Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hentschel, Adam: Exequiae Primogeniti. Liegnitz, 1622.

Bild:
<< vorherige Seite

vnd was darinnen ist, der Erdbodem vnd was darauff
c. 2. v. 9.wohnet. Vnd beym Propheten Haggaeo. Mein ist
beyde Silber vnd Gold. Wiltu nu GOttes Gnad
vnd Hulde nicht verschütten/ auch nicht schlechten/
sondern in verbleibung der besserung/ ewigen Zorn
auff dich laden/ so gebrauche der Gaben GOttes
recht. Thue davon gutts dem Nächsten Menschen
vor deinem Ende/ vnd reiche dem Armen nach dei-

Sir. 14. v. 13.nem vermögen; Denn wenn du todt bist/ so hastu
ausgezehret/ Vnd hütte dich das du dich an solchem
vertraweten Gutt nicht all zu grosser kargheit/ Oder
aber durch vnnützen vberfluß nicht vergreiffest. Wie
nu insgemein allen Haussegen der HErr giebet/ Also
auch den Ehesegen insonderheit. Der HErr hats
gegeben/ spricht Job/ vnd verstehet darunter seine
Zehen Kinder. Jst demnach Kinder im Ehestands
zeugen nicht bloß ein Werck der Natur/ sondern der
HErr hats gegeben/ der machet Eheleute fruchtbar
durch seinen Göttlichen Seegen/ welchen er einmahl

Gen. 1. v. 28.vber die Eheleute gesprochen hat. Seyd fruchtbar
vnd mehret euch/ vnd erfüllet die Erde. Das sein
eitel
verba realia, wie sie Lutherus nennet. Kinder
sind eine Gabe deß HErren/ vnd Leibesfrucht ist ein

Ps. 127. v. 4.geschencke/ spricht David. Vnd abermahl rühmet
David vnter andern Wercken der Barmhertzigkeit
Gottes auch dieses/ das er die vnfruchtbaren zu einer

Ps. 113. v. 9.frölichen KinderMutter mache. Diese Lehre gilt
vns Eltern insonderheit also vnd dergestalt; Weil
Kinder der HErr giebt/ wie jetzt erwiesen; Sollen
demnach Eltern zum fleißigsten drauff bedacht sein/

damit

vnd was dariñen iſt, der Erdbodem vnd was darauff
c. 2. v. 9.wohnet. Vnd beym Propheten Haggæo. Mein iſt
beyde Silber vnd Gold. Wiltu nu GOttes Gnad
vnd Hulde nicht verſchuͤtten/ auch nicht ſchlechten/
ſondern in verbleibung der beſſerung/ ewigen Zorn
auff dich laden/ ſo gebrauche der Gaben GOttes
recht. Thue davon gutts dem Naͤchſten Menſchen
vor deinem Ende/ vnd reiche dem Armen nach dei-

Sir. 14. v. 13.nem vermoͤgen; Denn wenn du todt biſt/ ſo haſtu
ausgezehret/ Vnd huͤtte dich das du dich an ſolchem
vertraweten Gutt nicht all zu groſſer kargheit/ Oder
aber durch vnnuͤtzen vberfluß nicht vergreiffeſt. Wie
nu insgemein allen Hausſegen der HErr giebet/ Alſo
auch den Eheſegen inſonderheit. Der HErr hats
gegeben/ ſpricht Job/ vnd verſtehet darunter ſeine
Zehen Kinder. Jſt demnach Kinder im Eheſtands
zeugen nicht bloß ein Werck der Natur/ ſondern der
HErr hats gegeben/ der machet Eheleute fruchtbar
durch ſeinen Goͤttlichen Seegen/ welchen er einmahl

Gen. 1. v. 28.vber die Eheleute geſprochen hat. Seyd fruchtbar
vnd mehret euch/ vnd erfuͤllet die Erde. Das ſein
eitel
verba realia, wie ſie Lutherus nennet. Kinder
ſind eine Gabe deß HErren/ vnd Leibesfrucht iſt ein

Pſ. 127. v. 4.geſchencke/ ſpricht David. Vnd abermahl ruͤhmet
David vnter andern Wercken der Barmhertzigkeit
Gottes auch dieſes/ das er die vnfruchtbaren zu einer

Pſ. 113. v. 9.froͤlichen KinderMutter mache. Dieſe Lehre gilt
vns Eltern inſonderheit alſo vnd dergeſtalt; Weil
Kinder der HErr giebt/ wie jetzt erwieſen; Sollen
demnach Eltern zum fleißigſten drauff bedacht ſein/

