Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

Reichthum Göttlicher Güte.
geistlichen Feinden. Klagstu aus Gewissens-Angst; Mei-
Ezech. 33,
[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt] 10.
c.
16, 6.
ne Sünde und Missethat ligen auf mir/ daß ich darunter
vergehe/ wie kan ich denn leben? Ey so wisse/ daß der Herr
alle deine Sünde wegnehmen will/ du solt leben. So war
als ich lebe/ spricht der Herr Herr (stracks auf ietzt-an-
gehörte Klag-Worte) Jch habe keinen Gefallen am Tode
des Gottlosen/ sondern daß sich der Gottlose bekehre von
c. 33. 11.seinem Wesen und lebe. Ficht dich Satan an wegen der
übermachten Grösse deiner Sünden? Halt ihm für zu dei-
nem Schild GOttes Hertz/ welches/ wo deine Sünde ist
mächtig worden/ bey dir seine Gnade wil lassen viel mäch-
Rom. 5, 20.tiger seyn. Drum

Schüttle deinen Kopff und sprich;
Fleuch du alte Schlange.
Was erneurstu deinen Stich/
Machst mir Angst und bange?
Jst dir doch der Kopff zerknickt/
Und ich bin durchs Leiden
MeinesHeylands dir entzückt
Jn den Saal der Freuden.
Hab ich was nicht recht gethan?
Jst mirs leid von Hertzen.
Dahingegen nehm ich an
ChristiTod und Schmertzen.
Denn das ist die Rantzion
Meiner Missethaten:
Bring ich das für GOttes Thron/
Jst mir schon gerathen.
Und

Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
geiſtlichen Feinden. Klagſtu aus Gewiſſens-Angſt; Mei-
Ezech. 33,
[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt] 10.
c.
16, 6.
ne Suͤnde und Miſſethat ligen auf mir/ daß ich darunter
vergehe/ wie kan ich denn leben? Ey ſo wiſſe/ daß der Herr
alle deine Suͤnde wegnehmen will/ du ſolt leben. So war
als ich lebe/ ſpricht der Herr Herr (ſtracks auf ietzt-an-
gehoͤrte Klag-Worte) Jch habe keinen Gefallen am Tode
des Gottloſen/ ſondern daß ſich der Gottloſe bekehre von
c. 33. 11.ſeinem Weſen und lebe. Ficht dich Satan an wegen der
uͤbermachten Groͤſſe deiner Suͤnden? Halt ihm fuͤr zu dei-
nem Schild GOttes Hertz/ welches/ wo deine Suͤnde iſt
maͤchtig worden/ bey dir ſeine Gnade wil laſſen viel maͤch-
Rom. 5, 20.tiger ſeyn. Drum

