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Silber, Wolffgang: Septem folia sem per virentia, quæ vitis nostra in crucem elevata emisit. Görlitz, 1618.

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seumet hat/ sondern sich embsig vnd andechtig dazu gen-
funden. Davon der Erste Psalmen seine verheischung
thut:
Wol dem Menschen/ so da lust hat zum Gesetze des HEr-
ren/ der ist wie ein Bawm gepflantzet an die Wasserbeche/ das er
seine Frucht bringe zu seiner zeit/ vnd seine Bletter verwelcken
nicht/ vnd was er macht/ das gereth wol. N B. Wie ein See-
bladt im frischen Wasser immer grunet/ vnd frisch blei-
bet/ also wird auch eines solchen Menschen Hertz/ vnd
Glaube immer grün/ vnd frisch behalten/ durch krafft
des wortes Gottes/ zum Ewigen Leben.

II. Fide in Christum: Durch waren Glauben
an den Ewigen Sohn Gottes/ welcher aus dem gehör
Göttliches Wortes herkömmet.
Rom. 10. vnd ist die tu-
gendt/ die für Gott angenem/ vnd wolgefellig macht:
Nicht zwar als ein werck/ oder eigen verdienst:
sed pro-
pter objectum, quod comprehendit:
Sondern vmb des
HErren Christi willen/ den der wahre Glaube ergreif-
fet vnd fasset.

III. Usu Sacramentorum: Mit fleissigem gebrauch
der Heyligen Sacramenten/ sonderlich der
Absolution
vnd Hochwürdigen Abendmahls/ dardurch der Glau-
be mächtiglich gestercket/ ja gleichsam geneeret vnnd
erhalten wird. Dazu sie sich denn bey gesunden lebe-
tagen offt gefunden/ Auch in werender Leibes schwach-
heit zu Hause vnterschiedliche mal
communiciret: Wie
sonderlich noch den letzten Tag vor jhrem seligen Ab-
schiede/ da sie das Heylige Abendmahl vnd
Absolution
mit gebürlicher reverentz empfangen.

IV. Ardentiprecatione: Mit hertzlichem innbrün-
stigem Gebeth/ darinne sie vnnachlässig/ vnd stets an-
gehalten: Vnd weisens jhre Bettbüchlein/ wie fleissig

sie
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ſeumet hat/ ſondern ſich embſig vnd andechtig dazu gẽ-
funden. Davon der Erſte Pſalmen ſeine verheiſchung
thut:
Wol dem Menſchen/ ſo da luſt hat zum Geſetze des HEr-
ren/ der iſt wie ein Bawm gepflantzet an die Waſſerbeche/ das er
ſeine Frucht bringe zu ſeiner zeit/ vnd ſeine Bletter verwelcken
nicht/ vnd was er macht/ das gereth wol. N B. Wie ein See-
bladt im friſchen Waſſer immer grunet/ vnd friſch blei-
bet/ alſo wird auch eines ſolchen Menſchen Hertz/ vnd
Glaube immer gruͤn/ vnd friſch behalten/ durch krafft
des wortes Gottes/ zum Ewigen Leben.

II. Fide in Chriſtum: Durch waren Glauben
an den Ewigen Sohn Gottes/ welcher aus dem gehoͤr
Goͤttliches Wortes herkoͤmmet.
Rom. 10. vnd iſt die tu-
gendt/ die fuͤr Gott angenem/ vnd wolgefellig macht:
Nicht zwar als ein werck/ oder eigen verdienſt:
ſed pro-
pter objectum, quod comprehendit:
Sondern vmb des
HErren Chriſti willen/ den der wahre Glaube ergreif-
fet vnd faſſet.

III. Uſu Sacramentorum: Mit fleiſſigem gebrauch
der Heyligen Sacramenten/ ſonderlich der
Abſolution
vnd Hochwuͤrdigen Abendmahls/ dardurch der Glau-
be maͤchtiglich geſtercket/ ja gleichſam geneeret vnnd
erhalten wird. Dazu ſie ſich denn bey geſunden lebe-
tagen offt gefunden/ Auch in werender Leibes ſchwach-
heit zu Hauſe vnterſchiedliche mal
communiciret: Wie
ſonderlich noch den letzten Tag vor jhrem ſeligen Ab-
ſchiede/ da ſie das Heylige Abendmahl vnd
Abſolution
mit gebuͤrlicher reverentz empfangen.

IV. Ardentiprecatione: Mit hertzlichem innbruͤn-
ſtigem Gebeth/ darinne ſie vnnachlaͤſſig/ vnd ſtets an-
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[0037] ſeumet hat/ ſondern ſich embſig vnd andechtig dazu gẽ- funden. Davon der Erſte Pſalmen ſeine verheiſchung thut: Wol dem Menſchen/ ſo da luſt hat zum Geſetze des HEr- ren/ der iſt wie ein Bawm gepflantzet an die Waſſerbeche/ das er ſeine Frucht bringe zu ſeiner zeit/ vnd ſeine Bletter verwelcken nicht/ vnd was er macht/ das gereth wol. N B. Wie ein See- bladt im friſchen Waſſer immer grunet/ vnd friſch blei- bet/ alſo wird auch eines ſolchen Menſchen Hertz/ vnd Glaube immer gruͤn/ vnd friſch behalten/ durch krafft des wortes Gottes/ zum Ewigen Leben. II. Fide in Chriſtum: Durch waren Glauben an den Ewigen Sohn Gottes/ welcher aus dem gehoͤr Goͤttliches Wortes herkoͤmmet. Rom. 10. vnd iſt die tu- gendt/ die fuͤr Gott angenem/ vnd wolgefellig macht: Nicht zwar als ein werck/ oder eigen verdienſt: ſed pro- pter objectum, quod comprehendit: Sondern vmb des HErren Chriſti willen/ den der wahre Glaube ergreif- fet vnd faſſet. III. Uſu Sacramentorum: Mit fleiſſigem gebrauch der Heyligen Sacramenten/ ſonderlich der Abſolution vnd Hochwuͤrdigen Abendmahls/ dardurch der Glau- be maͤchtiglich geſtercket/ ja gleichſam geneeret vnnd erhalten wird. Dazu ſie ſich denn bey geſunden lebe- tagen offt gefunden/ Auch in werender Leibes ſchwach- heit zu Hauſe vnterſchiedliche mal communiciret: Wie ſonderlich noch den letzten Tag vor jhrem ſeligen Ab- ſchiede/ da ſie das Heylige Abendmahl vnd Abſolution mit gebuͤrlicher reverentz empfangen. IV. Ardentiprecatione: Mit hertzlichem innbruͤn- ſtigem Gebeth/ darinne ſie vnnachlaͤſſig/ vnd ſtets an- gehalten: Vnd weiſens jhre Bettbuͤchlein/ wie fleiſſig ſie E iij

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Zitationshilfe: Silber, Wolffgang: Septem folia sem per virentia, quæ vitis nostra in crucem elevata emisit. Görlitz, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509925/37>, abgerufen am 21.11.2024.