Kremer, Abraham: Eine Christliche Leichvermanung. Frankfurt (Oder), 1610.seine gelindigkeit/ in seiner Verwaltung/ von vielen gemiß- Wird offte Er bildete jhme bald gentzlich ein/ das er dieses La- Stellete al- Jch
ſeine gelindigkeit/ in ſeiner Verwaltung/ von vielen gemiß- Wird offte Er bildete jhme bald gentzlich ein/ das er dieſes La- Stellete al- Jch
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <p><pb facs="#f0030" n="[30]"/> ſeine gelindigkeit/ in ſeiner Verwaltung/ von vielen gemiß-<lb/> brauchet war. Daruͤber ich jhn offte habe hoͤren ſeufftzen<lb/> vnd ſagen: Es wil faſt niemand gehorſamen: Sie wer-<lb/> den es dermal eines inne werden. So viel von ſeinem<lb/> Leben.</p><lb/> <p><note place="left">Wird offte<lb/> Kranck.</note>Nu kommen wir zu ſeiner Kranckheit vnd ſeligem ab-<lb/> ſterben. Vnſer HERRE Gott hat jhme viel Creutz<lb/> vnd leid zugeſchickt/ ſonderlich eine vnd andere Kranckheit<lb/> an ſeinem Leibe/ als Vorbotten des Todes. Wie er dann<lb/> etlich mahl zu mir ſagte/ wann er ſich vnpaͤßlich befand:<lb/> Jtzo ſchicket mir Gott wiederumb einen Boten/ das ich mich<lb/> zum̃ ſeeligen abſcheide bereiten ſol. Was aber die itzige<lb/> letzte Neuntaͤgige Kranckheit vnd niederlage/ ſo er vor ſei-<lb/><note place="left">Letzte Kranck-<lb/> heit.</note>nem Ende gehabt/ anlanget: hat ſich dieſe<supplied>l</supplied>be angefangen/<lb/> mit einem groſſen Huſten<hi rendition="#i">:</hi> Sonderlich hat jhn geplaget<lb/> ein Catharrus/ welcher jhn auch endlich hinnam.</p><lb/> <p>Er bildete jhme bald gentzlich ein/ das er dieſes La-<lb/> gers nicht auffkommen wuͤrde. Denn Spricht er/ Jch<lb/> bin vorhin wol auch Kranck geweſen/ aber alſo habe ich mich<lb/> nicht gefuͤhlet.</p><lb/> <p><note place="left">Stellete al-<lb/> les in den wil-<lb/> len Gottes.</note>Stellete derowegen alles in den willen des Allmechti-<lb/> gen/ ſprechende: Gott mache es mit mit/ w<supplied>i</supplied>e es jhme gefellet:<lb/> Jhme hab ich alles befohlen. Jſts ſein wille das ich wieder<lb/> ſol auffkommen/ ſo wil ich mich bald hernach mit den mei-<lb/> nigen abermals zum Tiſche <supplied>deſ</supplied> HERRN finden/ vnd alſo<lb/> offentlich dieſer Kirchen/ wie vorhin auch offte geſchehen/<lb/> gut Exempel geben. Sol ich aber Sterben/ ſo hab ich<lb/> ſchon alle meine Suͤnde GOTT im Himmel gebeuchtet:<lb/> vnd empfinde in meinem Hertzen/ das die ſelben mir gantz vnd<lb/><note place="left">Betete ſleiſ-<lb/> ſig.</note>ſchon verziehen ſein. Er hat offte gebetet:</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jch</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[30]/0030]
ſeine gelindigkeit/ in ſeiner Verwaltung/ von vielen gemiß-
brauchet war. Daruͤber ich jhn offte habe hoͤren ſeufftzen
vnd ſagen: Es wil faſt niemand gehorſamen: Sie wer-
den es dermal eines inne werden. So viel von ſeinem
Leben.
Nu kommen wir zu ſeiner Kranckheit vnd ſeligem ab-
ſterben. Vnſer HERRE Gott hat jhme viel Creutz
vnd leid zugeſchickt/ ſonderlich eine vnd andere Kranckheit
an ſeinem Leibe/ als Vorbotten des Todes. Wie er dann
etlich mahl zu mir ſagte/ wann er ſich vnpaͤßlich befand:
Jtzo ſchicket mir Gott wiederumb einen Boten/ das ich mich
zum̃ ſeeligen abſcheide bereiten ſol. Was aber die itzige
letzte Neuntaͤgige Kranckheit vnd niederlage/ ſo er vor ſei-
nem Ende gehabt/ anlanget: hat ſich dieſelbe angefangen/
mit einem groſſen Huſten: Sonderlich hat jhn geplaget
ein Catharrus/ welcher jhn auch endlich hinnam.
Wird offte
Kranck.
Letzte Kranck-
heit.
Er bildete jhme bald gentzlich ein/ das er dieſes La-
gers nicht auffkommen wuͤrde. Denn Spricht er/ Jch
bin vorhin wol auch Kranck geweſen/ aber alſo habe ich mich
nicht gefuͤhlet.
Stellete derowegen alles in den willen des Allmechti-
gen/ ſprechende: Gott mache es mit mit/ wie es jhme gefellet:
Jhme hab ich alles befohlen. Jſts ſein wille das ich wieder
ſol auffkommen/ ſo wil ich mich bald hernach mit den mei-
nigen abermals zum Tiſche deſ HERRN finden/ vnd alſo
offentlich dieſer Kirchen/ wie vorhin auch offte geſchehen/
gut Exempel geben. Sol ich aber Sterben/ ſo hab ich
ſchon alle meine Suͤnde GOTT im Himmel gebeuchtet:
vnd empfinde in meinem Hertzen/ das die ſelben mir gantz vnd
ſchon verziehen ſein. Er hat offte gebetet:
Stellete al-
les in den wil-
len Gottes.
Betete ſleiſ-
ſig.
Jch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |