Lindner, Abraham: Traur-und Trost Advent des HERREN JEsu/ Bey Christlichem Leichbegängnüs. Steinaw an der Oder, 1662.des HErren JEsu/ nem lieben Könige möchte in das Himmlische Jerusa-lem einziehen. Diß ist der Reuterische Tod/ den der Poet (t) Stigelius begehrte. Diß ist die Karet und Himmelwagen/ darauff ein ander Poet/ nehmlich der Eobanus Hessus, zum HErren auffzufahren sich tröstete/ wenn Er auff seinem Tod- bette offt wiederholete und sagte: Ascendam ad Dominum meum. Durch einen seeligen Tod Fahr ich hinauff zu GOtt. Diß ist die fröliche Zuversicht des Philippi Melanchtho- Sic ego quotidie de lecto surgo precando So steh aus meinem Bett ich täglich auff und bete. Daß ich dir/ Tod/ durch Gott frisch unter Augen trete. alle D iij
des HErren JEſu/ nem lieben Koͤnige moͤchte in das Himmliſche Jeruſa-lem einziehen. Diß iſt der Reuteriſche Tod/ den der Poet (t) Stigelius begehrte. Diß iſt die Karet und Himmelwagen/ darauff ein ander Poet/ nehmlich der Eobanus Heſſus, zum HErren auffzufahren ſich troͤſtete/ wenn Er auff ſeinem Tod- bette offt wiederholete und ſagte: Aſcendam ad Dominum meum. Durch einen ſeeligen Tod Fahr ich hinauff zu GOtt. Diß iſt die froͤliche Zuverſicht des Philippi Melanchtho- Sic ego quotidie de lecto ſurgo precando So ſteh aus meinem Bett ich taͤglich auff und bete. Daß ich dir/ Tod/ duꝛch Gott friſch unteꝛ Augen trete. alle D iij
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des HErren JEſu/
nem lieben Koͤnige moͤchte in das Himmliſche Jeruſa-
lem einziehen. Diß iſt der Reuteriſche Tod/ den der Poet
(t) Stigelius begehrte. Diß iſt die Karet und Himmelwagen/
darauff ein ander Poet/ nehmlich der Eobanus Heſſus, zum
HErren auffzufahren ſich troͤſtete/ wenn Er auff ſeinem Tod-
bette offt wiederholete und ſagte:
Aſcendam ad Dominum meum.
Durch einen ſeeligen Tod
Fahr ich hinauff zu GOtt.
Diß iſt die froͤliche Zuverſicht des Philippi Melanchtho-
nis, da er aus groſſem Muth/ allzeit umb einen froͤlichen Tod
hat/ und von ſich ſelber ſchreibet:
Sic ego quotidie de lecto ſurgo precando
Ut mens ad mortem ſit duce læta DEO. (y)
So ſteh aus meinem Bett ich taͤglich auff und bete.
Daß ich dir/ Tod/ duꝛch Gott friſch unteꝛ Augen trete.
Diß iſt die Freude/ und Begierde nach dem himliſchen Vater-
land/ dadurch ſich der Glorwuͤrdigſte Kaͤyſer (z) Rudolphus.
II. auff ſeinem Todbette auffrichtete. Denn als er vermer-
cket daß er itzt ſterben ſolte hat er unter andern ſchoͤnen Reden
zu ſeinen Soͤhnen auch folgender Geſtalt geſaget/ als er von
ſeinem Herren Vatern ſeeligſtes Andenckens aus Spanien
waͤre in Deutſchland/ diß ſein vergaͤngliches Vaterland durch
einen Legatum erfodert worden/ ſey Er ſo freudig worden/
daß er die gantze Nacht fuͤr Freuden nicht habe ſchlaffen koͤn-
nen/ wie viel froͤlicher ſolte Er denn nu ſeyn/ da ihn ſein Him̃-
liſcher Vater ins ewige Vaterland wuͤrde abfodern/ wo keine
Umbwechſelung der Zeiten/ und keine Truͤbſal mehr ſein wuͤr-
de. Ja diß iſt der Heldenmuth ſo vieler tauſend Martyrer/
die den Todt mit ſo freudiger Beſtaͤndigkeit erlitten. Wer
wolte ſich denn betruͤden/ weñ man zu dem gelanget/ wornach
alle
(z) vid. The-
atr. hiſtor.
Chriſt.
Matth: lib.
IV. p. 799. b.
D iij
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