Etner, Martin: Christliche Leichpredigt/ Vber die Wort. Wittenberg, 1618.Christliche Leichpredigt. Weltliche Weißheit/ welche in Geistlichen Sachen gar zurThorheit wird. Denn der Natürliche Mensch/ vernim- met nichts von dem/ das des Geistes Gottes ist/ Es ist jhm eine Thorheit vnd kans nicht verstehen (wie es Theophi lactus außleget) Durch den Geist aus Gott verstehet er den heiligen Geist/ so vom Vater vnnd Sohne außgehet/ vnd ohne welchen niemand Jesum einen HErren heissen kan/ 1. Cor. 12. Sollen derowegen jhn anruffen vnd bi[t]- ten/ O heiliges Liecht/ Edler Hort/ Laß vns leuchten des Lebens Wort/ vnnd lehr vns GOtt recht erkennen/ Von Hertzen Vater jhn nennen/ O HErr behüte etc. Die 2. Wirckung des heiligen Geistes ist/ daß wir auch Die Weltliche Klugheit der Menschen ist auch vnter die Eitel- B iij
Chriſtliche Leichpredigt. Weltliche Weißheit/ welche in Geiſtlichen Sachen gar zurThorheit wird. Denn der Natuͤrliche Menſch/ vernim- met nichts von dem/ das des Geiſtes Gottes iſt/ Es iſt jhm eine Thorheit vnd kans nicht verſtehen (wie es Theophi lactus außleget) Durch den Geiſt aus Gott verſtehet er den heiligen Geiſt/ ſo vom Vater vnnd Sohne außgehet/ vnd ohne welchen niemand Jeſum einen HErren heiſſen kan/ 1. Cor. 12. Sollen derowegen jhn anruffen vnd bi[t]- ten/ O heiliges Liecht/ Edler Hort/ Laß vns leuchten des Lebens Wort/ vnnd lehr vns GOtt recht erkennen/ Von Hertzen Vater jhn nennen/ O HErr behuͤte etc. Die 2. Wirckung des heiligen Geiſtes iſt/ daß wir auch Die Weltliche Klugheit der Menſchen iſt auch vnter die Eitel- B iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0013" n="[13]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/> Weltliche Weißheit/ welche in Geiſtlichen Sachen gar zur<lb/> Thorheit wird. Denn der Natuͤrliche Menſch/ vernim-<lb/> met nichts von dem/ das des Geiſtes Gottes iſt/ Es iſt jhm<lb/> eine Thorheit vnd kans nicht verſtehen (wie es <hi rendition="#aq">Theophi<lb/> lactus</hi> außleget) Durch den Geiſt aus Gott verſtehet er<lb/> den heiligen Geiſt/ ſo vom Vater vnnd Sohne außgehet/<lb/> vnd ohne welchen niemand Jeſum einen HErren heiſſen<lb/> kan/ 1. Cor. 12. Sollen derowegen jhn anruffen vnd bi<supplied>t</supplied>-<lb/> ten/ O heiliges Liecht/ Edler Hort/ Laß vns leuchten des<lb/> Lebens Wort/ vnnd lehr vns GOtt recht erkennen/ Von<lb/> Hertzen Vater jhn nennen/ O HErr behuͤte etc.</p><lb/> <p>Die 2. Wirckung des heiligen Geiſtes iſt/ daß wir auch<lb/> recht reden koͤnnen von Gott. Denn ſo ſagt der Apoſtel.<lb/> Welches wir auch reden/ nicht mit worten/ welche Menſchli-<lb/> che Weißheit lehren kan/ ſondern mit worten/ welche der<lb/> heilige Geiſt lehret/ nemblichen in dem geoffenbareten<lb/> Worte Gottes. Welches wol zu mercken/ wider die jeni-<lb/> gen/ welche in jhren Predigten vnnd <hi rendition="#k">r</hi>eden meiſtentheils<lb/> nur aus des <hi rendition="#aq">Ariſtotelis, Platonis, Ciceronis,</hi> vnd anderer<lb/> vnglaͤubiger Heyden Buͤcher/ <hi rendition="#aq">Sententias</hi> vnnd Spruͤche<lb/> vorbringen/ da ſie doch ſolten aus Gottes Worte reden/<lb/> das da iſt eine Krafft Gottes/ ſelig zu machen alle die dar-<lb/> an gleuben/ Rom. 1. Alſo machte es S. Petrus am heili-<lb/> gen Pfingſttage/ da er im Namen der andern Apoſteln<lb/> aufftratt/ vnd ſeine Reden gruͤndete auff die Schrifften<lb/> der heiligen Propheten Actor. 2. Chriſtus der <hi rendition="#g">HERR</hi><lb/> redet auch nach ſeiner Aufferſtehung mit ſeinen Juͤngern<lb/> aus Moſe/ aus den Pſalmen vnd Propheten/ denn die ſinds<lb/> die von jhm zeugen/ Joh. 5.</p><lb/> <p>Die Weltliche Klugheit der Menſchen iſt auch vnter die<lb/> <fw type="sig" place="bottom">B iij</fw><fw type="catch" place="bottom">Eitel-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[13]/0013]
Chriſtliche Leichpredigt.
Weltliche Weißheit/ welche in Geiſtlichen Sachen gar zur
Thorheit wird. Denn der Natuͤrliche Menſch/ vernim-
met nichts von dem/ das des Geiſtes Gottes iſt/ Es iſt jhm
eine Thorheit vnd kans nicht verſtehen (wie es Theophi
lactus außleget) Durch den Geiſt aus Gott verſtehet er
den heiligen Geiſt/ ſo vom Vater vnnd Sohne außgehet/
vnd ohne welchen niemand Jeſum einen HErren heiſſen
kan/ 1. Cor. 12. Sollen derowegen jhn anruffen vnd bit-
ten/ O heiliges Liecht/ Edler Hort/ Laß vns leuchten des
Lebens Wort/ vnnd lehr vns GOtt recht erkennen/ Von
Hertzen Vater jhn nennen/ O HErr behuͤte etc.
Die 2. Wirckung des heiligen Geiſtes iſt/ daß wir auch
recht reden koͤnnen von Gott. Denn ſo ſagt der Apoſtel.
Welches wir auch reden/ nicht mit worten/ welche Menſchli-
che Weißheit lehren kan/ ſondern mit worten/ welche der
heilige Geiſt lehret/ nemblichen in dem geoffenbareten
Worte Gottes. Welches wol zu mercken/ wider die jeni-
gen/ welche in jhren Predigten vnnd reden meiſtentheils
nur aus des Ariſtotelis, Platonis, Ciceronis, vnd anderer
vnglaͤubiger Heyden Buͤcher/ Sententias vnnd Spruͤche
vorbringen/ da ſie doch ſolten aus Gottes Worte reden/
das da iſt eine Krafft Gottes/ ſelig zu machen alle die dar-
an gleuben/ Rom. 1. Alſo machte es S. Petrus am heili-
gen Pfingſttage/ da er im Namen der andern Apoſteln
aufftratt/ vnd ſeine Reden gruͤndete auff die Schrifften
der heiligen Propheten Actor. 2. Chriſtus der HERR
redet auch nach ſeiner Aufferſtehung mit ſeinen Juͤngern
aus Moſe/ aus den Pſalmen vnd Propheten/ denn die ſinds
die von jhm zeugen/ Joh. 5.
Die Weltliche Klugheit der Menſchen iſt auch vnter die
Eitel-
B iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |