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Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.

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Reichthum Göttlicher Güte.
zu ihr: Weine nicht: Ja schenckt ihr ihren Sohn lebendigLuc. 7, 13.
wieder. Da er das blutflüßige Weib sahe/ kriegte sie bald
den erfreulichen Trost: Sey getrost/ meine Tochter/ dein
Glaube hat dir geholffen/ und ward gesund zu derselbigen
Stunde. Wars nicht ein kräfftiges Ansehen/ damit er denMatt. 9,
22.

untreuen Verläugner Petrum bekehrete/ und von seiner
gefährlichen Sünden-Noth errettete? Eben so/ wenn erLuc. 22, 61.
noch heut zu Tage unsern Jammer und Elend ansihet/
muß alle dasselbe weichen/ wie/ wenn die Sonne aufgehet/
alle wilde Thiere sich davon heben/ und in ihre Löcher legen.Ps. 104, 22.
Da gehet unserm Hertz die Trost- und Hülffs-Sonne auf
nach dem Ungewitter/ und nach dem Heulen und Weinen
wird es überschüttet mit Freuden/ daß es ausbricht: VonTob. 3, 23.
GOtt kömmt mir ein Freuden-Schein/ wenn du mit dei-
nen Aeugelein mich freundlich thust anblicken.

Wilstu aber/ liebe Seele/ von deinem GOtt in dei-USUS.
Vermah-
nung.

nem Jammer und Elend also angesehen seyn/ so must auch
du ein vertrauliches/ williges/ gehorsames/ und gedultiges
Auge auf ihn richten. Jch hebe meine Augen auf zu dir/
der du im Himmel sitzest. Sihe wie die Augen der Knechte
auf die Hände ihrer Herren sehen/ und die Augen der
Magd auf die Hände ihrer Frauen sehen; Also sehen un-
sere Augen auf den Herrn unsern GOTT/ biß Er uns
gnädig werde. Es geschicht offt/ daß GOtt im Augen-Ps. 123, 1. 2.
3. 4.

blick des Zorns sein Angesicht ein wenig von dir zuverber-
gen scheinet/ drüm ist Gedult von nöthen/ daß du den Wil-Esa. 54, 8.
len GOttes erkennest/ demselben dich willig unterwerffest/Ebr. 10, 36.
und Jhm/ so lange er will/ stille haltest. Fasset eure SeeleLuc. 21, 19.
mit Gedult/ ist des Herrn JEsu Regul. Jn der Züch-
tigung hat man nicht so wohl auf die Ruthe/ als auf die
Hand zusehen/ welche jene führet/ und damit zuschlägt.

Dein
G

Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
zu ihr: Weine nicht: Ja ſchenckt ihr ihren Sohn lebendigLuc. 7, 13.
wieder. Da er das blutfluͤßige Weib ſahe/ kriegte ſie bald
den erfreulichen Troſt: Sey getroſt/ meine Tochter/ dein
Glaube hat dir geholffen/ und ward geſund zu derſelbigen
Stunde. Wars nicht ein kraͤfftiges Anſehen/ damit er denMatt. 9,
22.

untreuen Verläugner Petrum bekehrete/ und von ſeiner
gefaͤhrlichen Suͤnden-Noth errettete? Eben ſo/ wenn erLuc. 22, 61.
noch heut zu Tage unſern Jammer und Elend anſihet/
muß alle daſſelbe weichen/ wie/ wenn die Sonne aufgehet/
alle wilde Thiere ſich davon heben/ und in ihre Loͤcher legen.Pſ. 104, 22.
Da gehet unſerm Hertz die Troſt- und Huͤlffs-Sonne auf
nach dem Ungewitter/ und nach dem Heulen und Weinen
wird es uͤberſchuͤttet mit Freuden/ daß es ausbricht: VonTob. 3, 23.
GOtt koͤmmt mir ein Freuden-Schein/ wenn du mit dei-
nen Aeugelein mich freundlich thuſt anblicken.

