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Silber, Wolfgang: Threnodia Parturientis. Görlitz, 1628.

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hohe Leute betrübet/ vnd kleinmütig. Sintemahl in heroicis
naturis/
in grossen hohen Leuten die storgai naturales/ Das ist/
Die hertzlichen sehnlichen Liebes gedancken gegen die Ahn-
verwandten viel herrlicher/ vnd kräfftiger/ als in gemeinen
Leuten: Wie auch der gelehrte Heyde Homerus bezeuget.
2. Thess. 4.
v.
13.
Aber/ wie dem allem/ sollen wir doch gebührliche masse hal-
Syr. 38,
v.
17. 24.
ten/ als Christen/ das wir nicht wie die Heyden trawren/ die
keine hoffnung haben:

Jam maesta quiesce querela,
Lachrymas suspendite matres,
Nullus sua pignora plangat,
Mors haec reparatio vitae est.

Hört auff zu weinen vnd klagen/
Weint nicht als wolt jhr verzagen/
Gott sol man nicht wiederstreben/
Durch den todt gehn wir ins leben.

Lasset vns wenden zu dem H. Ertz Vater Iacob/ der eben in
dem Spittal auch kranck gelegen/ darein vnser hochbetrüb-
ter Herr Witber/ etc. S. Gn. durch Gottes Väterliches ver-
Hebr. 12.
v.
6.
hengnüß an itzo gerahten: Quem enim diligit Dominus, ca-
stigat, & corripit omnem filium, quem suscipit: Et; quis San-
ctorum sine tribulatione?
Wen Gott lieb hat/ den züch-
tiget er/ vnd helt jhn vnter der Ruhten/ wie ein Vater sein
Prov. 3. v. 11.liebes Kindt. Er steupet aber einen ieglichen Sohn den
er auffnimmet. Proverb. 3. Hebr. 12.

Gen. 35. v. 9.Dem lieben Iacob/ der erst neulich mit Gott geredet/
wie ein Freund mit dem andern/ vnd zog nu dahin mit siche-
v. 17.rem geleit/ Dem starb vnter wegens seine hertz allerliebeste
Rahel in Kindeßnötten/ auff freyer Strassen/ im Felde/ vnter
v. 18.offenem Himmel/ gantz plötzlich/ vnd vnversehens/ da der sache
kein Menschlicher rath war. Ach das gieng dem guten Mann
gar sehr zu hertzen/ das er sie auch als ein Frembdling an freyer
v. 19.Strassen allda begraben muste/ auff dem Wege bey Ephrath.

O wie

hohe Leute betruͤbet/ vnd kleinmuͤtig. Sintemahl in heroicis
naturis/
in groſſen hohen Leuten die ϛόργαι naturales/ Das iſt/
Die hertzlichen ſehnlichen Liebes gedancken gegen die Ahn-
verwandten viel herrlicher/ vnd kraͤfftiger/ als in gemeinen
Leuten: Wie auch der gelehrte Heyde Homerus bezeuget.
2. Theſs. 4.
v.
13.
Aber/ wie dem allem/ ſollen wir doch gebuͤhrliche maſſe hal-
Syr. 38,
v.
17. 24.
ten/ als Chriſten/ das wir nicht wie die Heyden trawren/ die
keine hoffnung haben:

Jam mæſta quieſce querela,
Lachrymas ſuſpendite matres,
Nullus ſua pignora plangat,
Mors hæc reparatio vitæ eſt.

Hoͤrt auff zu weinen vnd klagen/
Weint nicht als wolt jhr verzagen/
Gott ſol man nicht wiederſtreben/
Durch den todt gehn wir ins leben.

