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Albinus, Friedrich: Adeliche Ehren und Gedächtnis Seule. Brieg, 1655.

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nem Herren selbst an den Bluttgierigen und
falschen Hunden.

Mit Hurischen Phantaseyen/ Ehbrechri-
schen Gedancken/ Unzüchtigen Gebärden/ Wor-
ten und Wercken wirstu stets zu Felde liegen und
Esa 5.kein Krieger sein in Völlerey.

Geitz/ Betrug/ Wucher/ Spitzbubische
leichtfertige Rencke wirstu mit Füssen tretten/ in
Summa/ dich von der Welt absondern/ Und alß
ein Licht scheinen unter dem verkehrten Geschlechte.
Und das ist eines Christen Adel/ wenn Er auch der
ärmste Bettler wehre; ja daß ist die Proda/ wor-
auß man abnehmen kan/ daß der Mensch GOtt
fürchtet und Jhn angehört/ damit macht Er Jhm
ein monument und Gedächtnis bis an den Himmel.

Proba
Eines
Christlichen
Adels.

Wollen Wir nun in seinen Federn
ein wenig den löblichen Adel beschauen/ so
ist Er je wol aller Ehren wehrt/ besonders weil
GOtt durch sie sein Regiment auf Erden verwal-
Prov. 11.tet/ aber wo keine Tugend und GOttes furcht da-
bey ist/ da ist Er gleich einer Sauen mit einem Gül-
denen Halßbande. GOttes furcht Adelt den
Menschen am besten/ und bringt Jhn GOtt dem
ewigen Könige am aller nechsten/ wie Syrach am 10.
sagt: Fürsten und Herren sind in grossen Ehren/
aber so groß sind Sie nicht/ alß der so GOtt

fürch-

nem Herren ſelbſt an den Bluttgierigen und
falſchen Hunden.

Mit Huriſchen Phantaſeyen/ Ehbrechri-
ſchen Gedancken/ Unzuͤchtigen Gebaͤrden/ Wor-
ten und Wercken wirſtu ſtets zu Felde liegen und
Eſa 5.kein Krieger ſein in Voͤllerey.

Geitz/ Betrug/ Wucher/ Spitzbubiſche
leichtfertige Rencke wirſtu mit Fuͤſſen tretten/ in
Summa/ dich von der Welt abſondern/ Und alß
ein Licht ſcheinen unter dem verkehrten Geſchlechte.
Und das iſt eines Chriſten Adel/ wenn Er auch der
aͤrmſte Bettler wehre; ja daß iſt die Proda/ wor-
auß man abnehmen kan/ daß der Menſch GOtt
fuͤrchtet und Jhn angehoͤrt/ damit macht Er Jhm
ein monument und Gedaͤchtnis bis an den Himmel.

Proba
Eines
Chriſtlichẽ
Adels.

Wollen Wir nun in ſeinen Federn
ein wenig den loͤblichen Adel beſchauen/ ſo
iſt Er je wol aller Ehren wehrt/ beſonders weil
GOtt durch ſie ſein Regiment auf Erden verwal-
Prov. 11.tet/ aber wo keine Tugend und GOttes furcht da-
bey iſt/ da iſt Er gleich einer Sauen mit einem Guͤl-
denen Halßbande. GOttes furcht Adelt den
Menſchen am beſten/ und bringt Jhn GOtt dem
ewigen Koͤnige am aller nechſten/ wie Syrach am 10.
ſagt: Fuͤrſten und Herren ſind in groſſen Ehren/
aber ſo groß ſind Sie nicht/ alß der ſo GOtt

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[0022] nem Herren ſelbſt an den Bluttgierigen und falſchen Hunden. Mit Huriſchen Phantaſeyen/ Ehbrechri- ſchen Gedancken/ Unzuͤchtigen Gebaͤrden/ Wor- ten und Wercken wirſtu ſtets zu Felde liegen und kein Krieger ſein in Voͤllerey. Eſa 5. Geitz/ Betrug/ Wucher/ Spitzbubiſche leichtfertige Rencke wirſtu mit Fuͤſſen tretten/ in Summa/ dich von der Welt abſondern/ Und alß ein Licht ſcheinen unter dem verkehrten Geſchlechte. Und das iſt eines Chriſten Adel/ wenn Er auch der aͤrmſte Bettler wehre; ja daß iſt die Proda/ wor- auß man abnehmen kan/ daß der Menſch GOtt fuͤrchtet und Jhn angehoͤrt/ damit macht Er Jhm ein monument und Gedaͤchtnis bis an den Himmel. Wollen Wir nun in ſeinen Federn ein wenig den loͤblichen Adel beſchauen/ ſo iſt Er je wol aller Ehren wehrt/ beſonders weil GOtt durch ſie ſein Regiment auf Erden verwal- tet/ aber wo keine Tugend und GOttes furcht da- bey iſt/ da iſt Er gleich einer Sauen mit einem Guͤl- denen Halßbande. GOttes furcht Adelt den Menſchen am beſten/ und bringt Jhn GOtt dem ewigen Koͤnige am aller nechſten/ wie Syrach am 10. ſagt: Fuͤrſten und Herren ſind in groſſen Ehren/ aber ſo groß ſind Sie nicht/ alß der ſo GOtt fuͤrch- Prov. 11.

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Zitationshilfe: Albinus, Friedrich: Adeliche Ehren und Gedächtnis Seule. Brieg, 1655, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509342/22>, abgerufen am 23.11.2024.