Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696].erhabenen Augen. zuwieder ist/ lassen wir sie in den Würden/ so sie ha-ben. Hier trifft wol alles ziemlich ein. Die erste Kranck- heit/ so die Selige empfunden/ war das Wasser: da damahls mehrere/ denn Sie/ durchgiengen/ und leicht davon kamen. Sie auch gieng/ doch nicht ohne Ent- kräfftung/ durch: erholete sich aber auf der grünen Au- en des Interstitii: so das seuchte Wasser/ von dem tief- fen Schlamm und Schleim der letztern Kranckheit/ der sich allzuhäuffig umb dero Brust legete/ entschiede. Da hatte Sie zu bethen: Hilff GOTT/ das Wasser gehet mir biß an die Seele; Jch versincke im tieffen Schlamm/ da kein Grund ist! Wann dann das ein- traff: und wir Jhr das Recht einer frommen und gläu- bigen Seelen/ mit keinem Recht/ absprechen können: wol- len wir auch an dem letzteren nicht zweiffeln. GOTT der werthe Heilige Geist/ deß Fest Sie/ in dem Him- mel zu feyern/ mit grosser Freudigkeit/ den liebsten Jhrigen/ bey/ am Pfingst-Sonnabend/ genom- menen Abschiede/ bezeugete; der gute und auf ebner Bahn führende Geist/ war der eine HERR: der Sie aus dem Schlamme hub: und den durch seinen Trost und Beystand also leichterte: daß Sie ihn nicht fühlete: ja den selbsten Tod/ vor keinen Tod/ sondern Gewinn/ achtete. Der Hertzog des Lebens/ der mit in L
erhabenen Augen. zuwieder iſt/ laſſen wir ſie in den Wuͤrden/ ſo ſie ha-ben. Hier trifft wol alles ziemlich ein. Die erſte Kranck- heit/ ſo die Selige empfunden/ war das Waſſer: da damahls mehrere/ denn Sie/ durchgiengen/ und leicht davon kamen. Sie auch gieng/ doch nicht ohne Ent- kraͤfftung/ durch: erholete ſich aber auf der gruͤnen Au- en des Interſtitii: ſo das ſeuchte Waſſer/ von dem tief- fen Schlamm und Schleim der letztern Kranckheit/ der ſich allzuhaͤuffig umb dero Bruſt legete/ entſchiede. Da hatte Sie zu bethen: Hilff GOTT/ das Waſſer gehet mir biß an die Seele; Jch verſincke im tieffen Schlamm/ da kein Grund iſt! Wann dann das ein- traff: und wir Jhr das Recht einer frommen und glaͤu- bigen Seelen/ mit keinem Recht/ abſprechen koͤnnen: wol- len wir auch an dem letzteren nicht zweiffeln. GOTT der werthe Heilige Geiſt/ deß Feſt Sie/ in dem Him- mel zu feyern/ mit groſſer Freudigkeit/ den liebſten Jhrigen/ bey/ am Pfingſt-Sonnabend/ genom- menen Abſchiede/ bezeugete; der gute und auf ebner Bahn fuͤhrende Geiſt/ war der eine HERR: der Sie aus dem Schlamme hub: und den durch ſeinen Troſt und Beyſtand alſo leichterte: daß Sie ihn nicht fuͤhlete: ja den ſelbſten Tod/ vor keinen Tod/ ſondern Gewinn/ achtete. Der Hertzog des Lebens/ der mit in L
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erhabenen Augen.
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ben. Hier trifft wol alles ziemlich ein. Die erſte Kranck-
heit/ ſo die Selige empfunden/ war das Waſſer: da
damahls mehrere/ denn Sie/ durchgiengen/ und leicht
davon kamen. Sie auch gieng/ doch nicht ohne Ent-
kraͤfftung/ durch: erholete ſich aber auf der gruͤnen Au-
en des Interſtitii: ſo das ſeuchte Waſſer/ von dem tief-
fen Schlamm und Schleim der letztern Kranckheit/ der
ſich allzuhaͤuffig umb dero Bruſt legete/ entſchiede.
Da hatte Sie zu bethen: Hilff GOTT/ das Waſſer
gehet mir biß an die Seele; Jch verſincke im tieffen
Schlamm/ da kein Grund iſt! Wann dann das ein-
traff: und wir Jhr das Recht einer frommen und glaͤu-
bigen Seelen/ mit keinem Recht/ abſprechen koͤnnen: wol-
len wir auch an dem letzteren nicht zweiffeln. GOTT
der werthe Heilige Geiſt/ deß Feſt Sie/ in dem Him-
mel zu feyern/ mit groſſer Freudigkeit/ den liebſten
Jhrigen/ bey/ am Pfingſt-Sonnabend/ genom-
menen Abſchiede/ bezeugete; der gute und auf ebner
Bahn fuͤhrende Geiſt/ war der eine HERR: der
Sie aus dem Schlamme hub: und den durch ſeinen
Troſt und Beyſtand alſo leichterte: daß Sie ihn nicht
fuͤhlete: ja den ſelbſten Tod/ vor keinen Tod/ ſondern
Gewinn/ achtete. Der Hertzog des Lebens/ der mit
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