Etner, Martin: Christliche Leichpredigt/ Vber die Wort. Wittenberg, 1618.Christliche Leichpredigt. Eitelkeit vnd Vanitet gezehlet/ Aber das Wort des HEr-ren bleibet ewiglich/ Esa. 40. Himmel vnd Erden wer- den vergehen/ aber die Wort Christi vergehen nicht/ Luc. 21. Die dritte Wirckung des heiligen Geistes in vns ist/ DE
Chriſtliche Leichpredigt. Eitelkeit vnd Vanitet gezehlet/ Aber das Wort des HEr-ren bleibet ewiglich/ Eſa. 40. Himmel vnd Erden wer- den vergehen/ aber die Wort Chriſti vergehen nicht/ Luc. 21. Die dritte Wirckung des heiligen Geiſtes in vns iſt/ DE
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0014" n="[14]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/> Eitelkeit vnd <hi rendition="#aq">Vanitet</hi> gezehlet/ Aber das Wort des HEr-<lb/> ren bleibet ewiglich/ Eſa. 40. Himmel vnd Erden wer-<lb/> den vergehen/ aber die Wort Chriſti vergehen nicht/<lb/> Luc. 21.</p><lb/> <p>Die dritte Wirckung des heiligen Geiſtes in vns iſt/<lb/> daß wir/ wie Paulus redet/ Geiſtliche Sachen/ Geiſtlich<lb/> richten/ dieſes verſtehet durch ein Exempel/ wenn ich rede<lb/> vnd ſage/ die todten Leichnam/ wenn ſie gleich lange zeit<lb/> in der Erden gelegen/ verweſen vnd verfaulen/ ſollen wider<lb/> aufferwecket vnd lebendig werden/ vnd mir jemand wider-<lb/> ſpreche/ Es were vnmuͤglich; ſo kan darvon nichts rechtes<lb/> gerichtet werden/ aus Menſchlicher Klugheit vnd Welt-<lb/> weißheit. Wenn man alle <hi rendition="#aq">Philoſophos</hi> vnnd Vernunfft<lb/> zu hauffen naͤhme/ denn es wil Geiſtlich gerichtet ſeyn/<lb/> wenn man aber herfuͤr nimmet/ das Buch des heiligen<lb/> Geiſtes/ die heilige Bibel/ da wird man Zeugniß gnug-<lb/> ſam finden/ daß gleubige Hertzen zur <hi rendition="#aq">affirmativ</hi> werden<lb/> ja vnd Amen ſprechen muͤſſen/ welches dann faſt in allen<lb/> GlaubensArtickeln zu ſehen iſt/ Derowegen ſind ſelige<lb/> Leute nicht die jenigen/ ſo da alles mit der blinden Ver-<lb/> nunfft erforſchen wollen vnd ſehen; ſondern die da nicht<lb/> ſehen vnd doch gleuben/ Johan. 20. In ſolcher betrach-<lb/> tung betet ein Chriſt mit <hi rendition="#aq">Auguſtino: O Domine Ieſu,<lb/> aperi oculos intellectus & mentis meæ, ut mandata tua<lb/> videam & agnoſcam.</hi> HErr Jeſu eroͤffne mir die Au-<lb/><hi rendition="#c">gen meines Verſtandes vnd Gemuͤtes/ daß ich deine<lb/> Befehl recht anſchawen/ erkennen vnd<lb/> betrachten moͤge.</hi></p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">DE</hi> </hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[14]/0014]
Chriſtliche Leichpredigt.
Eitelkeit vnd Vanitet gezehlet/ Aber das Wort des HEr-
ren bleibet ewiglich/ Eſa. 40. Himmel vnd Erden wer-
den vergehen/ aber die Wort Chriſti vergehen nicht/
Luc. 21.
Die dritte Wirckung des heiligen Geiſtes in vns iſt/
daß wir/ wie Paulus redet/ Geiſtliche Sachen/ Geiſtlich
richten/ dieſes verſtehet durch ein Exempel/ wenn ich rede
vnd ſage/ die todten Leichnam/ wenn ſie gleich lange zeit
in der Erden gelegen/ verweſen vnd verfaulen/ ſollen wider
aufferwecket vnd lebendig werden/ vnd mir jemand wider-
ſpreche/ Es were vnmuͤglich; ſo kan darvon nichts rechtes
gerichtet werden/ aus Menſchlicher Klugheit vnd Welt-
weißheit. Wenn man alle Philoſophos vnnd Vernunfft
zu hauffen naͤhme/ denn es wil Geiſtlich gerichtet ſeyn/
wenn man aber herfuͤr nimmet/ das Buch des heiligen
Geiſtes/ die heilige Bibel/ da wird man Zeugniß gnug-
ſam finden/ daß gleubige Hertzen zur affirmativ werden
ja vnd Amen ſprechen muͤſſen/ welches dann faſt in allen
GlaubensArtickeln zu ſehen iſt/ Derowegen ſind ſelige
Leute nicht die jenigen/ ſo da alles mit der blinden Ver-
nunfft erforſchen wollen vnd ſehen; ſondern die da nicht
ſehen vnd doch gleuben/ Johan. 20. In ſolcher betrach-
tung betet ein Chriſt mit Auguſtino: O Domine Ieſu,
aperi oculos intellectus & mentis meæ, ut mandata tua
videam & agnoſcam. HErr Jeſu eroͤffne mir die Au-
gen meines Verſtandes vnd Gemuͤtes/ daß ich deine
Befehl recht anſchawen/ erkennen vnd
betrachten moͤge.
DE
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |