Lindner, Abraham: Traur-und Trost Advent des HERREN JEsu/ Bey Christlichem Leichbegängnüs. Steinaw an der Oder, 1662.Traur- und Trost-Advent/ gern/ die nach Emaus giengen/ als Er unterweges sie stat-lich in die Schule führete/ und ihnen die Schrifft dergestalt öffnete/ daß ihnen/ wie sie selbst hernach bekennet/ das Hertz (d) Luc. 24 v. 15. seqq.im Leibe brandte; (d) von diesem kommen oder heimsuchen redet Hiob/ wenn Er saget. (e) Du suchest die Menschen (e) Hiob. 7. v. 18.täglich heim nehmlich durch Creutz und Trübsal/ wie es Junius und Tremellius glossiren/ doch aber zu ihrem be- sten/ wie der gantze context klärlich giebt, und die benahm- (f) Versio- ne & Scho- liis in Jobun p. 157.testen scharffsinnigen Interpretes Drusius [f] und Pine- da (g) drüber recht und wohl anmercken. Und wenn GOtt solcher Gestalt zu uns kömmet/ und uns heimsuchet/ so kömmt Er/ gleich wie der Herr Christus zu den Emaun/ (g) Cöment in h.l. p. 376tischen Jüngern/ so zu reden/ in einer fremden Gestalt/ Er wird uns wie dem lieben Hiob/ als er selbst davon redet/ (h) in einen grausamen verwandelt/ er thut gleichsam (h) c. 30. v. 21ein fremdes Werck/ wie viel Interpretes (i) aus dem E- (i) Gerhard ex Bernh. Loc. Theol. T. 1. p. 308.saia (k) reden/ wiewol er es/ wenn man es recht betrachtet/ hertz lich gut mit uns/ und unter solcher Väterlicher züchtigung am allerbesten meynet durch solchen Traur Advent ist er auch kommen/ unnd durch eine rechte Traur-visite (k) c. 28. v. 21.eingekehret bey unsern gegenwertigen Hochbetrübten Leid- tragenden Hertzen/ durch den zwar unverhofften/ doch aber seeligsten Tod ihrer hertzgeliebten Respective Ehefraw/ Fraw Tochter/ Fraw Schwester unnd Schwägerin. Ob nu zwar dieser Advent ein rechter Traur Advent und be- trübtes kommen in unsern Augen zu sein scheinet/ so bin ich doch genugsam versichert/ es werde sich auch Trost die Fülle dabey an die Hand geben/ wenn wir ihn etwas ge- nauer mit Christen Augen im Hertzen anschauen/ und mit dem Advent des HErren Christi/ davon itzo in der Kirche gehandelt
Traur- und Troſt-Advent/ gern/ die nach Emaus giengen/ als Er unterweges ſie ſtat-lich in die Schule fuͤhrete/ und ihnen die Schrifft dergeſtalt oͤffnete/ daß ihnen/ wie ſie ſelbſt hernach bekennet/ das Hertz (d) Luc. 24 v. 15. ſeqq.im Leibe brandte; (d) von dieſem kom̃en oder heimſuchen redet Hiob/ wenn Er ſaget. (e) Du ſucheſt die Menſchen (e) Hiob. 7. v. 18.taͤglich heim nehmlich durch Creutz und Truͤbſal/ wie es Junius und Tremellius glosſiren/ doch aber zu ihrem be- ſten/ wie der gantze context klaͤrlich giebt, und die benahm- (f) Verſio- ne & Scho- liis in Jobũ p. 157.teſten ſcharffſinnigen Interpretes Druſius [f] und Pine- da (g) druͤber recht und wohl anmercken. Und weñ GOtt ſolcher Geſtalt zu uns koͤmmet/ und uns heimſuchet/ ſo koͤmmt Er/ gleich wie der Herr Chriſtus zu den Emaun/ (g) Cöment in h.l. p. 376tiſchen Juͤngern/ ſo zu reden/ in einer fremden Geſtalt/ Er wird uns wie dem lieben Hiob/ als er ſelbſt davon redet/ (h) in einen grauſamen verwandelt/ er thut gleichſam (h) c. 30. v. 21ein fremdes Werck/ wie viel Interpretes (i) aus dem E- (i) Gerhard ex Bernh. Loc. Theol. T. 1. p. 308.