Wilſtu aber/ liebe Seele/ von deinem GOtt in dei-USUS.
Vermah-
nung.

nem Jammer und Elend alſo angeſehen ſeyn/ ſo muſt auch
du ein vertrauliches/ williges/ gehorſames/ und gedultiges
Auge auf ihn richten. Jch hebe meine Augen auf zu dir/
der du im Himmel ſitzeſt. Sihe wie die Augen der Knechte
auf die Haͤnde ihrer Herren ſehen/ und die Augen der
Magd auf die Hände ihrer Frauen ſehen; Alſo ſehen un-
ſere Augen auf den Herrn unſern GOTT/ biß Er uns
gnaͤdig werde. Es geſchicht offt/ daß GOtt im Augen-Pſ. 123, 1. 2.
3. 4.

blick des Zorns ſein Angeſicht ein wenig von dir zuverber-
gen ſcheinet/ druͤm iſt Gedult von noͤthen/ daß du den Wil-Eſa. 54, 8.
len GOttes erkenneſt/ demſelben dich willig unterwerffeſt/Ebr. 10, 36.
und Jhm/ ſo lange er will/ ſtille halteſt. Faſſet eure SeeleLuc. 21, 19.
mit Gedult/ iſt des Herrn JEſu Regul. Jn der Zuͤch-
tigung hat man nicht ſo wohl auf die Ruthe/ als auf die
Hand zuſehen/ welche jene fuͤhret/ und damit zuſchlägt.

Dein
G
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[49/0049] Reichthum Goͤttlicher Guͤte. zu ihr: Weine nicht: Ja ſchenckt ihr ihren Sohn lebendig wieder. Da er das blutfluͤßige Weib ſahe/ kriegte ſie bald den erfreulichen Troſt: Sey getroſt/ meine Tochter/ dein Glaube hat dir geholffen/ und ward geſund zu derſelbigen Stunde. Wars nicht ein kraͤfftiges Anſehen/ damit er den untreuen Verläugner Petrum bekehrete/ und von ſeiner gefaͤhrlichen Suͤnden-Noth errettete? Eben ſo/ wenn er noch heut zu Tage unſern Jammer und Elend anſihet/ muß alle daſſelbe weichen/ wie/ wenn die Sonne aufgehet/ alle wilde Thiere ſich davon heben/ und in ihre Loͤcher legen. Da gehet unſerm Hertz die Troſt- und Huͤlffs-Sonne auf nach dem Ungewitter/ und nach dem Heulen und Weinen wird es uͤberſchuͤttet mit Freuden/ daß es ausbricht: Von GOtt koͤmmt mir ein Freuden-Schein/ wenn du mit dei- nen Aeugelein mich freundlich thuſt anblicken. Luc. 7, 13. Matt. 9, 22. Luc. 22, 61. Pſ. 104, 22. Tob. 3, 23. Wilſtu aber/ liebe Seele/ von deinem GOtt in dei- nem Jammer und Elend alſo angeſehen ſeyn/ ſo muſt auch du ein vertrauliches/ williges/ gehorſames/ und gedultiges Auge auf ihn richten. Jch hebe meine Augen auf zu dir/ der du im Himmel ſitzeſt. Sihe wie die Augen der Knechte auf die Haͤnde ihrer Herren ſehen/ und die Augen der Magd auf die Hände ihrer Frauen ſehen; Alſo ſehen un- ſere Augen auf den Herrn unſern GOTT/ biß Er uns gnaͤdig werde. Es geſchicht offt/ daß GOtt im Augen- blick des Zorns ſein Angeſicht ein wenig von dir zuverber- gen ſcheinet/ druͤm iſt Gedult von noͤthen/ daß du den Wil- len GOttes erkenneſt/ demſelben dich willig unterwerffeſt/ und Jhm/ ſo lange er will/ ſtille halteſt. Faſſet eure Seele mit Gedult/ iſt des Herrn JEſu Regul. Jn der Zuͤch- tigung hat man nicht ſo wohl auf die Ruthe/ als auf die Hand zuſehen/ welche jene fuͤhret/ und damit zuſchlägt. Dein USUS. Vermah- nung. Pſ. 123, 1. 2. 3. 4. Eſa. 54, 8. Ebr. 10, 36. Luc. 21, 19. G

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Zitationshilfe: Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/49>, abgerufen am 21.11.2024.