Laſſet vns wenden zu dem H. Ertz Vater Iacob/ der eben in
dem Spittal auch kranck gelegen/ darein vnſer hochbetruͤb-
ter Herr Witber/ ꝛc. S. Gn. durch Gottes Vaͤterliches ver-
Hebr. 12.
v.
6.
hengnuͤß an itzo gerahten: Quem enim diligit Dominus, ca-
ſtigat, & corripit omnem filium, quem ſuſcipit: Et; quis San-
ctorum ſine tribulatione?
Wen Gott lieb hat/ den zuͤch-
tiget er/ vnd helt jhn vnter der Ruhten/ wie ein Vater ſein
Prov. 3. v. 11.liebes Kindt. Er ſteupet aber einen ieglichen Sohn den
er auffnimmet. Proverb. 3. Hebr. 12.

Gen. 35. v. 9.Dem lieben Iacob/ der erſt neulich mit Gott geredet/
wie ein Freund mit dem andern/ vnd zog nu dahin mit ſiche-
v. 17.rem geleit/ Dem ſtarb vnter wegens ſeine hertz allerliebeſte
Rahel in Kindeßnoͤtten/ auff freyer Straſſen/ im Felde/ vnter
v. 18.offenem Him̃el/ gantz ploͤtzlich/ vñ vnverſehens/ da der ſache
kein Menſchlicher rath war. Ach das gieng dem guten Mañ
gar ſehr zu hertzẽ/ das er ſie auch als ein Frembdling an freyer
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[[24]/0024] hohe Leute betruͤbet/ vnd kleinmuͤtig. Sintemahl in heroicis naturis/ in groſſen hohen Leuten die ϛόργαι naturales/ Das iſt/ Die hertzlichen ſehnlichen Liebes gedancken gegen die Ahn- verwandten viel herrlicher/ vnd kraͤfftiger/ als in gemeinen Leuten: Wie auch der gelehrte Heyde Homerus bezeuget. Aber/ wie dem allem/ ſollen wir doch gebuͤhrliche maſſe hal- ten/ als Chriſten/ das wir nicht wie die Heyden trawren/ die keine hoffnung haben: 2. Theſs. 4. v. 13. Syr. 38, v. 17. 24. Jam mæſta quieſce querela, Lachrymas ſuſpendite matres, Nullus ſua pignora plangat, Mors hæc reparatio vitæ eſt. Hoͤrt auff zu weinen vnd klagen/ Weint nicht als wolt jhr verzagen/ Gott ſol man nicht wiederſtreben/ Durch den todt gehn wir ins leben. Laſſet vns wenden zu dem H. Ertz Vater Iacob/ der eben in dem Spittal auch kranck gelegen/ darein vnſer hochbetruͤb- ter Herr Witber/ ꝛc. S. Gn. durch Gottes Vaͤterliches ver- hengnuͤß an itzo gerahten: Quem enim diligit Dominus, ca- ſtigat, & corripit omnem filium, quem ſuſcipit: Et; quis San- ctorum ſine tribulatione? Wen Gott lieb hat/ den zuͤch- tiget er/ vnd helt jhn vnter der Ruhten/ wie ein Vater ſein liebes Kindt. Er ſteupet aber einen ieglichen Sohn den er auffnimmet. Proverb. 3. Hebr. 12. Hebr. 12. v. 6. Prov. 3. v. 11. Dem lieben Iacob/ der erſt neulich mit Gott geredet/ wie ein Freund mit dem andern/ vnd zog nu dahin mit ſiche- rem geleit/ Dem ſtarb vnter wegens ſeine hertz allerliebeſte Rahel in Kindeßnoͤtten/ auff freyer Straſſen/ im Felde/ vnter offenem Him̃el/ gantz ploͤtzlich/ vñ vnverſehens/ da der ſache kein Menſchlicher rath war. Ach das gieng dem guten Mañ gar ſehr zu hertzẽ/ das er ſie auch als ein Frembdling an freyer Straſſen allda begraben muſte/ auff dem Wege bey Ephrath. O wie Gen. 35. v. 9. v. 17. v. 18. v. 19.

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Zitationshilfe: Silber, Wolfgang: Threnodia Parturientis. Görlitz, 1628, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509956/24>, abgerufen am 21.11.2024.