Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.Reichthum Göttlicher Güte. erreget/ also heist hier Elend alles Unglück (mit welchemWort der Herr Lutherus sonst das [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]m` gibet) darinnen wir in dieser Mühseligkeit stets arbeiten müssen. Der Mensch wird doch zu Unglück gebohren/ wie die Vogel Joh. 5, 7.schweben empor zufliehen. Wir wollen nicht sagen von der Sünden-Arbeit/ darinnen sichs manches Weltkind sauer genug werden lässet/ die Hölle damit zuverdienen/ wie Sa- lomo auch anmercket/ und in seinem Beichtbuch saget: Die Cohel. 10, v. 15.Arbeit der Narren wird ihnen sauer. DesGottlosen Zun- ge richtet (mit der falschen Lehre) Mühe und Arbeit an. Psal. 10, 7.Sihe der hat Böses im Sinn/ mit Unglück ist er schwan- ger. Er wird aber einen Fehl gebähren. Er hat eine Gru- be gegraben/ und ausgeführet/ und ist in die Grube gefal- Psal. 7, 15. seq.len/ die er gemacht hat. Sein Unglück wird auf seinen Kopf kommen/ und sein Frevel auf seine Scheitel fallen. Es ist Coh. 6, 7.sonst einem ieglichen Menschen Arbeit aufgelegt nach sei- ner Masse. Wir haben unser gemeine Christen-Arbeit/ dazu Paulus vermahnet: Meine lieben Brüder/ seyd feste/ unbeweglich/ und nehmet immer zu in dem Wercke des Herrn/ sintemahl ihr wisset/ daß euer Arbeit nicht ver- 1. Cor. 15, v. 58.geblich ist in dem Herrn. Jst eben die Arbeit in die auch Petrus uns wil verbunden haben. So wendet allen euren Fleiß daran/ sagt er/ und reichet dar in eurem Glauben Tu- gend/ und in der Tugend Bescheidenheit/ und in der Be- scheidenheit Mäßigkeit/ und in der Mäßigkeit Gedult/ und in der Gedult Gottseligkeit/ und in der GottseligkeitBrü- derliche Liebe/ und in der Brüderlichen Liebe gemeineLiebe; Denn wo solches reichlich bey euch ist/ wirds euch nicht faul noch unfruchtbar seyn lassen in der Erkäntnüs unsers Herrn Jesu Christi. Welcher aber solches nicht hat/ der ist blind/ und tappet mit der Hand/ und vergisset der Rei- nigung
Reichthum Goͤttlicher Guͤte. erreget/ alſo heiſt hier Elend alles Ungluͤck (mit welchemWort der Herr Lutherus ſonſt das [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]מע gibet) darinnen wir in dieſer Muͤhſeligkeit ſtets arbeiten muͤſſen. Der Menſch wird doch zu Ungluͤck gebohren/ wie die Vogel Joh. 5, 7.ſchweben empor zufliehen. Wir wollen nicht ſagen von der Suͤnden-Arbeit/ darinnen ſichs manches Weltkind ſauer genug werden laͤſſet/ die Hoͤlle damit zuverdienen/ wie Sa- lomo auch anmercket/ und in ſeinem Beichtbuch ſaget: Die Cohel. 10, v. 15.Arbeit der Narren wird ihnen ſauer. DesGottloſen Zun- ge richtet (mit der falſchen Lehre) Muͤhe und Arbeit an. Pſal. 10, 7.Sihe der hat Boͤſes im Sinn/ mit Ungluͤck iſt er ſchwan- ger. Er wird aber einen Fehl gebaͤhren. Er hat eine Gru- be gegraben/ und ausgefuͤhret/ und iſt in die Grube gefal- Pſal. 7, 15. ſeq.len/ die er gemacht hat. Sein Ungluͤck wird auf ſeinen Kopf kommen/ und ſein Frevel auf ſeine Scheitel fallen. Es iſt Coh. 6, 7.