Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Milichius, Daniel: Dominus abstulit. Oels, 1617.

Bild:
<< vorherige Seite

von mir genommen hat/ der mir sie auff eine Zeitlang ge-
geben vnd vorliehen hat. Vnd das deme gewiß also sey/
das Gott die lieben Kinder von dannen durch den Zeitlichen
todt nehme/ wird solches dargethan vnd bewiesen.

Erstlichen: Manifestissima scripturae adseveratione,
Mit den hellen vnnd klaren Sprüchen der H. Göttlichen
Schriefft/ welche darthun vnd beweisen/ das wie Gott der
Allmächtige vnsere Kinder inn Mutterleibe formiret, wie
Esai. 43.Esaiae am 43. geschrieben stehet: Vnd nu spricht der HErr/
der dich geschaffen hat Jacob, vnd d dich gemacht hat Jsrael.
Job. 10.Job am 10. Du hast mir Haut vnd Fleisch angezogen/ mit
Beinen vnd anderm hastu mich zusammen gefüget. Ps. 22.
Auff dich bin ich geworffen auß Mutterleibe/ Du bist mein
Gott/ von meiner Mutterleibe an. Eben also nimmet Er
sie auch wider durch den Zeitlichen todt von dannen/ dieweil
Er sie vns auff ein kleines geliehen vnnd vertrawet hat.
1. Sam. 2.Anna Samuelis Mutter saget also: Der HERR tödtet
Deu. 32.vnd machet Lebendig/ führet in die Helle vnd wider herauß.
Psal. 90.Moyses saget in seinem Gebet/ welches sonst der 90 Psalm
ist/ also: Der du die Menschen lessest sterben/ vnd sprichst/
Luth.Kompt wieder Menschen kinder. Lutherus seliger Ge-
dächtniß saget auff dem Rande also: Es sterben jmmer die
Leute hin/ vnd kommen andere wider durch Gottes Wort/
Dan. 2.darumb ist vnser Leben gegen jhm als nichts: Daniel der
Geistreiche Prophet saget in seinem Buche der Weissagung
zum König Nebucadnezar also: Gelobet sey der Nahme
GOTtes von Ewigkeit zu Ewigkeit/ denn sein ist beyde/
Weißheit vnnd Stärcke/ Er ändert Zeit vnnd Stunde.
Luth.Lutherus glossiret vber diese Worte also: Er setzt Zeit/
wie lang ein jeglichs Reich stehen/ ja wie lang ein jeglicher
Mensch leben/ vnd ein jeglich ding weren sol. Der H. Apost:
Act: 17.Paulus saget in den Geschichten der Apostel am 17 Cap.

in

von mir genommen hat/ der mir ſie auff eine Zeitlang ge-
geben vnd voꝛliehen hat. Vnd das deme gewiß alſo ſey/
das Gott die lieben Kinder von dannen durch den Zeitlichen
todt nehme/ wird ſolches dargethan vnd bewieſen.

Erſtlichen: Manifeſtiſsimâ ſcripturæ adſeveratione,
Mit den hellen vnnd klaren Spꝛuͤchen der H. Goͤttlichen
Schꝛiefft/ welche darthun vnd beweiſen/ das wie Gott der
Allmaͤchtige vnſere Kinder inn Mutterleibe formiret, wie
Eſai. 43.Eſaiæ am 43. geſchꝛiebẽ ſtehet: Vnd nu ſpꝛicht der HErꝛ/
der dich geſchaffen hat Jacob, vñ ď dich gemacht hat Jſraël.
Job. 10.Job am 10. Du haſt mir Haut vnd Fleiſch angezogen/ mit
Beinen vnd anderm haſtu mich zuſammen gefuͤget. Pſ. 22.
Auff dich bin ich gewoꝛffen auß Mutterleibe/ Du biſt mein
Gott/ von meiner Mutterleibe an. Eben alſo nimmet Er
ſie auch wider durch den Zeitlichen todt von dannen/ dieweil
Er ſie vns auff ein kleines geliehen vnnd vertrawet hat.
1. Sam. 2.Anna Samuelis Mutter ſaget alſo: Der HERR toͤdtet
Deu. 32.vnd machet Lebendig/ fuͤhꝛet in die Helle vnd wider herauß.
Pſal. 90.Moyſes ſaget in ſeinem Gebet/ welches ſonſt der 90 Pſalm
iſt/ alſo: Der du die Menſchen leſſeſt ſterben/ vnd ſpꝛichſt/
Luth.Kompt wieder Menſchen kinder. Lutherus ſeliger Ge-
daͤchtniß ſaget auff dem Rande alſo: Es ſterben jmmer die
Leute hin/ vnd kommen andere wider durch Gottes Woꝛt/
Dan. 2.darumb iſt vnſer Leben gegen jhm als nichts: Daniel der
Geiſtreiche Pꝛophet ſaget in ſeinem Buche der Weiſſagung
zum Koͤnig Nebucadnezar alſo: Gelobet ſey der Nahme
GOTtes von Ewigkeit zu Ewigkeit/ denn ſein iſt beyde/
Weißheit vnnd Staͤrcke/ Er aͤndert Zeit vnnd Stunde.
Luth.Lutherus gloſſiret vber dieſe Worte alſo: Er ſetzt Zeit/
wie lang ein jeglichs Reich ſtehen/ ja wie lang ein jeglicher
Menſch leben/ vnd ein jeglich ding weren ſol. Der H. Apoſt:
Act: 17.Paulus ſaget in den Geſchichten der Apoſtel am 17 Cap.

