Kheil, Matthias: Patientia Hiobi, Die geduldige Jobbe. Liegnitz, 1614.so ist es zimlich viel/ vnd hart geredet/ daß er von
ſo iſt es zimlich viel/ vnd hart geredet/ daß er von
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ſo iſt es zimlich viel/ vnd hart geredet/ daß er
einmahl cap. 3. Den Tag verfluchet/ in
welchem er geboren. Vnd denn zum andern
auch cap. 7. Seine Seele jhr wuͤnſchet er-
hangen zu werden/ lieber den Tod/ vnd nicht
mehr zu leben begehret. Trauen moͤcht jtzt
jemand ſagen vnd gedencken/ iſt vnd heiſt das
Patientia Hiobi, der geduldige Hiob/ oder a-
ber die geduld Hiob? Es iſt je ein zumahl
groſſe vngeduld vnd ſtarcke vermuttung der-
ſelbigen/ dafuͤr vns der frome liebe Gott alle
in gnaden behuͤte. Das iſt war liebes Chriſt-
liches Hertz/ ein vngeduld vnd viel mehr ein
zweifel iſt es. Aber ſolchem kummer abzu-
helffen/ auff dieſe objection vnd einrede zu
antworten/ ſo mercke zweyerley: Erſtlich daß
wir allhie an dem lieben Hiob als einem heili-
gen Manne haben ein Exempel Menſchlicher
ſchwachheit vnd gebrechligkeit/ daß auch die
Allerheiligſten nicht ohne Suͤnde ſind. Vnd
denn zum andern/ daß Hiob in ſolcher vnge-
duld vnd zweifel nicht verblieben/ ſondern ſich
durch die krafft Gottes vnd ſeines Geiſtes he-
raus gewickelt vnd gnade erlanget. Ach des
ſteten wechſels/ wie der froͤmigkeit vnd bosheit
von
Antwort
hierauff.
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