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Baudis, Andreas: Leichpredigt/ Welche bey dem Begräbnüs. Liegnitz, 1611.

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Er denn Anno 95. den 17. April im sechsten Jahr seines Al-
ters in vnsere Christliche Stad-Schule ist geschickt vnd ge-
than worden. Nachmaln ist Er Anno 1607. den 9. Junij in
die fürnehme vnd berümbte Schule zu Breßlaw verschicket
worden; Endlich hat Er sich nach seiner lieben Eltern vnd
gutten Freunde rath Anno 1610. den 2. Maij/ war der
Sontag Jubilate mit freuden erhaben/ auff die weitbe-
rümbte Vniversitet Wittenberg Studierens halben bege-
ben/ da Er denn seine zeit wol angewendet/ die freyen Künste
fleissig Studieret/ vnd hat sich beyneben in Gottes nahmen
auff das Studium Theologicum vnd die heilige Schrifft
zu Studieren begeben.

3. Der fortgang seines lebens hat sich zimlich
schwach angelassen/ denn Er bald im ersten Jahr seines auß-
reisens vmb die zeit des Advents zu Wittenberg kranck wor-
den/ da Er denn alsbald nach des weisen Mannes Sirachs
cap. 38. vermahnung/ den allerhöchsten vnd besten Artzt
vmb seine hülffe demüttig angeflohen/ vnd GOtt den
HErrn gebeten hat/ Er wolle Ihn/ so es Jhm gut vnd Se-
lig were/ wiederumb gesund machen; Darnach hat Er auch
einen fürtreflichen Doctorem daselbst consuliret, vnd
nach desselben Rath der ordentlichen mittel der Artzney sich
gebrauchet. Das Gebet zu Gott hat Jhm diesen nutz vnd
frommen gebracht/ das Jhm GOtt der HErr verliehen/
das Er den 22. Januarij mit etlichen seinen lieben Landes-
leuten hat zu hause/ vnd zu seinen lieben Eltern gelangen
können/ welches Jhm denn auch der gutten Cur vnd war-
tung halben sehr zuträglichen vnd tröstlichen gewesen/ seine
kranckheit aber hat sich mit Jhm also gemehret/ das Er von
tag zu tage schwächer worden/ in derselben ist Er gedüldig

gewe-
C ij

Er deñ Anno 95. den 17. April im ſechſten Jahr ſeines Al-
ters in vnſere Chriſtliche Stad-Schule iſt geſchickt vnd ge-
than worden. Nachmaln iſt Er Anno 1607. den 9. Junij in
die fuͤrnehme vnd beruͤmbte Schule zu Breßlaw verſchicket
worden; Endlich hat Er ſich nach ſeiner lieben Eltern vnd
gutten Freunde rath Anno 1610. den 2. Maij/ war der
Sontag Jubilate mit freuden erhaben/ auff die weitbe-
ruͤmbte Vniverſitet Wittenberg Studierens halben bege-
ben/ da Er denn ſeine zeit wol angewendet/ die freyen Kuͤnſte
fleiſſig Studieret/ vnd hat ſich beyneben in Gottes nahmen
auff das Studium Theologicum vnd die heilige Schrifft
zu Studieren begeben.

3. Der fortgang ſeines lebens hat ſich zimlich
ſchwach angelaſſen/ deñ Er bald im erſten Jahr ſeines auß-
reiſens vmb die zeit des Advents zu Wittenberg kranck wor-
den/ da Er denn alsbald nach des weiſen Mannes Sirachs
cap. 38. vermahnung/ den allerhoͤchſten vnd beſten Artzt
vmb ſeine huͤlffe demuͤttig angeflohen/ vnd GOtt den
HErrn gebeten hat/ Er wolle Ihn/ ſo es Jhm gut vnd Se-
lig were/ wiederumb geſund machen; Darnach hat Er auch
einen fuͤrtreflichen Doctorem daſelbſt conſuliret, vnd
nach deſſelben Rath der ordentlichen mittel der Artzney ſich
gebrauchet. Das Gebet zu Gott hat Jhm dieſen nutz vnd
frommen gebracht/ das Jhm GOtt der HErr verliehen/
das Er den 22. Januarij mit etlichen ſeinen lieben Landes-
leuten hat zu hauſe/ vnd zu ſeinen lieben Eltern gelangen
koͤnnen/ welches Jhm denn auch der gutten Cur vnd war-
tung halben ſehr zutraͤglichen vnd troͤſtlichen geweſen/ ſeine
kranckheit aber hat ſich mit Jhm alſo gemehret/ das Er von
tag zu tage ſchwaͤcher worden/ in derſelben iſt Er geduͤldig

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[[19]/0019] Er deñ Anno 95. den 17. April im ſechſten Jahr ſeines Al- ters in vnſere Chriſtliche Stad-Schule iſt geſchickt vnd ge- than worden. Nachmaln iſt Er Anno 1607. den 9. Junij in die fuͤrnehme vnd beruͤmbte Schule zu Breßlaw verſchicket worden; Endlich hat Er ſich nach ſeiner lieben Eltern vnd gutten Freunde rath Anno 1610. den 2. Maij/ war der Sontag Jubilate mit freuden erhaben/ auff die weitbe- ruͤmbte Vniverſitet Wittenberg Studierens halben bege- ben/ da Er denn ſeine zeit wol angewendet/ die freyen Kuͤnſte fleiſſig Studieret/ vnd hat ſich beyneben in Gottes nahmen auff das Studium Theologicum vnd die heilige Schrifft zu Studieren begeben. 3. Der fortgang ſeines lebens hat ſich zimlich ſchwach angelaſſen/ deñ Er bald im erſten Jahr ſeines auß- reiſens vmb die zeit des Advents zu Wittenberg kranck wor- den/ da Er denn alsbald nach des weiſen Mannes Sirachs cap. 38. vermahnung/ den allerhoͤchſten vnd beſten Artzt vmb ſeine huͤlffe demuͤttig angeflohen/ vnd GOtt den HErrn gebeten hat/ Er wolle Ihn/ ſo es Jhm gut vnd Se- lig were/ wiederumb geſund machen; Darnach hat Er auch einen fuͤrtreflichen Doctorem daſelbſt conſuliret, vnd nach deſſelben Rath der ordentlichen mittel der Artzney ſich gebrauchet. Das Gebet zu Gott hat Jhm dieſen nutz vnd frommen gebracht/ das Jhm GOtt der HErr verliehen/ das Er den 22. Januarij mit etlichen ſeinen lieben Landes- leuten hat zu hauſe/ vnd zu ſeinen lieben Eltern gelangen koͤnnen/ welches Jhm denn auch der gutten Cur vnd war- tung halben ſehr zutraͤglichen vnd troͤſtlichen geweſen/ ſeine kranckheit aber hat ſich mit Jhm alſo gemehret/ das Er von tag zu tage ſchwaͤcher worden/ in derſelben iſt Er geduͤldig gewe- C ij

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Zitationshilfe: Baudis, Andreas: Leichpredigt/ Welche bey dem Begräbnüs. Liegnitz, 1611, S. [19]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510575/19>, abgerufen am 03.12.2024.