Busch und Rosenbusch, Hanns Christoph von: Es verändert sich alles in der Welt! Görlitz, 1696.Wenn tausend Segen Sie vom Höchsten Uns erbittet: Und/ als die Kräffte schwach/ durch Andachts- Wuntsch' erfüllt/ Was Sie nicht sprechen kan: damit Selbst über- schüttet Jhr eigene Begier/ und Unser Klagen stillt. O rauhes Ungelück/ das Mich und Euch betroffen Jhr Schwestern/ dehrer Stand itzt eine Mutter braucht! Wir hatten grosses Glück aus Jhrer Zucht zu hoffen: Die klüglich eingericht/ nun aber ach! verraucht. Wie konte Sie Sich doch so viele Freude machen/ Wenn Jhre Sorgen Sie mit unserm Wohl ver- band/ Wenn Sie bey Tag und Nacht erwegte tausend Sachen/ Dadurch zu setzen Uns in vollen Glückes-Stand! Ach Mutter/ Sie verzeih/ daß Jch nur kindisch lalle: Und als ein Schatten-Werck Jhr Lieben stelle vor: Daß Jch auf dieses/ was Uns Kindern nützlich/ falle: Nicht Jhre Tugenden bring an der Sternen Chor. Jhr wohl-verdienter Ruhm schallt in dem gantzen Lande. Jhr
Wenn tauſend Segen Sie vom Hoͤchſten Uns erbittet: Und/ als die Kraͤffte ſchwach/ durch Andachts- Wuntſch’ erfuͤllt/ Was Sie nicht ſprechen kan: damit Selbſt uͤber- ſchuͤttet Jhr eigene Begier/ und Unſer Klagen ſtillt. O rauhes Ungeluͤck/ das Mich und Euch betroffen Jhr Schweſtern/ dehrer Stand itzt eine Mutter braucht! Wir hatten groſſes Gluͤck aus Jhrer Zucht zu hoffen: Die kluͤglich eingericht/ nun aber ach! verraucht. Wie konte Sie Sich doch ſo viele Freude machen/ Wenn Jhre Sorgen Sie mit unſerm Wohl ver- band/ Wenn Sie bey Tag und Nacht erwegte tauſend Sachen/ Dadurch zu ſetzen Uns in vollen Gluͤckes-Stand! Ach Mutter/ Sie verzeih/ daß Jch nur kindiſch lalle: Und als ein Schatten-Werck Jhr Lieben ſtelle vor: Daß Jch auf dieſes/ was Uns Kindern nuͤtzlich/ falle: Nicht Jhre Tugenden bring an der Sternen Chor. Jhr wohl-verdienter Ruhm ſchallt in dem gantzen Lande. Jhr
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Jhr eigene Begier/ und Unſer Klagen ſtillt.
O rauhes Ungeluͤck/ das Mich und Euch betroffen
Jhr Schweſtern/ dehrer Stand itzt eine Mutter
braucht!
Wir hatten groſſes Gluͤck aus Jhrer Zucht zu hoffen:
Die kluͤglich eingericht/ nun aber ach! verraucht.
Wie konte Sie Sich doch ſo viele Freude machen/
Wenn Jhre Sorgen Sie mit unſerm Wohl ver-
band/
Wenn Sie bey Tag und Nacht erwegte tauſend
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Dadurch zu ſetzen Uns in vollen Gluͤckes-Stand!
Ach Mutter/ Sie verzeih/ daß Jch nur kindiſch
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Und als ein Schatten-Werck Jhr Lieben ſtelle vor:
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