ſaia (k) redẽ/ wiewol er es/ weñ man es recht betrachtet/ hertz lich gut mit uns/ und unter ſolcher Vaͤterlicher zuͤchtigung am allerbeſten meynet durch ſolchen Traur Advent iſt er auch kommen/ unnd durch eine rechte Traur-viſite (k) c. 28. v. 21.eingekehret bey unſern gegenwertigen Hochbetruͤbten Leid- tragenden Hertzen/ durch den zwar unverhofften/ doch aber ſeeligſten Tod ihrer hertzgeliebten Reſpective Ehefraw/ Fraw Tochter/ Fraw Schweſter unnd Schwaͤgerin. Ob nu zwar dieſer Advent ein rechter Traur Advent und be- truͤbtes kommen in unſern Augen zu ſein ſcheinet/ ſo bin ich doch genugſam verſichert/ es werde ſich auch Troſt die Fuͤlle dabey an die Hand geben/ wenn wir ihn etwas ge- nauer mit Chriſten Augen im Hertzen anſchauen/ und mit dem Advent des HErren Chriſti/ davon itzo in der Kirche gehandelt
<TEI> <text> <body> <div type="fsThanks" n="1"> <p><pb facs="#f0014"/><fw type="header" place="top">Traur- und Troſt-Advent/</fw><lb/> gern/ die nach Emaus giengen/ als Er unterweges ſie ſtat-<lb/> lich in die Schule fuͤhrete/ und ihnen die Schrifft dergeſtalt<lb/> oͤffnete/ daß ihnen/ wie ſie ſelbſt hernach bekennet/ das Hertz<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">(d) <persName>Luc.</persName> 24<lb/> v. 15. ſeqq.</hi></hi></note>im Leibe brandte<hi rendition="#i">;</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">(d)</hi></hi> von dieſem kom̃en oder heimſuchen<lb/> redet Hiob/ wenn Er ſaget. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">(e)</hi></hi> Du ſucheſt die Menſchen<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">(e) Hiob. 7.<lb/> v.</hi> 18.</hi></note>taͤglich heim nehmlich durch Creutz und Truͤbſal/ wie es<lb/><hi rendition="#aq"><persName>Junius</persName></hi> und <persName>Tremellius</persName> <hi rendition="#aq">glosſi</hi>ren/ doch aber zu ihrem be-<lb/> ſten/ wie der gantze <hi rendition="#aq">context</hi> klaͤrlich giebt, und die benahm-<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">(f) Verſio-<lb/> ne & Scho-<lb/> liis in Jobũ<lb/> p.</hi> 157.</hi></note>teſten ſcharffſinnigen <hi rendition="#aq">Interpretes <persName>Druſius</persName> [<hi rendition="#i">f</hi>]</hi> und <hi rendition="#aq"><persName>Pine-<lb/> da</persName><hi rendition="#i">(g)</hi></hi> druͤber recht und wohl anmercken. Und weñ GOtt<lb/> ſolcher Geſtalt zu uns koͤmmet/ und uns heimſuchet/ ſo<lb/> koͤmmt Er/ gleich wie der <hi rendition="#k">He</hi>rr <persName>Chriſtus</persName> zu den Emaun/<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">(g) Cöment<lb/> in h.l. p.</hi> 376</hi></note>tiſchen Juͤngern/ ſo zu reden/ in einer fremden Geſtalt/<lb/> Er wird uns wie dem lieben Hiob/ als er ſelbſt davon redet/<lb/> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">h</hi></hi>) in einen grauſamen verwandelt/ er thut gleichſam<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">(h) c. 30. v.</hi> 21</hi></note>ein fremdes Werck/ wie viel <hi rendition="#aq">Interpretes <hi rendition="#i">(i)</hi></hi> aus dem <hi rendition="#aq">E-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">(i) <persName>Gerhard</persName><lb/> ex <persName>Bernh.</persName><lb/> Loc. Theol.<lb/> T. 1. p.</hi> 308.