Lindner, Abraham: Traur-und Trost Advent des HERREN JEsu/ Bey Christlichem Leichbegängnüs. Steinaw an der Oder, 1662.Traur- und Trost-Advent/ kwickungs-Zeit. Denn der Tag des Todes ist ja eines jedenjüngster und letzter Tag/ solten denn fromme Christen darnach (m) Gen. 49. v. 18.nicht gleichfals hertzlich verlangen haben? Jch meyne traun/ Ja diß ist das Heyl/ darauff der sterbende Jacob wartet. (m) Diß ist des geängstigten Davids Trost/ bey dessen Habhaf- (n) Ps. 73 v 25tigkeit und Erlangung er weder nach Himmel noch Erden (o) Ps. 120. v 5fraget/ [n] sondern als ein Fremdling (o) nach dem all- gemeinen Vaterland aller Heiligen zueilet/ wie der H. (p) de Bon. Mort. cap. 2Ambrosius redet (p) diß ist der Friede/ darinnen der alte Simeon hinzufahren gedencket (q) gleich als aus den (q) Luc. 2. v. 29.Banden in die Freyheit/ wie es abermal der H. Ambrosius glossiret, (r) diß ist die Lust/ welche der Hocherlauchte Apo- (r) d. l. di- mitti petit, qvasi a vin- culis qvibus dam ad li- bertatem festinaret.stel Paulus gehabt abzuscheinen/ und bey Christo zu seyn. (s) welches ihm der vornehme Jurist (t) Andreas Zoch und der berühmte Medicus (t) Leonhardus Fuchs/ als auch ein edeler Patricius zu Breßlaw (u) H. Roetelius und viel an- dere abgelernet. Diß ist die Tröstligkeit des Märterers Ste- phani davon des Bembus (x) Versch bekandt: Ibat ovans animis, & spe sua damna Ievabae. nem
Traur- und Troſt-Advent/ kwickungs-Zeit. Denn der Tag des Todes iſt ja eines jedenjuͤngſter und letzter Tag/ ſolten denn from̃e Chriſten darnach (m) Gen. 49. v. 18.nicht gleichfals hertzlich verlangen haben? Jch meyne traun/ Ja diß iſt das Heyl/ darauff der ſterbende Jacob wartet. (m) Diß iſt des geaͤngſtigten Davids Troſt/ bey deſſen Habhaf- (n) Pſ. 73 v 25tigkeit und Erlangung er weder nach Himmel noch Erden (o) Pſ. 120. v 5fraget/ [n] ſondern als ein Fremdling (o) nach dem all- gemeinen Vaterland aller Heiligen zueilet/ wie der H. (p) de Bon. Mort. cap. 2Ambroſius redet (p) diß iſt der Friede/ darinnen der alte Simeon hinzufahren gedencket (q) gleich als aus den (q) Luc. 2. v. 29.Banden in die Freyheit/ wie es abermal der H. Ambroſius glosſiret, (r) diß iſt die Luſt/ welche der Hocherlauchte Apo- (r) d. l. di- mitti petit, qvaſi à vin- culis qvibus dam ad li- bertatem feſtinaret.ſtel Paulus gehabt abzuſcheinen/ und bey Chriſto zu ſeyn. (s) welches ihm der vornehme Juriſt (t) Andreas Zoch und der beruͤhmte Medicus (t) Leonhardus Fuchs/ als auch ein edeler Patricius zu Breßlaw (u) H. Roetelius und viel an- dere abgelernet. Diß iſt die Troͤſtligkeit des Maͤrterers Ste- phani davon des Bembus (x) Verſch bekandt: Ibat ovans animis, & ſpe ſua damna Ievabae. nem
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Traur- und Troſt-Advent/
kwickungs-Zeit. Denn der Tag des Todes iſt ja eines jeden
juͤngſter und letzter Tag/ ſolten denn from̃e Chriſten darnach
nicht gleichfals hertzlich verlangen haben? Jch meyne traun/
Ja diß iſt das Heyl/ darauff der ſterbende Jacob wartet. (m)
Diß iſt des geaͤngſtigten Davids Troſt/ bey deſſen Habhaf-
tigkeit und Erlangung er weder nach Himmel noch Erden
fraget/ [n] ſondern als ein Fremdling (o) nach dem all-
gemeinen Vaterland aller Heiligen zueilet/ wie der H.
Ambroſius redet (p) diß iſt der Friede/ darinnen der alte
Simeon hinzufahren gedencket (q) gleich als aus den
Banden in die Freyheit/ wie es abermal der H. Ambroſius
glosſiret, (r) diß iſt die Luſt/ welche der Hocherlauchte Apo-
ſtel Paulus gehabt abzuſcheinen/ und bey Chriſto zu ſeyn.
(s) welches ihm der vornehme Juriſt (t) Andreas Zoch und
der beruͤhmte Medicus (t) Leonhardus Fuchs/ als auch ein
edeler Patricius zu Breßlaw (u) H. Roetelius und viel an-
dere abgelernet. Diß iſt die Troͤſtligkeit des Maͤrterers Ste-
phani davon des Bembus (x) Verſch bekandt:
(m) Gen. 49.
v. 18.
(n) Pſ. 73 v 25
(o) Pſ. 120. v 5
(p) de Bon.
Mort. cap. 2
(q) Luc. 2. v.
29.
(r) d. l. di-
mitti petit,
qvaſi à vin-
culis qvibus
dam ad li-
bertatem
feſtinaret.
Ibat ovans animis, & ſpe ſua damna Ievabae.
Er gieng hin Freuden-voll/ mit unerſchrocknem Hertzen/ und
haͤtt in Hoffnung Troſt bey ſeinen Todes-Schmertzen. Diß
iſt des [t] Bedæ verlangen dadurch er begehret ſeinẽ Koͤ-
nig den HErren Chriſtum in ſeiner ſchoͤne zuſehen. Diß
iſt das ſehnliche Seuffzen (r) Hertzogs Georgens zur Li-
gnitz/ weñ Er in ſeiner Todes-Stunde ſchrie/ Ach mein HErꝛ
JEſu kom̃ und erbarme dich mein. Diß iſt das aͤngſtig-
liche harꝛen der Fuͤrſtin (r) Agnes, Fuͤrſten von Anhalt H.
Joachim Ernſtes Gemahlin/ welche auch/ wie unſere ſeelige
Frau Heynin uͤmb die Advents-Zeit verſchieden/ als ſie nach
der Zukunfft des HErren JEſu mit verlangen ſchrie und ſeuf-
zete: Ach daß es doch bald Tag wuͤrde/ daß ich mit mei-
nem
(s) Philip. 1.
v. 23.
(t) Mylius
in Apopht.
mor.
(u) Gryn. in
Apophth.
mor.
(x) Me-
lancht. in
Expl. Evãg.
Fer u. Nat.
p. 210. Tom. 1.
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