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Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.

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Reichthum Göttlicher Güte.
gens/ und wie ein Thau/ der frühe Morgens sich ausbrei-Hos. 6, 4.
tet. Jst ein Mensch in Sünden ein Knecht/ ein Leibeig-
ner/ ein Gefangener? So ist er recht frey/ wann ihn derJoh. 8, 36.
Sohn Gottes/ durch derselben Erlassung/ frey machet.
Streitet ein Sünder mit seinem bösen Thun wider GOtt/
und ist seln höchstverhasster Feind? So erlangt er mit der
kräfftigen Sünden-Vergebung Friede mit GOtt durch
seinen Herrn Jesum Christum. GOtt hat GedanckenRom 5, 1.
des Friedes/ und nicht des Leides über ihn/ daß er ihm gebe
das Ende/ des er wartet. War er zuvor in und wegen derJer. 29, 11.
Sünden ein verworffener Höllen-Brand/ so triumphi-
ret er nun als ein Erlöseter aus der Höllen; Tod/ wo
ist dein Stachel/ (die Sünde) Hölle/ wo ist dein Sieg?
GOTT sey Danck/ der mir den Sieg gegeben hat/ durch1. Cor. 15,
55. 56. 57.

meinen Herrn Jesum Christum. Wer wil mich Auß-
erwehlten Gottes beschuldigen? GOTT ist hie/ der mich
gerecht macht. Wer wil mich verdammen? Christus
ist hie/ der gestorben ist/ ja vielmehr/ der auch auferwecket
ist/ welcher ist zur Rechten Gottes/ und vertritt mich. Dar-Rom. 8, 33.
34.

um/ hab ich gesündiget/ so habe ich einen Fürsprecher bey
dem Vater/ Jesum Christ/ der gerecht ist/ und derselbige
ist die Versöhnung für meine/ und aller Welt Sünde. Ein1. Joh. 2,
v.
1. 2.

gereinigtes Hertz von Sünden nimmt der Höchste zu seiner
beliebten Wohnung ein/ es wird ein heiliger Tempel des
Herrn/ Summa es ist ein irrdischer Himmel/ ein fröh-
ches Paradis/ ein Geistliches Jerusalem/ daß Gott Vater/
Sohn und H. Geist liebet/ tröstet/ erfreuet/ heiliget/ schü-
tzet/ erhält/ und mit Himmlischen Gütern in Christo segnet/
und ewig beseligen wird. O Reichthum Göttlicher Güte!
O gnädiges Hertz GOttes! Das laß doch/ frommerChrist
deinen Trost/ Schutz und Zuflucht seyn für allen deinen

geist-

Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
gens/ und wie ein Thau/ der fruͤhe Morgens ſich ausbrei-Hoſ. 6, 4.
tet. Jſt ein Menſch in Suͤnden ein Knecht/ ein Leibeig-
ner/ ein Gefangener? So iſt er recht frey/ wann ihn derJoh. 8, 36.
Sohn Gottes/ durch derſelben Erlaſſung/ frey machet.
Streitet ein Suͤnder mit ſeinem boͤſen Thun wider GOtt/
und iſt ſeln hoͤchſtverhaſſter Feind? So erlangt er mit der
kraͤfftigen Suͤnden-Vergebung Friede mit GOtt durch
ſeinen Herrn Jeſum Chriſtum. GOtt hat GedanckenRom 5, 1.
des Friedes/ und nicht des Leides uͤber ihn/ daß er ihm gebe
das Ende/ des er wartet. War er zuvor in und wegen derJer. 29, 11.
Suͤnden ein verworffener Hoͤllen-Brand/ ſo triumphi-
ret er nun als ein Erloͤſeter aus der Hoͤllen; Tod/ wo
iſt dein Stachel/ (die Sünde) Hoͤlle/ wo iſt dein Sieg?
GOTT ſey Danck/ der mir den Sieg gegeben hat/ durch1. Cor. 15,
55. 56. 57.

meinen Herrn Jeſum Chriſtum. Wer wil mich Auß-
erwehlten Gottes beſchuldigen? GOTT iſt hie/ der mich
gerecht macht. Wer wil mich verdammen? Chriſtus
iſt hie/ der geſtorben iſt/ ja vielmehr/ der auch auferwecket
iſt/ welcher iſt zur Rechten Gottes/ und vertritt mich. Dar-Rom. 8, 33.
34.