</hi></note><hi rendition="#aq">ſaia (<hi rendition="#i">k</hi>)</hi> redẽ/ wiewol er es/ weñ man es recht betrachtet/ hertz<lb/> lich gut mit uns/ und unter ſolcher Vaͤterlicher zuͤchtigung<lb/> am allerbeſten meynet durch ſolchen Traur Advent<lb/> iſt er auch kommen/ unnd durch eine rechte Traur-<hi rendition="#aq">viſite</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">(k) c. 28. v.</hi><lb/> 21.</hi></note>eingekehret bey unſern gegenwertigen Hochbetruͤbten Leid-<lb/> tragenden Hertzen/ durch den zwar unverhofften/ doch aber<lb/> ſeeligſten Tod ihrer hertzgeliebten <hi rendition="#aq">Reſpective</hi> Ehefraw/<lb/> Fraw Tochter/ Fraw Schweſter unnd Schwaͤgerin. Ob<lb/> nu zwar dieſer Advent ein rechter Traur Advent und be-<lb/> truͤbtes kommen in unſern Augen zu ſein ſcheinet/ ſo bin<lb/> ich doch genugſam verſichert/ es werde ſich auch Troſt die<lb/> Fuͤlle dabey an die Hand geben/ wenn wir ihn etwas ge-<lb/> nauer mit Chriſten Augen im Hertzen anſchauen/ und mit<lb/> dem Advent des HErren <persName>Chriſti</persName>/ davon itzo in der Kirche<lb/> <fw type="catch" place="bottom">gehandelt</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0014]
Traur- und Troſt-Advent/
gern/ die nach Emaus giengen/ als Er unterweges ſie ſtat-
lich in die Schule fuͤhrete/ und ihnen die Schrifft dergeſtalt
oͤffnete/ daß ihnen/ wie ſie ſelbſt hernach bekennet/ das Hertz
im Leibe brandte; (d) von dieſem kom̃en oder heimſuchen
redet Hiob/ wenn Er ſaget. (e) Du ſucheſt die Menſchen
taͤglich heim nehmlich durch Creutz und Truͤbſal/ wie es
Junius und Tremellius glosſiren/ doch aber zu ihrem be-
ſten/ wie der gantze context klaͤrlich giebt, und die benahm-
teſten ſcharffſinnigen Interpretes Druſius [f] und Pine-
da (g) druͤber recht und wohl anmercken. Und weñ GOtt
ſolcher Geſtalt zu uns koͤmmet/ und uns heimſuchet/ ſo
koͤmmt Er/ gleich wie der Herr Chriſtus zu den Emaun/
tiſchen Juͤngern/ ſo zu reden/ in einer fremden Geſtalt/
Er wird uns wie dem lieben Hiob/ als er ſelbſt davon redet/
(h) in einen grauſamen verwandelt/ er thut gleichſam
ein fremdes Werck/ wie viel Interpretes (i) aus dem E-
ſaia (k) redẽ/ wiewol er es/ weñ man es recht betrachtet/ hertz
lich gut mit uns/ und unter ſolcher Vaͤterlicher zuͤchtigung
am allerbeſten meynet durch ſolchen Traur Advent
iſt er auch kommen/ unnd durch eine rechte Traur-viſite
eingekehret bey unſern gegenwertigen Hochbetruͤbten Leid-
tragenden Hertzen/ durch den zwar unverhofften/ doch aber
ſeeligſten Tod ihrer hertzgeliebten Reſpective Ehefraw/
Fraw Tochter/ Fraw Schweſter unnd Schwaͤgerin. Ob
nu zwar dieſer Advent ein rechter Traur Advent und be-
truͤbtes kommen in unſern Augen zu ſein ſcheinet/ ſo bin
ich doch genugſam verſichert/ es werde ſich auch Troſt die
Fuͤlle dabey an die Hand geben/ wenn wir ihn etwas ge-
nauer mit Chriſten Augen im Hertzen anſchauen/ und mit
dem Advent des HErren Chriſti/ davon itzo in der Kirche
gehandelt
(d) Luc. 24
v. 15. ſeqq.
(e) Hiob. 7.
v. 18.
(f) Verſio-
ne & Scho-
liis in Jobũ
p. 157.
(g) Cöment
in h.l. p. 376
(h) c. 30. v. 21
(i) Gerhard
ex Bernh.
Loc. Theol.
T. 1. p. 308.
(k) c. 28. v.
21.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |