh Wanderer steh still/ bedenck wie zubeschreiten
Der enge Tugend-Pfad. Jhr Bürger solt ausbreiten
Nebst mir/ den Amaranth der Unvergeßligkeit
Auf sein Grab/ denn das heischt heut unser Danckbarkeit.

Abdanckungs-Rede.
hat ein ſchwebender Engel einen Brieff in der Hand/ welchen er etlichen
betruͤbten/ ſo Manns-als Weibsperſonen vorhaͤlt/ mit dieſer Aufſchrifft:
Getroſt! GOTT wird mit euch ſeyn! Hierbey werden nun die allerſeits
hertz-betruͤbte durch Huͤlffe und Beyſtand des H. Geiſtes/ ihre niederge-
ſchlagene Gemuͤther in etwas wieder aufrichten/ worzu aber das meiſte uñ
nachdruͤcklichſte thun wird/ daß Eur. Chriſtl. Liebe/ und faſt unſer gantzes
Muſckau/ mit ſeinen gebe GOTT reichlich geſegneten Einwohnern und
Buͤrgern! ſich ſo willig erwieſen/ und auf beſchehenes Erſuchen der Frau
Wittiben/ Herren Eid-Maͤnner und Waiſen/ dero reſpectivè Eheherrn/
Vater und Schwiegervater/ die letzte Ehre/ durch ſo anſehnliche und
Volckreiche Begleitung/ mit Zuruͤckthuung vieler Amts-Hauß- und an-
dern Verrichtungen/ zu ſeinen bereiteten Ruhebettlein/ abſtatten wollen.
Dieſes erkennet die hochbetruͤbte Frau Wittib nebſt denen Herren Eid-
Maͤnnern/ Frauen und Jungfer Toͤchtern und gantzen Leidt-tragenden
Anverwandſchafft/ mit gebuͤhrenden Dienſt- und Ehren-Danck/ und ſind
erboͤtig/ ſolche/ ihnen und den ſeel. Herrn Burgemeiſter in der Gruben/ er-
wieſene hoͤchſt an genehme Gunſt-Bezeigung/ umb alle und iede moͤglichſt
zuerwiedern/ iedoch wuͤnſchende/ daß es lieber in froͤlicher als gegenwaͤrtig
trauriger/ lieber in behaͤglicher als gegenwaͤrtig klaͤglicher Begebenheit
geſchehen moͤchte. Jch inzwiſchen/ der ich euch deſſen allerſeits/ im Na-
men ihrer/ verſichere/ trete ab von dieſen mit Thraͤnen genugſam benetzten
Trauer Platz/ wenn ich vorhero dem ſeel. Herr Burgemeiſter nachfol-
gende Grabſchrifft werde geſetzet haben:

Hier liegt ein nuͤtzlich Mann von vier und ſechzig Jahren
Ein Raths und B[uͤ]rgerzier: Des Todes Urſach waren
Die Schmertzen von den Stein. Jetzt iſt er davon frey/
Und aller Amts-Beſchwer. Wer fragſtu wer er ſey?
Der ſeel’ge Tharin iſts. Schau wie er hat gezieret
Den Ehſtand ſo viel (XXXIII.) (V.) Jahr; Alſo hat er gefuͤhret/
Das Burgemeiſter-Amt/ faſt fuͤnff und zehen Jahr
Mit ſolcher Redligkeit/ daß nirgends Mangel war.
Steh Wanderer ſteh ſtill/ bedenck wie zubeſchreiten
Der enge Tugend-Pfad. Jhr Buͤrger ſolt ausbreiten
Nebſt mir/ den Amaranth der Unvergeßligkeit
Auf ſein Grab/ denn das heiſcht heut unſer Danckbarkeit.

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Zitationshilfe: Francisci, Martinus: Des Sterbens Gewißheit und Der hinterbliebenden Zufriedenheit. [Musckaw], [1675], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508453/12>, abgerufen am 13.12.2024.