Scheffrich, Jakob: Christi agonia [gr.] Et Piorum etoanaeia. Oels, 1624.Ehrenzeugnüß. lieben Gott/ wir sehen viel Jammer vnd Elend: Er höretdie Himlische Cantorey der Heyl. Engel/ wir hören viel Winseln vnd Weheklagen der bedrängten. Darumb sollen Sie/ vnnd wir alle mit einander zum Darumb lieben Christen/ fasset vnter dessen Ewre Seele Hier-
Ehrenzeugnuͤß. lieben Gott/ wir ſehen viel Jammer vnd Elend: Er hoͤretdie Himliſche Cantorey der Heyl. Engel/ wir hoͤren viel Winſeln vñ Weheklagen der bedraͤngten. Darumb ſollen Sie/ vnnd wir alle mit einander zum Darumb lieben Chꝛiſten/ faſſet vnter deſſen Ewꝛe Seele Hier-
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Ehrenzeugnuͤß.
lieben Gott/ wir ſehen viel Jammer vnd Elend: Er hoͤret
die Himliſche Cantorey der Heyl. Engel/ wir hoͤren viel
Winſeln vñ Weheklagen der bedraͤngten.
Darumb ſollen Sie/ vnnd wir alle mit einander zum
III. bedencken/ Noſtram ſequelam ſeu imitationem,
Vnſer ſeelige Nachfarth vnd Heimfarth. David troͤſtete
ſich auch deſſen im Tode ſeines lieben Kindes/ 2. Sam. 12.
vnd ſprach: Es wird nicht wieder zu mir/ ſondern Jch
werde zu jhm kommen. Da heiſt es wider kommen macht/
das man ſcheiden nicht acht. Pfleget man ſich doch nicht in
gemeinem Lebẽ zu betruͤben/ wañ man in einem Convivio
oder ſonſten inn einer Verſamlung von einander ſcheidet:
Denn man weiß das man nach etlichen Stunden/ Tagen/
Wochen oder Jahren/ widerumb einander ſehen wirdt:
Warumb hier nicht viel mehr/ da wir inn Vnaußſprech-
licher Seeligkeit einander wider ſehen werden. Alſo wurde
getroͤſtet Philippi Hauptmans in Aegypten Eheweib/ als
dieſelbe zu jhrer Tochter Eugeniæ, welche als eine Maͤr-
terin geſtorben/ Grab gieng vnd Weinete: Erſchein jhr
die Tochter mit Golt geziehret/ vnd vielen Jungfrawen
vmbgeben/ die ſagte zur Mutter: Liebe Mutter ſeidt nicht
Trawrig/ ſondern frewet Euch/ dann Gott hat mich als
ſeine Braut in ſein Himliſch Schloß eingefuͤhret: Mein
lieber Vater iſt vnter der Zahl der H. Patriarchen: Jhr
werdet auff den Sontag mir auch nachfolgen/ vnd zu Gott
in ſein Reich eingehen: Welches auch alſo geſchehen iſt.
III.
Noſtra
imitatio.
2. Sam. 12.
v. 23.
Darumb lieben Chꝛiſten/ faſſet vnter deſſen Ewꝛe Seele
mit gedult/ dancket dem lieben Gott/ das Er den Ewrigen
fuͤr ſo groſſem Vngluͤck hinweg geriſſen/ vnd bittet mit mir
den lieben Gott von hertzen/ Er wolle vns nur auch zu ſeiner
Zeit mit gnaden auß dieſem Jam̃erthal zu ſich nehmen in
den Himliſchen frewden ſaal.
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