Schuͤttle deinen Kopff und ſprich;
Fleuch du alte Schlange.
Was erneurſtu deinen Stich/
Machſt mir Angſt und bange?
Jſt dir doch der Kopff zerknickt/
Und ich bin durchs Leiden
MeinesHeylands dir entzuͤckt
Jn den Saal der Freuden.
Hab ich was nicht recht gethan?
Jſt mirs leid von Hertzen.
Dahingegen nehm ich an
ChriſtiTod und Schmertzen.
Denn das iſt die Rantzion
Meiner Miſſethaten:
Bring ich das fuͤr GOttes Thron/
Jſt mir ſchon gerathen.
Und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="2">
            <p><pb facs="#f0080" n="80"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Reichthum Go&#x0364;ttlicher Gu&#x0364;te.</hi></fw><lb/>
gei&#x017F;tlichen Feinden. Klag&#x017F;tu aus Gewi&#x017F;&#x017F;ens-Ang&#x017F;t; Mei-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ezech.</hi> 33,<lb/><gap reason="lost" unit="chars" quantity="1"/> 10.<lb/><hi rendition="#i">c.</hi></hi> 16, 6.</note>ne Su&#x0364;nde und Mi&#x017F;&#x017F;ethat ligen auf mir/ daß ich darunter<lb/>
vergehe/ wie kan ich denn leben? Ey &#x017F;o wi&#x017F;&#x017F;e/ daß der <hi rendition="#k">Herr</hi><lb/>
alle deine Su&#x0364;nde wegnehmen will/ du &#x017F;olt leben. So war<lb/>
als ich lebe/ &#x017F;pricht der <hi rendition="#k">Herr Herr</hi> (&#x017F;tracks auf ietzt-an-<lb/>
geho&#x0364;rte Klag-Worte) Jch habe keinen Gefallen am Tode<lb/>
des Gottlo&#x017F;en/ &#x017F;ondern daß &#x017F;ich der Gottlo&#x017F;e bekehre von<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c.</hi></hi> 33. 11.</note>&#x017F;einem We&#x017F;en und lebe. Ficht dich Satan an wegen der<lb/>
u&#x0364;bermachten Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e deiner Su&#x0364;nden? Halt ihm fu&#x0364;r zu dei-<lb/>
nem Schild GOttes Hertz/ welches/ wo deine Su&#x0364;nde i&#x017F;t<lb/>
ma&#x0364;chtig worden/ bey dir &#x017F;eine Gnade wil la&#x017F;&#x017F;en viel ma&#x0364;ch-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rom.</hi></hi> 5, 20.</note>tiger &#x017F;eyn. Drum</p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l> <hi rendition="#fr">Schu&#x0364;ttle deinen Kopff und &#x017F;prich;</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Fleuch du alte Schlange.</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Was erneur&#x017F;tu deinen Stich/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Mach&#x017F;t mir Ang&#x017F;t und bange?</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">J&#x017F;t dir doch der Kopff zerknickt/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Und ich bin durchs Leiden</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">MeinesHeylands dir entzu&#x0364;ckt</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Jn den Saal der Freuden.</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Hab ich was nicht recht gethan?</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">J&#x017F;t mirs leid von Hertzen.</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Dahingegen nehm ich an</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tiTod und Schmertzen.</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Denn das i&#x017F;t die Rantzion</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Meiner Mi&#x017F;&#x017F;ethaten:</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Bring ich das fu&#x0364;r GOttes Thron/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">J&#x017F;t mir &#x017F;chon gerathen.</hi> </l>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#fr">Und</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0080] Reichthum Goͤttlicher Guͤte. geiſtlichen Feinden. Klagſtu aus Gewiſſens-Angſt; Mei- ne Suͤnde und Miſſethat ligen auf mir/ daß ich darunter vergehe/ wie kan ich denn leben? Ey ſo wiſſe/ daß der Herr alle deine Suͤnde wegnehmen will/ du ſolt leben. So war als ich lebe/ ſpricht der Herr Herr (ſtracks auf ietzt-an- gehoͤrte Klag-Worte) Jch habe keinen Gefallen am Tode des Gottloſen/ ſondern daß ſich der Gottloſe bekehre von ſeinem Weſen und lebe. Ficht dich Satan an wegen der uͤbermachten Groͤſſe deiner Suͤnden? Halt ihm fuͤr zu dei- nem Schild GOttes Hertz/ welches/ wo deine Suͤnde iſt maͤchtig worden/ bey dir ſeine Gnade wil laſſen viel maͤch- tiger ſeyn. Drum Ezech. 33, _ 10. c. 16, 6. c. 33. 11. Rom. 5, 20. Schuͤttle deinen Kopff und ſprich; Fleuch du alte Schlange. Was erneurſtu deinen Stich/ Machſt mir Angſt und bange? Jſt dir doch der Kopff zerknickt/ Und ich bin durchs Leiden MeinesHeylands dir entzuͤckt Jn den Saal der Freuden. Hab ich was nicht recht gethan? Jſt mirs leid von Hertzen. Dahingegen nehm ich an ChriſtiTod und Schmertzen. Denn das iſt die Rantzion Meiner Miſſethaten: Bring ich das fuͤr GOttes Thron/ Jſt mir ſchon gerathen. Und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508612
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508612/80
Zitationshilfe: Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/80>, abgerufen am 04.12.2024.