um/ hab ich geſuͤndiget/ ſo habe ich einen Fuͤrſprecher bey
dem Vater/ Jeſum Chriſt/ der gerecht iſt/ und derſelbige
iſt die Verſoͤhnung fuͤr meine/ und aller Welt Suͤnde. Ein1. Joh. 2,
v.
1. 2.

gereinigtes Hertz von Suͤnden nimmt der Hoͤchſte zu ſeiner
beliebten Wohnung ein/ es wird ein heiliger Tempel des
Herrn/ Summa es iſt ein irrdiſcher Himmel/ ein froͤh-
ches Paradis/ ein Geiſtliches Jeruſalem/ daß Gott Vater/
Sohn und H. Geiſt liebet/ troͤſtet/ erfreuet/ heiliget/ ſchuͤ-
tzet/ erhaͤlt/ und mit Him̃liſchen Guͤtern in Chriſto ſegnet/
und ewig beſeligen wird. O Reichthum Goͤttlicher Guͤte!
O gnaͤdiges Hertz GOttes! Das laß doch/ frommerChriſt
deinen Troſt/ Schutz und Zuflucht ſeyn fuͤr allen deinen

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[79/0079] Reichthum Goͤttlicher Guͤte. gens/ und wie ein Thau/ der fruͤhe Morgens ſich ausbrei- tet. Jſt ein Menſch in Suͤnden ein Knecht/ ein Leibeig- ner/ ein Gefangener? So iſt er recht frey/ wann ihn der Sohn Gottes/ durch derſelben Erlaſſung/ frey machet. Streitet ein Suͤnder mit ſeinem boͤſen Thun wider GOtt/ und iſt ſeln hoͤchſtverhaſſter Feind? So erlangt er mit der kraͤfftigen Suͤnden-Vergebung Friede mit GOtt durch ſeinen Herrn Jeſum Chriſtum. GOtt hat Gedancken des Friedes/ und nicht des Leides uͤber ihn/ daß er ihm gebe das Ende/ des er wartet. War er zuvor in und wegen der Suͤnden ein verworffener Hoͤllen-Brand/ ſo triumphi- ret er nun als ein Erloͤſeter aus der Hoͤllen; Tod/ wo iſt dein Stachel/ (die Sünde) Hoͤlle/ wo iſt dein Sieg? GOTT ſey Danck/ der mir den Sieg gegeben hat/ durch meinen Herrn Jeſum Chriſtum. Wer wil mich Auß- erwehlten Gottes beſchuldigen? GOTT iſt hie/ der mich gerecht macht. Wer wil mich verdammen? Chriſtus iſt hie/ der geſtorben iſt/ ja vielmehr/ der auch auferwecket iſt/ welcher iſt zur Rechten Gottes/ und vertritt mich. Dar- um/ hab ich geſuͤndiget/ ſo habe ich einen Fuͤrſprecher bey dem Vater/ Jeſum Chriſt/ der gerecht iſt/ und derſelbige iſt die Verſoͤhnung fuͤr meine/ und aller Welt Suͤnde. Ein gereinigtes Hertz von Suͤnden nimmt der Hoͤchſte zu ſeiner beliebten Wohnung ein/ es wird ein heiliger Tempel des Herrn/ Summa es iſt ein irrdiſcher Himmel/ ein froͤh- ches Paradis/ ein Geiſtliches Jeruſalem/ daß Gott Vater/ Sohn und H. Geiſt liebet/ troͤſtet/ erfreuet/ heiliget/ ſchuͤ- tzet/ erhaͤlt/ und mit Him̃liſchen Guͤtern in Chriſto ſegnet/ und ewig beſeligen wird. O Reichthum Goͤttlicher Guͤte! O gnaͤdiges Hertz GOttes! Das laß doch/ frommerChriſt deinen Troſt/ Schutz und Zuflucht ſeyn fuͤr allen deinen geiſt- Hoſ. 6, 4. Joh. 8, 36. Rom 5, 1. Jer. 29, 11. 1. Cor. 15, 55. 56. 57. Rom. 8, 33. 34. 1. Joh. 2, v. 1. 2.

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Zitationshilfe: Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/79>, abgerufen am 15.05.2024.