in
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0014" n="[14]"/>
von mir genommen hat/ der mir &#x017F;ie auff eine Zeitlang ge-<lb/>
geben vnd vo&#xA75B;liehen hat. Vnd das deme gewiß al&#x017F;o &#x017F;ey/<lb/>
das Gott die lieben Kinder von dannen durch den Zeitlichen<lb/>
todt nehme/ wird &#x017F;olches dargethan vnd bewie&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>Er&#x017F;tlichen: <hi rendition="#aq">Manife&#x017F;ti&#x017F;simâ &#x017F;cripturæ ad&#x017F;everatione,</hi><lb/>
Mit den hellen vnnd klaren Sp&#xA75B;u&#x0364;chen der H. Go&#x0364;ttlichen<lb/>
Sch&#xA75B;iefft/ welche darthun vnd bewei&#x017F;en/ das wie Gott der<lb/>
Allma&#x0364;chtige vn&#x017F;ere Kinder inn Mutterleibe <hi rendition="#aq">formiret,</hi> wie<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">E&#x017F;ai.</hi> 43.</hi></note><hi rendition="#aq">E&#x017F;aiæ</hi> am 43. ge&#x017F;ch&#xA75B;iebe&#x0303; &#x017F;tehet: Vnd nu &#x017F;p&#xA75B;icht der HEr&#xA75B;/<lb/>
der dich ge&#x017F;chaffen hat <hi rendition="#aq">Jacob,</hi> vn&#x0303; &#x010F; dich gemacht hat <hi rendition="#aq">J&#x017F;raël.</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Job.</hi> 10.</hi></note><hi rendition="#aq">Job</hi> am 10. Du ha&#x017F;t mir Haut vnd Flei&#x017F;ch angezogen/ mit<lb/>
Beinen vnd anderm ha&#x017F;tu mich zu&#x017F;ammen gefu&#x0364;get. <hi rendition="#aq">P&#x017F;.</hi> 22.<lb/>
Auff dich bin ich gewo&#xA75B;ffen auß Mutterleibe/ Du bi&#x017F;t mein<lb/>
Gott/ von meiner Mutterleibe an. Eben al&#x017F;o nimmet Er<lb/>
&#x017F;ie auch wider durch den Zeitlichen todt von dannen/ dieweil<lb/>
Er &#x017F;ie vns auff ein kleines geliehen vnnd vertrawet hat.<lb/><note place="left"><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Sam.</hi> 2.</hi></note><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Anna</hi> Samuelis</hi> Mutter &#x017F;aget al&#x017F;o: Der HERR to&#x0364;dtet<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Deu.</hi> 32.</hi></note>vnd machet Lebendig/ fu&#x0364;h&#xA75B;et in die Helle vnd wider herauß.<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 90.</hi></note><hi rendition="#aq">Moy&#x017F;es</hi> &#x017F;aget in &#x017F;einem Gebet/ welches &#x017F;on&#x017F;t der 90 P&#x017F;alm<lb/>
i&#x017F;t/ al&#x017F;o: Der du die Men&#x017F;chen le&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t &#x017F;terben/ vnd &#x017F;p&#xA75B;ich&#x017F;t/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Luth.</hi></note>Kompt wieder Men&#x017F;chen kinder. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Lutherus</hi></hi> &#x017F;eliger Ge-<lb/>
da&#x0364;chtniß &#x017F;aget auff dem Rande al&#x017F;o: Es &#x017F;terben jmmer die<lb/>
Leute hin/ vnd kommen andere wider durch Gottes Wo&#xA75B;t/<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Dan.</hi> 2.</hi></note>darumb i&#x017F;t vn&#x017F;er Leben gegen jhm als nichts: <hi rendition="#aq">Daniel</hi> der<lb/>
Gei&#x017F;treiche P&#xA75B;ophet &#x017F;aget in &#x017F;einem Buche der Wei&#x017F;&#x017F;agung<lb/>
