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Günther, Andreas: Christliche Leichpredigt. Oels, 1623.

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Christliche Leichpredigt.
Also nach dem Gesetz ist es billich/ das ein Ehegnoß dem
andern Trew vnd Glauben halte/ dem er Trew vnd Glauben
geschworen hat. Nun sind wir alle/ die wir Christen sein
vnd heissen/ Diener vnnd Dienerin Christi/ Haben jhme
Glauben zugesaget inn der Heyligen Tauffe. Dannenher
S. Petrus die Tauffe nennet den Bund eines gutten Ge-
1. Pet. 3.wissens mit Gott. 1. Pet. 3. Drumb ists ja billich vnd recht/
das wir Glauben halten/ biß ans ende/ Das wir vben eine
gutte Ritterschafft/ behalten Glauben vnd gutt Gewissen.
Apoc. 2.1. Timoth. 1. Wie der Sohn Gottes selber saget. Apocal. 2.
Sey getrew biß in den Todt/ so wil ich dir geben die Crone
des Lebens.

Höret aber ferner. Wenn wir nach dem Gesetz
Glauben nicht gehalten/ sondern wider das Gebot Gottes
gesündiget haben. Wenn wir nicht haben allezeit einen
gutten Kampff gekämpffet. Wenn wir den Lauff nicht
aller dings richtig follendet/ So sollen wir doch eynig vnd
allein darauff sehen/ das wir Glauben halten. Nach dem
Evangelio.
Was ist aber das Evangelium. Es ist eine
fröliche Bottschafft von vnserm lieben Heylande JEsu
Christo/ welcher ist der eynige wahre Sohn Gottes/ vnd
ist auch wahrer Mensch gebohren/ von der Jungfrawen
Maria/ hat geliedten vnter Pontio Pilato/ ist am Creutz
gestorben/ vnd vom Tode aufferstanden/ vnd vns wider ge-
bracht Gerechtigkeit/ Ewiges leben/ vnd Ewige seligkeit.

Dieser HErr hat nun ein gutten Kampfft gekämpffet/
mit allen Hellischen feinden/ hat dieselben vns zu gut vber-
1. Cor. 15.wunden/ vnnd vns den Sieg geschencket/ 1. Corinth. 15.
Dieser HERR hat seinen Lauff vollendet in dieser Welt/
darzu Er von seinem Vater gesandt war. Nemlich/ das

Werck

Chꝛiſtliche Leichpꝛedigt.
Alſo nach dem Geſetz iſt es billich/ das ein Ehegnoß dem
andern Trew vñ Glauben halte/ dem er Trew vñ Glauben
geſchworen hat. Nun ſind wir alle/ die wir Chriſten ſein
vnd heiſſen/ Diener vnnd Dienerin Chriſti/ Haben jhme
Glauben zugeſaget inn der Heyligen Tauffe. Dannenher
S. Petrus die Tauffe nennet den Bund eines gutten Ge-
1. Pet. 3.wiſſens mit Gott. 1. Pet. 3. Drumb iſts ja billich vnd recht/
das wir Glauben halten/ biß ans ende/ Das wir vben eine
gutte Ritterſchafft/ behalten Glauben vnd gutt Gewiſſen.
Apoc. 2.1. Timoth. 1. Wie der Sohn Gottes ſelber ſaget. Apocal. 2.
Sey getrew biß in den Todt/ ſo wil ich dir geben die Crone
des Lebens.

Hoͤret aber ferner. Weñ wir nach dem Geſetz
Glauben nicht gehalten/ ſondern wider das Gebot Gottes
geſuͤndiget haben. Wenn wir nicht haben allezeit einen
gutten Kampff gekaͤmpffet. Wenn wir den Lauff nicht
aller dings richtig follendet/ So ſollen wir doch eynig vnd
allein darauff ſehen/ das wir Glauben halten. Nach dem
Evangelio.
Was iſt aber das Evangelium. Es iſt eine
froͤliche Bottſchafft von vnſerm lieben Heylande JEſu
Chriſto/ welcher iſt der eynige wahre Sohn Gottes/ vnd
iſt auch wahrer Menſch gebohren/ von der Jungfrawen
Maria/ hat geliedten vnter Pontio Pilato/ iſt am Creutz
geſtorben/ vnd vom Tode aufferſtanden/ vnd vns wider ge-
bracht Gerechtigkeit/ Ewiges leben/ vnd Ewige ſeligkeit.

Dieſer HErꝛ hat nun ein gutten Kampfft gekaͤmpffet/
mit allen Helliſchen feinden/ hat dieſelben vns zu gut vber-
1. Cor. 15.wunden/ vnnd vns den Sieg geſchencket/ 1. Corinth. 15.
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darzu Er von ſeinem Vater geſandt war. Nemlich/ das

Werck
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[0022] Chꝛiſtliche Leichpꝛedigt. Alſo nach dem Geſetz iſt es billich/ das ein Ehegnoß dem andern Trew vñ Glauben halte/ dem er Trew vñ Glauben geſchworen hat. Nun ſind wir alle/ die wir Chriſten ſein vnd heiſſen/ Diener vnnd Dienerin Chriſti/ Haben jhme Glauben zugeſaget inn der Heyligen Tauffe. Dannenher S. Petrus die Tauffe nennet den Bund eines gutten Ge- wiſſens mit Gott. 1. Pet. 3. Drumb iſts ja billich vnd recht/ das wir Glauben halten/ biß ans ende/ Das wir vben eine gutte Ritterſchafft/ behalten Glauben vnd gutt Gewiſſen. 1. Timoth. 1. Wie der Sohn Gottes ſelber ſaget. Apocal. 2. Sey getrew biß in den Todt/ ſo wil ich dir geben die Crone des Lebens. 1. Pet. 3. Apoc. 2. Hoͤret aber ferner. Weñ wir nach dem Geſetz Glauben nicht gehalten/ ſondern wider das Gebot Gottes geſuͤndiget haben. Wenn wir nicht haben allezeit einen gutten Kampff gekaͤmpffet. Wenn wir den Lauff nicht aller dings richtig follendet/ So ſollen wir doch eynig vnd allein darauff ſehen/ das wir Glauben halten. Nach dem Evangelio. Was iſt aber das Evangelium. Es iſt eine froͤliche Bottſchafft von vnſerm lieben Heylande JEſu Chriſto/ welcher iſt der eynige wahre Sohn Gottes/ vnd iſt auch wahrer Menſch gebohren/ von der Jungfrawen Maria/ hat geliedten vnter Pontio Pilato/ iſt am Creutz geſtorben/ vnd vom Tode aufferſtanden/ vnd vns wider ge- bracht Gerechtigkeit/ Ewiges leben/ vnd Ewige ſeligkeit. Dieſer HErꝛ hat nun ein gutten Kampfft gekaͤmpffet/ mit allen Helliſchen feinden/ hat dieſelben vns zu gut vber- wunden/ vnnd vns den Sieg geſchencket/ 1. Corinth. 15. Dieſer HERR hat ſeinen Lauff vollendet in dieſer Welt/ darzu Er von ſeinem Vater geſandt war. Nemlich/ das Werck 1. Cor. 15.

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Zitationshilfe: Günther, Andreas: Christliche Leichpredigt. Oels, 1623, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509199/22>, abgerufen am 28.04.2024.