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Brombach, Nicolaus: Ein Christliche Leichpredig. Basel, 1610.

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leichtlich Psalmen vnd andere geistliche Lieder dem Her-
ren singen: welches beym wenigsten die volles weins sind
nicht thun können.

Jch rede jetzunder nicht von der Trunckenheit/ welche
Prov. 9. 5.verstanden wirdt bey Salomone: da die Weißheit die
Menschen zu jhrem tisch berüfft/ wein zu trincken/ welchen
sie eingeschenckt hat: dann durch dieselbige wirdt nicht der
vberfluß des Weins verstanden. Sondern ich rede jetzun-
Prov. 20. 1.der von deren/ in welcher so einer jrret/ nimmermehr weiß
wirdt: Vor derselbigen soll man sich trewlich hüten/ weil
sie vns so höchlich verbotten worden/ ja dieweil wir auch
wissen/ daß sie zuletst einen bösen lohn gibt/ wie solches
Ies. 5. 11. 12.bezeuget der H. Prophet Jesaias/ da er sagt: Weh denen
die morgens früh auffstehen/ starckem getränck nachzu-
jagen/ die da jhr sauffen verziehen biß daß tag vnd nacht
scheidet/ daß sie der Wein erhitzge/ vnd haben Harpffen
vnd Lautten/ Paucken vnd Pfeiffen/ vnd Wein in jhren
zächen: aber das werck des Herren sehen sie nicht/ vnd
schawen nicht auff das geschäfft seiner Händen.

Solches hat auch wol der weise König Salomon er-
kennt/ in dem er der länge nach erzehlt/ was für vbels dem
Prov. 23. v.
29. usq; ad
sin.
Weinsäuffer zu handen stosse/ da er sagt: Wem wider-
fahret weh? wem ach? wem zanck? wem klagen? wem
wunden ohne vrsach? wem röthe der augen? Denen/
spricht er/ widerfahret es/ die lang beym Wein sitzen: die
da kommen zu suchen was eingeschenckt ist. Beschawe/
sagt er weiters/ den Wein nicht/ wann er sich roth erzei-
get/ wann er im becher seine farb gibt/ wann er gantz strack
daher gehet. Dann endtlich beisset er wie ein Schlang/
vnd sticht wie ein Basilisck. So werden dann die augen
nach frembden Weiberen sehen/ vnd dein hertz wirdt ver-
kehrte ding reden. Vnd wirst seyn wie einer der mitten

im Meer

leichtlich Pſalmen vnd andere geiſtliche Lieder dem Her-
ren ſingen: welches beym wenigſten die volles weins ſind
nicht thun koͤnnen.

Jch rede jetzunder nicht von der Trunckenheit/ welche
Prov. 9. 5.verſtanden wirdt bey Salomone: da die Weißheit die
Menſchen zu jhrem tiſch beruͤfft/ wein zu trinckẽ/ welchen
ſie eingeſchenckt hat: dañ durch dieſelbige wirdt nicht der
vberfluß des Weins verſtandẽ. Sondern ich rede jetzun-
Prov. 20. 1.der von deren/ in welcher ſo einer jrꝛet/ nim̃ermehr weiß
wirdt: Vor derſelbigen ſoll man ſich trewlich huͤtẽ/ weil
ſie vns ſo hoͤchlich verbotten worden/ ja dieweil wir auch
wiſſen/ daß ſie zuletſt einen boͤſen lohn gibt/ wie ſolches
Ieſ. 5. 11. 12.bezeuget der H. Prophet Jeſaias/ da er ſagt: Weh denen
die morgens fruͤh auffſtehen/ ſtarckem getraͤnck nachzu-
jagen/ die da jhr ſauffen verziehen biß daß tag vnd nacht
ſcheidet/ daß ſie der Wein erhitzge/ vnd haben Harpffen
vnd Lautten/ Paucken vnd Pfeiffen/ vnd Wein in jhren
zaͤchen: aber das werck des Herꝛen ſehen ſie nicht/ vnd
ſchawen nicht auff das geſchaͤfft ſeiner Haͤnden.