ſonſt einem ieglichen Menſchen Arbeit aufgelegt nach ſei- ner Maſſe. Wir haben unſer gemeine Chriſten-Arbeit/ dazu Paulus vermahnet: Meine lieben Bruͤder/ ſeyd feſte/ unbeweglich/ und nehmet immer zu in dem Wercke des Herrn/ ſintemahl ihr wiſſet/ daß euer Arbeit nicht ver- 1. Cor. 15, v. 58.geblich iſt in dem Herrn. Jſt eben die Arbeit in die auch Petrus uns wil verbunden haben. So wendet allen euren Fleiß daran/ ſagt er/ und reichet dar in eurem Glauben Tu- gend/ und in der Tugend Beſcheidenheit/ und in der Be- ſcheidenheit Maͤßigkeit/ und in der Maͤßigkeit Gedult/ und in der Gedult Gottſeligkeit/ und in der GottſeligkeitBruͤ- derliche Liebe/ und in der Bruͤderlichen Liebe gemeineLiebe; Denn wo ſolches reichlich bey euch iſt/ wirds euch nicht faul noch unfruchtbar ſeyn laſſen in der Erkaͤntnuͤs unſers Herrn Jeſu Chriſti. Welcher aber ſolches nicht hat/ der iſt blind/ und tappet mit der Hand/ und vergiſſet der Rei- nigung
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Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
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Menſch wird doch zu Ungluͤck gebohren/ wie die Vogel
ſchweben empor zufliehen. Wir wollen nicht ſagen von der
Suͤnden-Arbeit/ darinnen ſichs manches Weltkind ſauer
genug werden laͤſſet/ die Hoͤlle damit zuverdienen/ wie Sa-
lomo auch anmercket/ und in ſeinem Beichtbuch ſaget: Die
Arbeit der Narren wird ihnen ſauer. DesGottloſen Zun-
ge richtet (mit der falſchen Lehre) Muͤhe und Arbeit an.
Sihe der hat Boͤſes im Sinn/ mit Ungluͤck iſt er ſchwan-
ger. Er wird aber einen Fehl gebaͤhren. Er hat eine Gru-
be gegraben/ und ausgefuͤhret/ und iſt in die Grube gefal-
len/ die er gemacht hat. Sein Ungluͤck wird auf ſeinen Kopf
kommen/ und ſein Frevel auf ſeine Scheitel fallen. Es iſt
ſonſt einem ieglichen Menſchen Arbeit aufgelegt nach ſei-
ner Maſſe. Wir haben unſer gemeine Chriſten-Arbeit/
dazu Paulus vermahnet: Meine lieben Bruͤder/ ſeyd feſte/
unbeweglich/ und nehmet immer zu in dem Wercke des
Herrn/ ſintemahl ihr wiſſet/ daß euer Arbeit nicht ver-
geblich iſt in dem Herrn. Jſt eben die Arbeit in die auch
Petrus uns wil verbunden haben. So wendet allen euren
Fleiß daran/ ſagt er/ und reichet dar in eurem Glauben Tu-
gend/ und in der Tugend Beſcheidenheit/ und in der Be-
ſcheidenheit Maͤßigkeit/ und in der Maͤßigkeit Gedult/ und
in der Gedult Gottſeligkeit/ und in der GottſeligkeitBruͤ-
derliche Liebe/ und in der Bruͤderlichen Liebe gemeineLiebe;
Denn wo ſolches reichlich bey euch iſt/ wirds euch nicht faul
noch unfruchtbar ſeyn laſſen in der Erkaͤntnuͤs unſers
Herrn Jeſu Chriſti. Welcher aber ſolches nicht hat/
der iſt blind/ und tappet mit der Hand/ und vergiſſet der Rei-
nigung
Joh. 5, 7.
Cohel. 10,
v. 15.
Pſal. 10, 7.
Pſal. 7, 15.
ſeq.
Coh. 6, 7.
1. Cor. 15,
v. 58.
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