Günther, Andreas: Christliche Leichpredigt. Oels, 1623.Christliche LeichPredigt. auff welches das Lauffen gerichtet ist. Wie auch S. Pau-lus anderswo. Philip. 3. saget. Jch jage nach dem vor- gesteckten Ziel. Das ist: Es sollen beyde Prediger vnd Zu- hörer/ alle jhr Thun vnd Vornehmen dahin richten vnd lencken/ dz es gereiche zu Gottes ehre/ zu nutz des Nechsten/ vnd zu jhrer eygenen Seligkeit. Denn also spricht S. Pau- lus/ 1. Corinth: 10. Alles was jhr thut/ das thut zur ehre1. Cor. 10. Gottes. Jtem: GOtt saget/ du solst deinen Nechsten lieben als dich selber. Vnd S. Petrus saget/ 1. Pet. 1. Das1. Pet. 1. diß soll das Ende vnsers Glaubens sein. Nemlich/ der Seelen seligkeit. Auff dieses dreyfaches Ziel/ vnd sonder- lich auff vnser Seligkeit/ sollen wir in allem vnd für allem/ Zielen vnd sehen/ Denn was hülffs den Menschen/ wenn er die gantze Welt gewünne/ vnd liede schaden an seiner Seelen. Matth. 16. Neben diesem allem/ müssen wir vns auch Wir sollen nicht sehen neben sich/ das ist/ wedera. Dieweil C ij
Chꝛiſtliche LeichPꝛedigt. auff welches das Lauffen gerichtet iſt. Wie auch S. Pau-lus anderswo. Philip. 3. ſaget. Jch jage nach dem vor- geſteckten Ziel. Das iſt: Es ſollen beyde Prediger vnd Zu- hoͤrer/ alle jhr Thun vnd Vornehmen dahin richten vnd lencken/ dz es gereiche zu Gottes ehre/ zu nutz des Nechſten/ vnd zu jhꝛer eygenen Seligkeit. Deñ alſo ſpꝛicht S. Pau- lus/ 1. Corinth: 10. Alles was jhr thut/ das thut zur ehre1. Cor. 10. Gottes. Jtem: GOtt ſaget/ du ſolſt deinen Nechſten lieben als dich ſelber. Vnd S. Petrus ſaget/ 1. Pet. 1. Das1. Pet. 1. diß ſoll das Ende vnſers Glaubens ſein. Nemlich/ der Seelen ſeligkeit. Auff dieſes dreyfaches Ziel/ vnd ſonder- lich auff vnſer Seligkeit/ ſollen wir in allem vñ fuͤr allem/ Zielen vnd ſehen/ Denn was huͤlffs den Menſchen/ wenn er die gantze Welt gewuͤnne/ vnd liede ſchaden an ſeiner Seelen. Matth. 16. Neben dieſem allem/ muͤſſen wir vns auch Wir ſollen nicht ſehen neben ſich/ das iſt/ wederα. Dieweil C ij
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Chꝛiſtliche LeichPꝛedigt.
auff welches das Lauffen gerichtet iſt. Wie auch S. Pau-
lus anderswo. Philip. 3. ſaget. Jch jage nach dem vor-
geſteckten Ziel. Das iſt: Es ſollen beyde Prediger vnd Zu-
hoͤrer/ alle jhr Thun vnd Vornehmen dahin richten vnd
lencken/ dz es gereiche zu Gottes ehre/ zu nutz des Nechſten/
vnd zu jhꝛer eygenen Seligkeit. Deñ alſo ſpꝛicht S. Pau-
lus/ 1. Corinth: 10. Alles was jhr thut/ das thut zur ehre
Gottes. Jtem: GOtt ſaget/ du ſolſt deinen Nechſten
lieben als dich ſelber. Vnd S. Petrus ſaget/ 1. Pet. 1. Das
diß ſoll das Ende vnſers Glaubens ſein. Nemlich/ der
Seelen ſeligkeit. Auff dieſes dreyfaches Ziel/ vnd ſonder-
lich auff vnſer Seligkeit/ ſollen wir in allem vñ fuͤr allem/
Zielen vnd ſehen/ Denn was huͤlffs den Menſchen/ wenn
er die gantze Welt gewuͤnne/ vnd liede ſchaden an ſeiner
Seelen. Matth. 16.
1. Cor. 10.
1. Pet. 1.
Neben dieſem allem/ muͤſſen wir vns auch
fleiſſig huͤtten/ das wir in dieſem Wettlauffen/ nicht weß
vorſehen. Denn es iſt ſonſt ein Sprichwoꝛt/ vorſehen iſt
das groͤſſeſte im Spiel. Nun iſt hie ein ſolch Spiel/ da es
gilt nicht Goldt oď Silber/ Sondern der Seelen ſeligkeit/
drumb gilt es wol vorſehens. Wir ſollen vns aber huͤtten/
das wir inn dieſem Wettlauffen/ Nicht ſehen neben ſich/
Nicht hinder ſich/ Auch nicht vnter ſich.
Wir ſollen nicht ſehen neben ſich/ das iſt/ weder
zur rechten noch zur lincken abweichen/ ſonder gerade auß/
den richtigen Steyg vnſers Beruffs lauffen/ Trew/ Ge-
recht vnd Auffrichtig handeln vnd wandeln. 1. Corinth. 4.
Vnd Tit. 2. Trewe hand geht durch alle Land. Vnd gerade
zu/ trifft am aller eheſten vnd beſten.
α.
Dieweil
C ij
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