Solches hat auch wol der weiſe Koͤnig Salomon er-
keñt/ in dem er der laͤnge nach erzehlt/ was fuͤr vbels dem
Prov. 23. v.
29. uſq; ad
ſin.
Weinſaͤuffer zu handen ſtoſſe/ da er ſagt: Wem wider-
fahret weh? wem ach? wem zanck? wem klagen? wem
wunden ohne vrſach? wem roͤthe der augen? Denen/
ſpricht er/ widerfahret es/ die lang beym Wein ſitzen: die
da kommen zu ſuchen was eingeſchenckt iſt. Beſchawe/
ſagt er weiters/ den Wein nicht/ wann er ſich roth erzei-
get/ wañ er im becher ſeine farb gibt/ wañ er gantz ſtrack
daher gehet. Dann endtlich beiſſet er wie ein Schlang/
vnd ſticht wie ein Baſiliſck. So werden dann die augen
nach frembden Weiberen ſehen/ vnd dein hertz wirdt ver-
kehrte ding reden. Vnd wirſt ſeyn wie einer der mitten

im Meer
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[8/0008] leichtlich Pſalmen vnd andere geiſtliche Lieder dem Her- ren ſingen: welches beym wenigſten die volles weins ſind nicht thun koͤnnen. Jch rede jetzunder nicht von der Trunckenheit/ welche verſtanden wirdt bey Salomone: da die Weißheit die Menſchen zu jhrem tiſch beruͤfft/ wein zu trinckẽ/ welchen ſie eingeſchenckt hat: dañ durch dieſelbige wirdt nicht der vberfluß des Weins verſtandẽ. Sondern ich rede jetzun- der von deren/ in welcher ſo einer jrꝛet/ nim̃ermehr weiß wirdt: Vor derſelbigen ſoll man ſich trewlich huͤtẽ/ weil ſie vns ſo hoͤchlich verbotten worden/ ja dieweil wir auch wiſſen/ daß ſie zuletſt einen boͤſen lohn gibt/ wie ſolches bezeuget der H. Prophet Jeſaias/ da er ſagt: Weh denen die morgens fruͤh auffſtehen/ ſtarckem getraͤnck nachzu- jagen/ die da jhr ſauffen verziehen biß daß tag vnd nacht ſcheidet/ daß ſie der Wein erhitzge/ vnd haben Harpffen vnd Lautten/ Paucken vnd Pfeiffen/ vnd Wein in jhren zaͤchen: aber das werck des Herꝛen ſehen ſie nicht/ vnd ſchawen nicht auff das geſchaͤfft ſeiner Haͤnden. Prov. 9. 5. Prov. 20. 1. Ieſ. 5. 11. 12. Solches hat auch wol der weiſe Koͤnig Salomon er- keñt/ in dem er der laͤnge nach erzehlt/ was fuͤr vbels dem Weinſaͤuffer zu handen ſtoſſe/ da er ſagt: Wem wider- fahret weh? wem ach? wem zanck? wem klagen? wem wunden ohne vrſach? wem roͤthe der augen? Denen/ ſpricht er/ widerfahret es/ die lang beym Wein ſitzen: die da kommen zu ſuchen was eingeſchenckt iſt. Beſchawe/ ſagt er weiters/ den Wein nicht/ wann er ſich roth erzei- get/ wañ er im becher ſeine farb gibt/ wañ er gantz ſtrack daher gehet. Dann endtlich beiſſet er wie ein Schlang/ vnd ſticht wie ein Baſiliſck. So werden dann die augen nach frembden Weiberen ſehen/ vnd dein hertz wirdt ver- kehrte ding reden. Vnd wirſt ſeyn wie einer der mitten im Meer Prov. 23. v. 29. uſq; ad ſin.

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Zitationshilfe: Brombach, Nicolaus: Ein Christliche Leichpredig. Basel, 1610, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511318/8>, abgerufen am 21.11.2024.