Hoepner, Johann : Leichpredigt/ Vber das Trostsprüchlein. Leipzig, 1631.Christliche Leichpredigt. Jch aber wil schawen dein Antlitz in Gerech-tigkeit ich wil satt werden/ wenn ich erwache nach deinem Bilde. Der gedültige Hiob spricht dergleichen im 19 Cap. Jch weis daß mein Er-Job. 19. löser lebet/ vnd er wird mich hernach aus der Erden aufferwecken/ Vnd werde darnach mit dieser meiner Haut vmbgeben werden/ vnd werde in meinem Fleisch Gott sehen/ denselben werde ich mir sehen/ vnd meine Augen werden jhn schawen/ vnd kein fremb- der. Also schreibet auch S. Johannes/ 1. Joh. 3.1. Joh. 3. Es ist noch nicht erschienen/ was wir seyn werden. Darnach verlanget dem Könige Da- vid/ es dürstet jhn nach solchen Anschawen. DannPsal. 36. ob wir gleich auch allhier im Reich der Gnaden GOtt anschawen in dem Liecht seines Worts/ Psal. 36. so ists doch wie ein dunckeler Spiegel ge- gen dem Anschawen im ewigen Leben/ da wir Gott frey auffgedeckt in seiner grossen Majestät sehen werden von Angesicht zu Angesicht/ da wir den König Christum Jesum in seiner Schöne se- hen werden/ vnd seiner ewigen Herrligkeit theil- hafftig werden wie S. Paulus schreibet Colos. 3. Vnser Leben ist verborgen mit Christo inColoss. 3. Gott. Wenn aber Christus ewer Leben sich offen- B iij
Chriſtliche Leichpredigt. Jch aber wil ſchawen dein Antlitz in Gerech-tigkeit ich wil ſatt werden/ wenn ich erwache nach deinem Bilde. Der geduͤltige Hiob ſpricht dergleichen im 19 Cap. Jch weis daß mein Er-Job. 19. loͤſer lebet/ vnd er wird mich hernach aus der Erden aufferwecken/ Vnd werde darnach mit dieſer meiner Haut vmbgeben werden/ vnd werde in meinem Fleiſch Gott ſehen/ denſelben werde ich mir ſehen/ vnd meine Augen werden jhn ſchawen/ vnd kein fremb- der. Alſo ſchreibet auch S. Johannes/ 1. Joh. 3.1. Joh. 3. Es iſt noch nicht erſchienen/ was wir ſeyn werden. Darnach verlanget dem Koͤnige Da- vid/ es duͤrſtet jhn nach ſolchen Anſchawen. DannPſal. 36. ob wir gleich auch allhier im Reich der Gnaden GOtt anſchawen in dem Liecht ſeines Worts/ Pſal. 36. ſo iſts doch wie ein dunckeler Spiegel ge- gen dem Anſchawen im ewigen Leben/ da wir Gott frey auffgedeckt in ſeiner groſſen Majeſtaͤt ſehen werden von Angeſicht zu Angeſicht/ da wir den Koͤnig Chriſtum Jeſum in ſeiner Schoͤne ſe- hen werden/ vnd ſeiner ewigen Herrligkeit theil- hafftig werden wie S. Paulus ſchreibet Coloſ. 3. Vnſer Leben iſt verborgen mit Chriſto inColoſſ. 3. Gott. Wenn aber Chriſtus ewer Leben ſich offen- B iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <p><pb facs="#f0013" n="[13]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Jch aber wil ſchawen dein Antlitz in Gerech-<lb/> tigkeit ich wil ſatt werden/ wenn ich erwache<lb/> nach deinem Bilde.</hi> Der geduͤltige Hiob ſpricht<lb/> dergleichen im 19 Cap. <hi rendition="#fr">Jch weis daß mein Er-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Job.</hi> 19.</note><lb/><hi rendition="#fr">loͤſer lebet/ vnd er wird mich hernach aus der<lb/> Erden aufferwecken/ Vnd werde darnach<lb/> mit dieſer meiner Haut vmbgeben werden/<lb/> vnd werde in meinem Fleiſch Gott ſehen/<lb/> denſelben werde ich mir ſehen/ vnd meine<lb/> Augen werden jhn ſchawen/ vnd kein fremb-<lb/> der.</hi> Alſo ſchreibet auch S. Johannes/ 1. Joh. 3.<note place="right">1. <hi rendition="#aq">Joh.</hi> 3.</note><lb/><hi rendition="#fr">Es iſt noch nicht erſchienen/ was wir ſeyn<lb/> werden.</hi> Darnach verlanget dem Koͤnige Da-<lb/> vid/ es duͤrſtet jhn nach ſolchen Anſchawen. Dann<note place="right"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 36.</note><lb/> ob wir gleich auch allhier im Reich der Gnaden<lb/> GOtt anſchawen in dem Liecht ſeines Worts/<lb/> Pſal. 36. ſo iſts doch wie ein dunckeler Spiegel ge-<lb/> gen dem Anſchawen im ewigen Leben/ da wir<lb/> Gott frey auffgedeckt in ſeiner groſſen Majeſtaͤt<lb/> ſehen werden von Angeſicht zu Angeſicht/ da wir<lb/> den Koͤnig Chriſtum Jeſum in ſeiner Schoͤne ſe-<lb/> hen werden/ vnd ſeiner ewigen Herrligkeit theil-<lb/> hafftig werden wie S. Paulus ſchreibet Coloſ. 3.<lb/><hi rendition="#fr">Vnſer Leben iſt verborgen mit Chriſto in</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Coloſſ.</hi> 3.</note><lb/><hi rendition="#fr">Gott. Wenn aber Chriſtus ewer Leben ſich</hi><lb/> <fw type="sig" place="bottom"><hi rendition="#fr">B iij</hi></fw><fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">offen-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[13]/0013]
Chriſtliche Leichpredigt.
Jch aber wil ſchawen dein Antlitz in Gerech-
tigkeit ich wil ſatt werden/ wenn ich erwache
nach deinem Bilde. Der geduͤltige Hiob ſpricht
dergleichen im 19 Cap. Jch weis daß mein Er-
loͤſer lebet/ vnd er wird mich hernach aus der
Erden aufferwecken/ Vnd werde darnach
mit dieſer meiner Haut vmbgeben werden/
vnd werde in meinem Fleiſch Gott ſehen/
denſelben werde ich mir ſehen/ vnd meine
Augen werden jhn ſchawen/ vnd kein fremb-
der. Alſo ſchreibet auch S. Johannes/ 1. Joh. 3.
Es iſt noch nicht erſchienen/ was wir ſeyn
werden. Darnach verlanget dem Koͤnige Da-
vid/ es duͤrſtet jhn nach ſolchen Anſchawen. Dann
ob wir gleich auch allhier im Reich der Gnaden
GOtt anſchawen in dem Liecht ſeines Worts/
Pſal. 36. ſo iſts doch wie ein dunckeler Spiegel ge-
gen dem Anſchawen im ewigen Leben/ da wir
Gott frey auffgedeckt in ſeiner groſſen Majeſtaͤt
ſehen werden von Angeſicht zu Angeſicht/ da wir
den Koͤnig Chriſtum Jeſum in ſeiner Schoͤne ſe-
hen werden/ vnd ſeiner ewigen Herrligkeit theil-
hafftig werden wie S. Paulus ſchreibet Coloſ. 3.
Vnſer Leben iſt verborgen mit Chriſto in
Gott. Wenn aber Chriſtus ewer Leben ſich
offen-
Job. 19.
1. Joh. 3.
Pſal. 36.
Coloſſ. 3.
B iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |