Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673.Syrach bekennets/ wenn er von dem Menschen sagt: DaSir. XL. c. Und dieses nicht nur bey denen Gottlosen/ derer Ge-Job. XXVII. 6 Multa miser timeo, quia feci multa proterve. Derer Kleinmütigkeit am meisten im T[ode] zu sehen/ wenn O inducias usque mane!Chrysareus Sondern auch wol bey den Gläubigen/ und Gerechtfertig- dencket
Syrach bekennets/ wenn er von dem Menſchen ſagt: DaSir. XL. c. Und dieſes nicht nur bey denen Gottloſen/ derer Ge-Job. XXVII. 6 Multa miſer timeo, quia feci multa protervè. Derer Kleinmuͤtigkeit am meiſten im T[ode] zu ſehen/ wenn O inducias usque manè!Chryſareus Sondern auch wol bey den Glaͤubigen/ und Gerechtfertig- dencket
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Syrach bekennets/ wenn er von dem Menſchen ſagt: Da
iſt im̃er Furcht/ Paulus geſtehts: außwendig/ ſchreibt
er/ Streit/ inwendig Furcht. Denn den Menſchen iſt
immer bange/ nach Chriſti Auſſage.
Sir. XL. c.
2. Cor. VII. 1.
Luc. XXI. 25.
Und dieſes nicht nur bey denen Gottloſen/ derer Ge-
wiſſen ſie ohn diß ihres uͤbel-gefuͤhrten Lebens wegen beiſſet/
und ſich deß aͤrgſten verſiehet/ weil ſie in ihrer Boßheit
verzehret/ kein Zeichen der Tugend hinterlaſſen/
ſondern den gerechten Richter im Himmel/ wenn gleich kei-
ner auff Erden/ ſie verdammet/ befuͤrchten. Quam malè
eſt extra Legem viventibus quicquid meruere ſemper ex-
pectant.
Job. XXVII. 6
Sap. XVII. 12
Sap. V. 13.
Petr. Arbiter.
Multa miſer timeo, quia feci multa protervè.
Derer Kleinmuͤtigkeit am meiſten im Tode zu ſehen/ wenn
die beſchuldete Seele auff der Schwelle der Ewigkeit ſte-
het/ und ietzt die Ungluͤckſelige Herberge/ ihres ſchaͤndli-
chen gemißbraucheten Leibes verlaͤſſet/ uñ zur Rechenſchaft
vor den ſtrengen Urthels-Tiſch deß letzten Criminal-Ge-
richts/ peremptoriè citiret wird. Da heiſts/ wiewol ver-
gebens:
O inducias usque manè!
Vitaque cum gemitu fugit indignata ſub umbras.
Sondern auch wol bey den Glaͤubigen/ und Gerechtfertig-
ten. Die anklebenden Schwachheiten auch nach der Wie-
der geburth erwecken nicht ſelten eine kindliche Furcht vor
dem Heiligen und gerechten GOtte wenn ſie durch euſer-
liches Creutz und Widerwertigkeiten/ bevor bey herbeyna-
hendem Tode erkennet werden. Und iſt nichts neues/ weil
als denn der Satan geſchaͤfftig/ die Anfechtungen haͤuffig/
die Schmertzen empfindlich/ das Fleiſch und Blut bloͤ-
de/ und der Glaube ſich ſchwach befindet. Wie manchmal
dencket
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