Albinus, Friedrich: Adeliche Ehren und Gedächtnis Seule. Brieg, 1655.nem Manne davon leuft/ wanns noch so wol gezeumt Tempora labuntur, tacitis senescimus annis & fugiunt freno non remorante dies. Die Zeit leuft hin geschwind und bald Wir werden stilleschweigend Alt/ Die Tage fliehen auch davon/ Das Sie kein Zaum aufhalten kan. Solten Wir nun mit einer underhofften Todes- schmähung dieser welt Eitelkeit. Desto gewünschter und Seeliger wird unser thum/
nem Manne davon leuft/ wañs noch ſo wol gezeumt Tempora labuntur, tacitisꝙ́ ſeneſcimus annis & fugiunt freno non remorante dies. Die Zeit leuft hin geſchwind und bald Wir werden ſtilleſchweigend Alt/ Die Tage fliehen auch davon/ Das Sie kein Zaum aufhalten kan. Solten Wir nun mit einer underhofften Todes- ſchmaͤhung dieſer welt Eitelkeit. Deſto gewuͤnſchter und Seeliger wird unſer thum/
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0028"/> nem Manne davon leuft/ wañs noch ſo wol gezeumt<lb/> und noch ſo mannlich angehalten wird.</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Tempora labuntur, tacitisꝙ́ ſeneſcimus annis</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">& fugiunt freno non remorante dies.</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#b">Die Zeit leuft hin geſchwind und bald</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#b">Wir werden ſtilleſchweigend Alt/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#b">Die Tage fliehen auch davon/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#b">Das Sie kein Zaum aufhalten kan.</hi> </l> </lg><lb/> <p>Solten Wir nun mit einer underhofften Todes-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eccl.</hi> 11.</note>ſtunde in unſeren Suͤnden uͤberfallen werden/ ſo wuͤr-<lb/> de es umb <hi rendition="#aq">U</hi>nß ewig geſchehen ſein: Denn wie der<lb/> Baum fellt/ ſo bleibt er liegen/ und wie der Menſch<lb/> ſtirbt/ ſo wird <hi rendition="#fr">E</hi>r auferſtehen/ wie Er wird auf-<lb/> erſtehen; ſo wird Er gerichtet werden/ und wie Er<lb/> gerichtet wird/ bey demſelben <hi rendition="#aq">U</hi>rtheil wirds Ewig<lb/> bleiben muſſen. Ei warumb wolten Wir<lb/> dann durch Verdammliche Sicherheit <hi rendition="#aq">U</hi>nß in ſo<lb/> Ewige Gefahr ſtuͤrtzen?</p><lb/> <note place="left">2. Ver-<lb/> ſchmaͤhung<lb/> dieſer welt<lb/> Eitelkeit.</note> <p>Deſto gewuͤnſchter und Seeliger wird unſer<lb/> Sterben ſein/ wann Wir bey Zeiten alles was<lb/> Welt und Jrrdiſch iſt verachten lernen. Siehe<lb/> Jch muß doch Sterben/ ſagt Eſau zu ſeinem Bru-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 27.</note>der Jacod/ was ſol mir denn die Erſte Geburt?<lb/> Diß redet Er zwar auß einem rohen/ ſichern und<lb/> Gottloſen Hertzen/ aber ein Chriſt kan dieſe worte<lb/> in rechtem Verſtande gebrauchen und ſagen: Jch<lb/> muß doch Sterben/ was ſol Mir denn groß Reich-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">thum/</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0028]
nem Manne davon leuft/ wañs noch ſo wol gezeumt
und noch ſo mannlich angehalten wird.
Tempora labuntur, tacitisꝙ́ ſeneſcimus annis
& fugiunt freno non remorante dies.
Die Zeit leuft hin geſchwind und bald
Wir werden ſtilleſchweigend Alt/
Die Tage fliehen auch davon/
Das Sie kein Zaum aufhalten kan.
Solten Wir nun mit einer underhofften Todes-
ſtunde in unſeren Suͤnden uͤberfallen werden/ ſo wuͤr-
de es umb Unß ewig geſchehen ſein: Denn wie der
Baum fellt/ ſo bleibt er liegen/ und wie der Menſch
ſtirbt/ ſo wird Er auferſtehen/ wie Er wird auf-
erſtehen; ſo wird Er gerichtet werden/ und wie Er
gerichtet wird/ bey demſelben Urtheil wirds Ewig
bleiben muſſen. Ei warumb wolten Wir
dann durch Verdammliche Sicherheit Unß in ſo
Ewige Gefahr ſtuͤrtzen?
Eccl. 11.
Deſto gewuͤnſchter und Seeliger wird unſer
Sterben ſein/ wann Wir bey Zeiten alles was
Welt und Jrrdiſch iſt verachten lernen. Siehe
Jch muß doch Sterben/ ſagt Eſau zu ſeinem Bru-
der Jacod/ was ſol mir denn die Erſte Geburt?
Diß redet Er zwar auß einem rohen/ ſichern und
Gottloſen Hertzen/ aber ein Chriſt kan dieſe worte
in rechtem Verſtande gebrauchen und ſagen: Jch
muß doch Sterben/ was ſol Mir denn groß Reich-
thum/
Gen. 27.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |