Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696].erhabenen Augen. gehen. Der rothe Drache scheust nach dem mit derSonne bekleideten Weibe gantze Ströme Wassers: so die Erde zwar verschlinget/ Apoc. 12. v. 15. 16. doch so/ daß sie davon schlüpfferig wird. Wie leicht kan da ein Fehl-Trit geschehen? Wie leicht kan der Fuß gleiten? Aber Du leitest mich nach deinem Rath: und nimmest mich endlich mit Ehren an. Psal. 73. v. 24. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen. Fuß ist/ nach der Deutung Cassiodori, hier soviel/ als Gedancken des Hertzens. Jnmassen durch Gedancken man zu bö- sen oder guten Wercken also wird getragen: wie der Leib von seinen Füssen. Wohin auch der heilige Hila- rius abziehlet. Pes enim est pars ultima corporis nostri, imperio men- Pes est pars corporis, omne corpus in res officiendas DOMI- H 2
erhabenen Augen. gehen. Der rothe Drache ſcheuſt nach dem mit derSonne bekleideten Weibe gantze Stroͤme Waſſers: ſo die Erde zwar verſchlinget/ Apoc. 12. v. 15. 16. doch ſo/ daß ſie davon ſchluͤpfferig wird. Wie leicht kan da ein Fehl-Trit geſchehen? Wie leicht kan der Fuß gleiten? Aber Du leiteſt mich nach deinem Rath: und nimmeſt mich endlich mit Ehren an. Pſal. 73. v. 24. Er wird deinen Fuß nicht gleiten laſſen. Fuß iſt/ nach der Deutung Caſſiodori, hier ſoviel/ als Gedancken des Hertzens. Jnmaſſen durch Gedancken man zu boͤ- ſen oder guten Wercken alſo wird getragen: wie der Leib von ſeinen Fuͤſſen. Wohin auch der heilige Hila- rius abziehlet. Pes enim eſt pars ultima corporis noſtri, imperiô men- Pes eſt pars corporis, omne corpus in res officiendas DOMI- H 2
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erhabenen Augen.
gehen. Der rothe Drache ſcheuſt nach dem mit der
Sonne bekleideten Weibe gantze Stroͤme Waſſers:
ſo die Erde zwar verſchlinget/ Apoc. 12. v. 15. 16. doch ſo/
daß ſie davon ſchluͤpfferig wird. Wie leicht kan da ein
Fehl-Trit geſchehen? Wie leicht kan der Fuß gleiten?
Aber Du leiteſt mich nach deinem Rath: und nimmeſt
mich endlich mit Ehren an. Pſal. 73. v. 24. Er wird
deinen Fuß nicht gleiten laſſen. Fuß iſt/ nach
der Deutung Caſſiodori, hier ſoviel/ als Gedancken
des Hertzens. Jnmaſſen durch Gedancken man zu boͤ-
ſen oder guten Wercken alſo wird getragen: wie der
Leib von ſeinen Fuͤſſen. Wohin auch der heilige Hila-
rius abziehlet.
Pes enim eſt pars ultima corporis noſtri, imperiô men-
tis locorum nos permutatione transponens. Ad cujus
ſimilitudinem cogitationes qvoqve noſtras pedes voca-
mus: per qvas in bonas malasqve partes accedimus.
Caſſiod. in h. l.
Pes eſt pars corporis, omne corpus in res officiendas
agendasqve circumferens. Et qvia Scriptura incorpo-
ralia per corporalia docet, & inviſibilia per viſibilia de-
monſtrat: ſub pedis nomine motus mentis noſtræ inceſ-
ſusqve ſignificat: ut in hoc eodem Propheta: Mei au-
tem paulò minùs moti ſunt pedes. Utiqve hi ſemper
carnales moventur in corpore. Et qvomodo periculi
res eſt, qvod pene ſint moti: qvorum, ut ſemper mo-
veantur, proprium officium eſt? Sed & in Evangeliis
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