Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696].Die nach den Rettungs-Bergen diese stehet/ jenes wendet sich. Biß daher leyden wirHunger und Durst/ sind nacket und werden geschla- gen/ und haben keine bleibende Stäte (unter unsern Füssen): müssen auch die heiligen Apostel klagen. 1. Cor. 4. v. 11. Die Gottlosen legen mir Stricke: muß auch wol David und manche gläubige Seele sagen/ aus Psal. 119. v. 110. Sie stellen mir Fallen an den Weg. Psal. 148. v. 6. Wie leicht kan man da gefangen werden/ oder doch in Unglück fallen? Aber der HERR wird deinen Fuß nicht gleiten lassen. Non da- bit in commotionem. Er wird deinen Fuß nicht glei- ten; oder/ so ja gleiten/ doch nicht gar ausrencken; über Vermögen nicht versuchet werden lassen. 1. Cor. 10. v. 13. Er hat ja seinen Engeln befohlen über dir: daß sie dich auf den Händen tragen: und du deinen Fuß nicht an einen Stein stössest. Psal. 91. v. 11. 12. Er weiß auch aus dem gleiten zu reissen: Psal. 116. v. 8. und auf weiten Raum/ ja auf einen Felsen/ zu stellen. Psal. 31. v. 9. Psal. 40. v. 3. Jst die Welt so enge/ daß man überall anstösset: ist sie so schlüpfrich/ daß man nirgends festen Fuß zu se- tzen hat? O deshalben unverzagt! GOTTES Hand kan wunderlich durchführen. Psal. 4. v. 4. Und ist selbst ein Felsen/ mitten unter allen Tieffen: da errettet und versorget werden/ die nichts inne haben/ und doch alles haben. 2. Cor. 6. v. 10. Darumb abermahls beglückte Augen/
Die nach den Rettungs-Bergen dieſe ſtehet/ jenes wendet ſich. Biß daher leyden wirHunger und Durſt/ ſind nacket und werden geſchla- gen/ und haben keine bleibende Staͤte (unter unſern Fuͤſſen): muͤſſen auch die heiligen Apoſtel klagen. 1. Cor. 4. v. 11. Die Gottloſen legen mir Stricke: muß auch wol David und manche glaͤubige Seele ſagen/ aus Pſal. 119. v. 110. Sie ſtellen mir Fallen an den Weg. Pſal. 148. v. 6. Wie leicht kan man da gefangen werden/ oder doch in Ungluͤck fallen? Aber der HERR wird deinen Fuß nicht gleiten laſſen. Non da- bit in commotionem. Er wird deinen Fuß nicht glei- ten; oder/ ſo ja gleiten/ doch nicht gar ausrencken; uͤber Vermoͤgen nicht verſuchet werden laſſen. 1. Cor. 10. v. 13. Er hat ja ſeinen Engeln befohlen uͤber dir: daß ſie dich auf den Haͤnden tragen: und du deinen Fuß nicht an einen Stein ſtoͤſſeſt. Pſal. 91. v. 11. 12. Er weiß auch aus dem gleiten zu reiſſen: Pſal. 116. v. 8. und auf weiten Raum/ ja auf einen Felſen/ zu ſtellen. Pſal. 31. v. 9. Pſal. 40. v. 3. Jſt die Welt ſo enge/ daß man uͤberall anſtoͤſſet: iſt ſie ſo ſchluͤpfrich/ daß man nirgends feſten Fuß zu ſe- tzen hat? O deshalben unverzagt! GOTTES Hand kan wunderlich durchfuͤhren. Pſal. 4. v. 4. Und iſt ſelbſt ein Felſen/ mitten unter allen Tieffen: da errettet und verſorget werden/ die nichts inne haben/ und doch alles haben. 2. Cor. 6. v. 10. Darumb abermahls begluͤckte Augen/
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Die nach den Rettungs-Bergen
dieſe ſtehet/ jenes wendet ſich. Biß daher leyden wir
Hunger und Durſt/ ſind nacket und werden geſchla-
gen/ und haben keine bleibende Staͤte (unter unſern
Fuͤſſen): muͤſſen auch die heiligen Apoſtel klagen. 1. Cor.
4. v. 11. Die Gottloſen legen mir Stricke: muß auch
wol David und manche glaͤubige Seele ſagen/ aus
Pſal. 119. v. 110. Sie ſtellen mir Fallen an den Weg.
Pſal. 148. v. 6. Wie leicht kan man da gefangen werden/
oder doch in Ungluͤck fallen? Aber der HERR
wird deinen Fuß nicht gleiten laſſen. Non da-
bit in commotionem. Er wird deinen Fuß nicht glei-
ten; oder/ ſo ja gleiten/ doch nicht gar ausrencken; uͤber
Vermoͤgen nicht verſuchet werden laſſen. 1. Cor. 10. v. 13.
Er hat ja ſeinen Engeln befohlen uͤber dir: daß ſie dich
auf den Haͤnden tragen: und du deinen Fuß nicht an
einen Stein ſtoͤſſeſt. Pſal. 91. v. 11. 12. Er weiß auch aus
dem gleiten zu reiſſen: Pſal. 116. v. 8. und auf weiten
Raum/ ja auf einen Felſen/ zu ſtellen. Pſal. 31. v. 9. Pſal.
40. v. 3. Jſt die Welt ſo enge/ daß man uͤberall anſtoͤſſet:
iſt ſie ſo ſchluͤpfrich/ daß man nirgends feſten Fuß zu ſe-
tzen hat? O deshalben unverzagt! GOTTES Hand
kan wunderlich durchfuͤhren. Pſal. 4. v. 4. Und iſt ſelbſt
ein Felſen/ mitten unter allen Tieffen: da errettet und
verſorget werden/ die nichts inne haben/ und doch alles
haben. 2. Cor. 6. v. 10. Darumb abermahls begluͤckte
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Zitationshilfe: | Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696], S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509978/68>, abgerufen am 16.02.2025. |