damit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0008"/> <hi rendition="#fr">vnd was darin&#x0303;en i&#x017F;t, der Erdbodem vnd was darauff</hi><lb/>
            <note place="left"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">c. 2. v.</hi> 9.</hi> </note> <hi rendition="#fr">wohnet. Vnd beym Propheten Hagg</hi> <hi rendition="#aq">æ</hi> <hi rendition="#fr">o. Mein i&#x017F;t<lb/>
beyde Silber vnd Gold. Wiltu nu GOttes Gnad<lb/>
vnd Hulde nicht ver&#x017F;chu&#x0364;tten/ auch nicht &#x017F;chlechten/<lb/>
&#x017F;ondern in verbleibung der be&#x017F;&#x017F;erung/ ewigen Zorn<lb/>
auff dich laden/ &#x017F;o gebrauche der Gaben GOttes<lb/>
recht. Thue davon gutts dem Na&#x0364;ch&#x017F;ten Men&#x017F;chen<lb/>
vor deinem Ende/ vnd reiche dem Armen nach dei-</hi><lb/>
            <note place="left"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Sir. 14. v.</hi> 13.</hi> </note> <hi rendition="#fr">nem vermo&#x0364;gen; Denn wenn du todt bi&#x017F;t/ &#x017F;o ha&#x017F;tu<lb/>
ausgezehret/ Vnd hu&#x0364;tte dich das du dich an &#x017F;olchem<lb/>
vertraweten Gutt nicht all zu gro&#x017F;&#x017F;er kargheit/ Oder<lb/>
aber durch vnnu&#x0364;tzen vberfluß nicht vergreiffe&#x017F;t. Wie<lb/>
nu insgemein allen Haus&#x017F;egen der HErr giebet/ Al&#x017F;o<lb/>
auch den Ehe&#x017F;egen in&#x017F;onderheit. Der HErr hats<lb/>
gegeben/ &#x017F;pricht Job/ vnd ver&#x017F;tehet darunter &#x017F;eine<lb/>
Zehen Kinder. J&#x017F;t demnach Kinder im Ehe&#x017F;tands<lb/>
zeugen nicht bloß ein Werck der Natur/ &#x017F;ondern der<lb/>
HErr hats gegeben/ der machet Eheleute fruchtbar<lb/>
durch &#x017F;einen Go&#x0364;ttlichen Seegen/ welchen er einmahl</hi><lb/>
            <note place="left"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gen. 1. v.</hi> 28.</hi> </note> <hi rendition="#fr">vber die Eheleute ge&#x017F;prochen hat. Seyd fruchtbar<lb/>
vnd mehret euch/ vnd erfu&#x0364;llet die Erde. Das &#x017F;ein<lb/>
eitel</hi> <hi rendition="#aq">verba realia,</hi> <hi rendition="#fr">wie &#x017F;ie</hi> <hi rendition="#aq">Lutherus</hi> <hi rendition="#fr">nennet. Kinder<lb/>
&#x017F;ind eine Gabe deß HErren/ vnd Leibesfrucht i&#x017F;t ein</hi><lb/>
            <note place="left"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;. 127. v.</hi> 4.</hi> </note> <hi rendition="#fr">ge&#x017F;chencke/ &#x017F;pricht David. Vnd abermahl ru&#x0364;hmet<lb/>
David vnter andern Wercken der Barmhertzigkeit<lb/>
Gottes auch die&#x017F;es/ das er die vnfruchtbaren zu einer</hi><lb/>
            <note place="left"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;. 113. v.</hi> 9.</hi> </note> <hi rendition="#fr">fro&#x0364;lichen KinderMutter mache. Die&#x017F;e Lehre gilt<lb/>
vns Eltern in&#x017F;onderheit al&#x017F;o vnd derge&#x017F;talt; Weil<lb/>
Kinder der HErr giebt/ wie jetzt erwie&#x017F;en; Sollen<lb/>
demnach Eltern zum fleißig&#x017F;ten drauff bedacht &#x017F;ein/</hi><lb/>
            <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#fr">damit</hi> </fw><lb/>
          </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0008] vnd was dariñen iſt, der Erdbodem vnd was darauff wohnet. Vnd beym Propheten Haggæo. Mein iſt beyde Silber vnd Gold. Wiltu nu GOttes Gnad vnd Hulde nicht verſchuͤtten/ auch nicht ſchlechten/ ſondern in verbleibung der beſſerung/ ewigen Zorn auff dich laden/ ſo gebrauche der Gaben GOttes recht. Thue davon gutts dem Naͤchſten Menſchen vor deinem Ende/ vnd reiche dem Armen nach dei- nem vermoͤgen; Denn wenn du todt biſt/ ſo haſtu ausgezehret/ Vnd huͤtte dich das du dich an ſolchem vertraweten Gutt nicht all zu groſſer kargheit/ Oder aber durch vnnuͤtzen vberfluß nicht vergreiffeſt. Wie nu insgemein allen Hausſegen der HErr giebet/ Alſo auch den Eheſegen inſonderheit. Der HErr hats gegeben/ ſpricht Job/ vnd verſtehet darunter ſeine Zehen Kinder. Jſt demnach Kinder im Eheſtands zeugen nicht bloß ein Werck der Natur/ ſondern der HErr hats gegeben/ der machet Eheleute fruchtbar durch ſeinen Goͤttlichen Seegen/ welchen er einmahl vber die Eheleute geſprochen hat. Seyd fruchtbar vnd mehret euch/ vnd erfuͤllet die Erde. Das ſein eitel verba realia, wie ſie Lutherus nennet. Kinder ſind eine Gabe deß HErren/ vnd Leibesfrucht iſt ein geſchencke/ ſpricht David. Vnd abermahl ruͤhmet David vnter andern Wercken der Barmhertzigkeit Gottes auch dieſes/ das er die vnfruchtbaren zu einer froͤlichen KinderMutter mache. Dieſe Lehre gilt vns Eltern inſonderheit alſo vnd dergeſtalt; Weil Kinder der HErr giebt/ wie jetzt erwieſen; Sollen demnach Eltern zum fleißigſten drauff bedacht ſein/ damit c. 2. v. 9. Sir. 14. v. 13. Gen. 1. v. 28. Pſ. 127. v. 4. Pſ. 113. v. 9.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508609
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508609/8
Zitationshilfe: Hentschel, Adam: Exequiae Primogeniti. Liegnitz, 1622, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508609/8>, abgerufen am 23.11.2024.