zum Ko&#x0364;nig <hi rendition="#aq">Nebucadnezar</hi> al&#x017F;o: Gelobet &#x017F;ey der Nahme<lb/>
GOTtes von Ewigkeit zu Ewigkeit/ denn &#x017F;ein i&#x017F;t beyde/<lb/>
Weißheit vnnd Sta&#x0364;rcke/ Er a&#x0364;ndert Zeit vnnd Stunde.<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Luth.</hi></note><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Lutherus</hi> glo&#x017F;&#x017F;iret</hi> vber die&#x017F;e Worte al&#x017F;o: Er &#x017F;etzt Zeit/<lb/>
wie lang ein jeglichs Reich &#x017F;tehen/ ja wie lang ein jeglicher<lb/>
Men&#x017F;ch leben/ vnd ein jeglich ding weren &#x017F;ol. Der H. Apo&#x017F;t:<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Act:</hi> 17.</hi></note>Paulus &#x017F;aget in den Ge&#x017F;chichten der Apo&#x017F;tel am 17 Cap.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[14]/0014] von mir genommen hat/ der mir ſie auff eine Zeitlang ge- geben vnd voꝛliehen hat. Vnd das deme gewiß alſo ſey/ das Gott die lieben Kinder von dannen durch den Zeitlichen todt nehme/ wird ſolches dargethan vnd bewieſen. Erſtlichen: Manifeſtiſsimâ ſcripturæ adſeveratione, Mit den hellen vnnd klaren Spꝛuͤchen der H. Goͤttlichen Schꝛiefft/ welche darthun vnd beweiſen/ das wie Gott der Allmaͤchtige vnſere Kinder inn Mutterleibe formiret, wie Eſaiæ am 43. geſchꝛiebẽ ſtehet: Vnd nu ſpꝛicht der HErꝛ/ der dich geſchaffen hat Jacob, vñ ď dich gemacht hat Jſraël. Job am 10. Du haſt mir Haut vnd Fleiſch angezogen/ mit Beinen vnd anderm haſtu mich zuſammen gefuͤget. Pſ. 22. Auff dich bin ich gewoꝛffen auß Mutterleibe/ Du biſt mein Gott/ von meiner Mutterleibe an. Eben alſo nimmet Er ſie auch wider durch den Zeitlichen todt von dannen/ dieweil Er ſie vns auff ein kleines geliehen vnnd vertrawet hat. Anna Samuelis Mutter ſaget alſo: Der HERR toͤdtet vnd machet Lebendig/ fuͤhꝛet in die Helle vnd wider herauß. Moyſes ſaget in ſeinem Gebet/ welches ſonſt der 90 Pſalm iſt/ alſo: Der du die Menſchen leſſeſt ſterben/ vnd ſpꝛichſt/ Kompt wieder Menſchen kinder. Lutherus ſeliger Ge- daͤchtniß ſaget auff dem Rande alſo: Es ſterben jmmer die Leute hin/ vnd kommen andere wider durch Gottes Woꝛt/ darumb iſt vnſer Leben gegen jhm als nichts: Daniel der Geiſtreiche Pꝛophet ſaget in ſeinem Buche der Weiſſagung zum Koͤnig Nebucadnezar alſo: Gelobet ſey der Nahme GOTtes von Ewigkeit zu Ewigkeit/ denn ſein iſt beyde/ Weißheit vnnd Staͤrcke/ Er aͤndert Zeit vnnd Stunde. Lutherus gloſſiret vber dieſe Worte alſo: Er ſetzt Zeit/ wie lang ein jeglichs Reich ſtehen/ ja wie lang ein jeglicher Menſch leben/ vnd ein jeglich ding weren ſol. Der H. Apoſt: Paulus ſaget in den Geſchichten der Apoſtel am 17 Cap. in Eſai. 43. Job. 10. 1. Sam. 2. Deu. 32. Pſal. 90. Luth. Dan. 2. Luth. Act: 17.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510287
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510287/14
Zitationshilfe: Milichius, Daniel: Dominus abstulit. Oels, 1617, S. [14]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510287/14>, abgerufen am 21.11.2024.