Scheffrich, Jakob: Christi agonia [gr.] Et Piorum etoanaeia. Oels, 1624.Christliche Leich vnd Ehrenpredigt. Ebener massen entsatzte sich gar nicht Laurentius fürmS. Lauren-
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Chriſtliche Leich vnd Ehrenpredigt. Ebener maſſen entſatzte ſich gar nicht Laurentius fuͤrmS. Lauren-
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Chriſtliche Leich vnd Ehrenpredigt.
Ebener maſſen entſatzte ſich gar nicht Laurentius fuͤrm
Tode/ ſondern da Er den Roſt ſahe/ ſprach Er: Has Epulas
diu exoptavi: Dieſe Speiſe hab Jch lange gewuͤntſchet/
vnd darnach mich geſehnet. Alſo ſollen wir nun den Todt/
wann wir Seelig ſterben wollen/ anſchawen/ ſo wird er vns
nicht Schmertzlich/ ſondern Holdſeelig ſein. Darnach
ſollen wir auch im Todesſtuͤndlein anſehen peccatum, die
Suͤnde/ nicht wie ſie vns vnd vnſern GOtt von einander
ſcheydet/ Eſa. 59. vnd vns verwundet/ das niemandt heylen
kan: Sir. 21. Dannenhero ſie genennet wirdt/ des Todes
ſtachel/ 1. Cor. 15. vnd ein Vngoͤttlich weſen/ Tit. 2. denn
ſonſten wuͤrden wir verzweyfeln muͤſſen: Sondern wie ſie
durch Chriſtum gebuͤſſet vnnd abgewaſchen ſey. Demnach
ſol ein ſterbender ſeufftzen mit David auß dem 51 Pſalm:
GOtt ſey mir Genedig nach deiner Guͤtte/ vnd Tilge alle
meine ſuͤnde nach deiner groſſen Barmhertzigkeit: Waſche
mich wol von meiner Miſſethat/ vnnd Reinige mich von
meinen Suͤnden. Dieſes wuſte wol jener frome Scholar
zu Meiſſen Laurentius Otto von Hertzberg/ Anno 1569.
Als Er jetzt ſterben ſolte/ redete jhn ſein Præceptor an vnd
ermahnete jhn/ er wolte ſeine Suͤnde berewen/ da ſpꝛach er.
Jch weiß von keiner Suͤnde/ denn mein Suͤnden traͤger
vnd Erloͤſer iſt JEſus Chꝛiſtus/ den habe Jch/ vnnd laß
mich nichts anfechten. Alſo ſahe die Suͤnde S. Bernhardꝰ
der frome Apt zu Caravall an/ vnd ſpꝛach: Peccavi pec-
catum grande, turbatur conſcientia, ſed non perturba-
tur, quia vulnerum Christi recordor. Das iſt/ wie
wir zu ſingen pflegen:
S. Lauren-
tius.
Eſ. 59. v. 2.
Sir. 21. v. 4.
1. Cor. 15.
v. 57.
Tit. 2. v. 12.
Pſ. 51. v. 1.
ſeqq.
Rivãd. feſt
Chrõ. f. 67.
Bernhard.
vixit ſec.
12.
Mein Suͤnd mich werden Kraͤncken ſehr
Mein Gwiſſen wird mich nagen:
Denn jhr ſind viel wie Sandt am Meer/
Doch wil Jch nicht verzagen:
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